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Einige Gedanken zu damaligen Weihnachstfeiern in Montpellier

Wie haben Sie Weihnachten verbracht?

Ich? Wollen Sie es wissen? Ich war zu Hause. Weit meiner ehemaligen Heimat entfernt: Südfrankreich. Verwandten gibt es dort wenige, die mit mir Traditionen und Sitten der Familie Dussol erlebt haben. Sehne ich mir nach dieser weiten Kindheit? Ja, ein wenig. Wie jeder denkt, es ist üblich und auch sinnlos, sich nach der Vergangenheit zu sehnen. Nur Wehmut?

Nein, es ist mehr, was mich in dieser Zeit vor Weihnachten berührt. Ich lebe glücklich seit 45 Jahren in Deutschland. Jedes Jahr im Dezember, schaue ich nach hinten, nach früher. Und vergleiche mit dem Heute.

Mein erstes deutsches Weihnachten erlebte ich mit 19 Jahren. Ich hatte vorher ein wenig davon schon gehört, einige Süßigkeiten probiert, mit 14 schon eine Schallplatte mit den deutschen Weihnachtslieder geschenkt bekommen. Die ich übrigens noch besitze. Und Noel für Noel sang ich meiner Familie, begleitet von dieser Schalplatte, die wunderschönenLieder. Nehmen Sie mich in der Mitternachtsmesse… und dann erleben Sie, wie es mir geschieht.

Aber. Ich bin eine Dussol. Geboren in Montpellier. Hauptstadt des Languedocs. Mein Großvater kannte viele der berühmten Felibren persönlich. Diese ehrenhaften Männer, welche unseren Süden mit Sitten und Traditionen wieder zum Leben erweckt haben. Geführt vom Dichter Frédéric Mistral, der 1854, ganz offiziell in Arles, Menschen um sich versammelt hat, damit Okzitannier, Provenzialer und Catalaner sich zusammen tun, damit Sprache und Sitten unserer Okzitanien nicht Opfer der Industrialisierung werden durfte… Diese verrückten Träumer haben es geschafft. Ihre Söhne und Enkel haben in der 68er Revolution geschafft, Paris die Stirn zu bieten. Der Plateau du Larzac wurde nicht komplett der Armee überlassen UND wir haben seit 1968 Kindergärten, Schulen und Gymnasien bekommen, wo dort die Unterrichtsprache Okzitanisch erlaubt ist.  Nein, nein, wir wollen keine Separatisten sein! Nur unsere Sprache nicht aussterben lassen.

Da ich leider kein Sohn geworden bin, wurde mir die Sprache meiner Verfahrenen, „Le Languedocien“  von meinem Vater nicht beigebracht. Ich kann es heute singen, lesen und verstehen… Sprechen? Kaum.

Aber. Ich war die einzige die sich in meiner Familie dafür interessierte. Und wurde deshalb mitgenommen, wenn die Männer unterwegs waren, in der Camargue oder im Haut-Languedoc.

Ich nahm an manchen Aktivitäten teil, welche mit der Kultur meiner Heimat verstrickt waren.

Z.B. Am 24 Dezember, kurz vor Mitternacht, begleitet von einigen Gardians (Pferdehütter der Camargue) tambourinaires (Trommelspieler), echten Schäfer aus der Gegend des „Pic Saint Loup“ und Verwandten aus Montpellier, welche noch ein wenig reiten konnten, gingen Familien durch die Stadt. Sie sangen, in Languedocien, Weihnachtslieder und gaben, angekommen in der Kirche, Präsenten vor der Krippe, als Zeichen der Devotion. Vorher hatte Monsieur le curé uns alle, Pferden inbegriffen, gesegnet.

Eine witzige Anekdote? Ich muss etwa 8 Jahren alt gewesen sein. Ich hatte schon ein wenig geschlafen, bevor wir uns auf dem Weg  zur Prozession gemacht haben. Und schlaftrunken, ging ich schnell aus dem Hause, um nichts zu verpassen. Nach unserer Runde durch die Stadt, trafen wir die restlichen Mitglieder der Familie, auf unseren mit unserem Familiennamen reservierten Bänken, in „Notre Dame des Tables“. Kirche übrigens, welche zum Teil von meinen Vorfahren,  Steinmetzen und Treppenbauer, mitgebaut wurde.

Meine Mutter warf ein Blick auf mich, um zu prüfen, ob alles in Ordnung wäre… und sah, dass ich meine rotkarierten Hauspantoffeln noch anhatte!

Weder mein Vater noch Onkel oder sonstiger hatte es bemerkt!

Diese Mitternachtsmesse war ellenlang. Feierlich. Es war mir kalt. Ich war müde. UND! Ich liebte alles! Besonders wenn das Christuskind (oft ein echtes Baby) in der lebendigen Krippe gebracht wurde. Diese Tradition nennt sich „pessebre“.  Seit einigen Jahren besinnen sich meine Landsleute auf alten Traditionen und es gibt viele Kirchen, welche diese Sitte weiter führen.

Jedoch ein wenig traurig war ich, weil es das Ende der anderen fantastischen 4 Wochen war. Meine Eltern haben zwar jedes Jahr gesagt:  "OUF! Nächstes Jahr machen wir dies alles nicht mehr! „

Und? Ja, Sie haben es schon verstanden. Es wurde bis in den achtziger Jahren weiter gemacht. Obwohl die „alten“ Dussol immer rarer wurden.

Am Tag der Heiligen Barbe (20 Tagen vor Noel) kam eine Sitte aus der römischen Zeit zu meinem Vergnügen vor: Getreidekörner, oder Linsen, wurden auf Watte in einer Glasschüssel getan, im Dunkel deponiert, damit sie keimen. Wenn alles gut ging, hatte man Weihnachten eine kleine grüne Wiese bekommen, die man vor der Krippe dekorieren konnte. Es war Symbol der zukünftigen gelungenen Ernte des nächsten Sommers. Aber in den Städten war diese Schale mehr ein Schwur auf Geldsegen für das nächste  Jahr.

Warum Sainte Barbe? Wahrscheinlich, weil es zu einer anderen heidnischen Sitte passt, die die letzten 3 Wochen bis Ende des Jahres huldigen wollte.

 Kaum bekannt  die Dame in Deutschland, denke ich. Eine Heilige aus dem früheren Christentum. Jung, schön, wollte sie sich nur Gott widmen. Sie ließ sich in einem dunkel Turm, mit nur 2 kleinen Fenstern einsperren. Vom Vater erwischt, als sie in tiefer Devotion war, der damit überhaupt nicht einverstanden war, weil er sie verheiraten wollte, ließ er sie in einer Grotte einsperren. Der Felsen hatte sich nur für sie alleine eröffnet.  Keiner wusste mehr wo sie war. Ein Schäfer denunzierte sie… und seine Schafe wurden  als Strafe, zu Heuschrecken. Da man danach Barbe doch zwang verheiratet hatte, wurde sie immer gefoltert, wenn sie sich zu viel! Gott gewendet hatte. Und zum guten Ende ( klasse! ) „musste“ ihr eigner Vater ihr die Kehle durchschneiden, damit sie endlich damit aufhört!

Und er selbst? Wurde vom Blitz getroffen. Gut geschehen-

Also… Hatten wir zu Hause eine Krippe. Eine wunderschöne, große Krippe, welche ich mit meinem Vater in einer mehreren Tagen Aktion, jedes Jahr neu, hergestellt habe. Steine, Pflanzen, Wasserfall, Sternenhimmel, usw. wurden jedes Mal  gesammelt und neu erfunden, um eine einzigartige Landschaft zu  kreieren. Sie wurde im Flur auf einem dazu hergeholten großen Tisch platziert. Damit jeder, der hereinkam, sie anschauen konnte.

Wir besuchten uns gegenseitig,  Nachbaren und Verwandten, um jede Krippe bewundern zu können. UNSERE! War fast immer die schönste. Nein, es war so. Keine rührselige Erinnerung.  Ich besitze immer noch die Kunst. Ich selbst habe mehrere Weihnachten hintereinander meine okzitanische Krippe im Foyer eines Hotels in Herzogenaurach hergerichtet und zum Anschauen für Wochen dort  gelassen. Sie hatte viel Erfolg. Meine Figuren aus Ton, meine Santons, sind etwa 100 Jahre alt…

Zwar kommt diese Sitte der Krippe Darstellung aus Italien. Aber sie hat sich schnell im 19 Jahrhundert im Süden typisiert und kein Mensch würde heute, beim Betrachten, denken dass, diese Krippen aus Deutschland oder Italien wären. So einzigartig sind sie geworden . 1775 in Marseille wurde die erste als typisch „ süd-französisch“ gezeigt.

Santon ist der name in Occitan für „kleine heilige“. Sie repräsentieren die Menschen, welche ein Dorf im 19ten. ausmachen. Die einfachen Bewohner, die Handwerker, der Bürgermeister, die Büglerin…usw… Aber auch außergewöhnliche Figuren wie „Lou Ravi“, Name für den geistig behinderte, der in fast jeden Dorf zu finden war, sind im Programm. Weil dieser von der Gemeinschaft ehrenwürdig angenommen wurde. Santons  gibt es in allen Größen und Materialen.

Im Wohnzimmer hatten wir, meine Mutter und ich, den Gabentisch mit den 13 Nachtischen drapiert. Sitte aus ihrer Familie.

3 Tischdecken, übereinander, 3 Kerzen und 3 Schälchen in der Mitte wurden liebevoll dekoriert. Rundherum  darauf, die 13 Desserts, welche von Mistral richtig aufgelistet wurden. Obwohl jede Familie mit eigener Regie dies oder jenes serviert hat. Da wir am 25 Dezember sooo viel zum Essen hatten, bevorzugte meine Mutter, diese Nachtische als Dauernascherei, für Gäste in der Adventzeit zu schenken. Traditionelle Kuchen (pompe à l´huile) sowie im 19ten seltene Früchte (orangen und Ananas) oder  typisches Obst und Nusssorten aus meiner Gegend (Feigen, Walnüsse…) wie der Nougat aus der Provence waren vertreten. Man fand ebenfalls  den „Nougat Noir“, was an für sich eine Masse aus Karamell mit Nüssen ist, Datteln, Quittengeleebrot (Hum! Das von meiner tante Marguerite!!!!) und endlich kandiertes Obst . Der Languedoc war der Hauptlieferant für den Hof in Paris schon im  tiefsten Mittelalter und ist er bis noch heut sogar im Palais de Elysee! Alle diese Delikatessen wurden liebevoll in rosa Glasschalen und Tellern dekoriert. Dazwischen Tannenzweige und roten Glaskugel.

Wir haben selbst eine Sitte mehr gehabt. Meine Mutter packte mit mir, viele kleinen durchsichtigen Päckchen mit erlesenen Schokokugeln, die wir auch dazu gaben. JEDER! Der die Krippe anschaute, bekam als danke schön für den Besuch eine dieser Tüten. Ja, es war kostspielig und meine Mutter hat es meinem Vater aufgezwungen… der es übertrieben fand. Ich habe dies übernommen und verschenke gerne meine selbsgemachte Pralinen an Freunden, Schülern oder Nachbaren, wie Händlern, welche mich das ganze Jahr begleitet haben.

Am Abend des  24ten  Dezember hat mein Vater den „Lou cacho-fio“ im Kamin angezündet. In seiner Kindheit wurde er selbst vom Ältesten der Dussol draußen in der Natur geführt, um einen schönen großen Stückholz auszusuchen. Groß genug um vieleTagen brennen zu können.

Wir haben diese „bûche“ aus einem Obstbaum, angezündet. Wir haben gesungen und sind 3 Mal um den Esstisch gegangen. Die Dreifaltigkeit. Der Älteste segnete die Familie.

Die Aschen wurden gesammelt. Sie wurden bei jeder religiösen Feier gebraucht. Etwa liebevoll um die Lippen der Verstorbenen gestreichelt, damit er ein Teil seiner Familie mit sich im Himmel nimmt. Oder auf die Stirn der Braut, damit sie den Segen in ihrem neuen Haushalt mitnimmt… Hier grüßt die ägyptische Tradition!

Im 19. Jahrhundert verwandelte sich dies Sitte in dem berühmten Weihnachtskuchen „la bûche de Noel“, welche jede echte Südfranzösin ihrer Familie als Nachtisch serviert. Dieser Kuchen wird unbedingt wie ein Holzscheitel dekoriert. Man braucht winzige herrliche Plastikobjekte für die Dekoration dazu:  Eine Mini-Säge, Zwerge, Pilze, Käfer… alles eben, was man im Wald treffen kann…
Wiessen Sie, wer der Hauptlieferant der französischen Bäcker seit der 60er jahren ist? Eine Firma im Fränkischen Wald!

Am 25ten Dezember, morgens, haben wir meine Eltern geweckt. Wir sind alle im Wohnzimmer gegangen. Unterhalb des Baumes, links am Klavier, den wir alle zusammen ein paar Tagen vorher geschmückt hatten, waren die Geschenke. Nicht viele. Aber tolle Präsente. Meine Eltern waren großzügig und haben richtig zugehört, wenn wir unsere Wünsche geäußert haben. Um diese Auswahlabzusichern, hatten wir ein tolles Spiel, in der Weihnachtzeit, erfunden: "Was wäre wenn ich mir was wünschen könnte?" Und, nachdem alle gekauft worden waren, haben wir uns abends alle zusammen ( Mylène,  meine Schwester, meine Eltern und ich) im Bett eingekuschelt und „gerätselt“:

„Ist es groß?“ „Kleiner als der Eifelturm, größer als eine Ameise...

„Ist es rot?“  „Ja“.

Wobei die ehrliche Antwort ( sie war Zwang! ) sich auf das Geschenkpapier beziehen konnte…

Himmlisch! Dann am 25ten Dezember verstanden wir die witzige Antworten! Und es war richtig richtig schön.

Ich bin 64 Jahre alt. Ich lebe gerne hier und jetzt. Jedes Weihnachten… mag ich meine Mitbürger, die Deutschen weniger. Weil, weit weg meiner Familie, ohne Kinder, bleib ich 5 Tage alleine. Keiner lädt mich Weihnachten ein. Reserviert, exklusiv „Familie“ ist erbeten.

Als dies Jahr meine Kusine mir das Foto des Mittagtisches, mit den Dussol, gesendet hat… bin ich fast krank vor Sehnsucht nach meiner Kindheit geworden.

Wir… wir haben es anders gemacht,  au 23 Rue des Pâquerettes. Wir hatten immer bei uns Victorine, die ehemalige Büglerin meiner Oma, bei uns, so lange sie lebte. Sie wohnte 5 Etagen hoch im Zentrum von Montpellier. In den letzten Jahren konnte sie diese Treppen nicht gehen. Also??? Mein Vater und mein Onkel Paul haben einen Stuhl genommen, sie darauf gesetzt und runter getragen! Damit sie kommen konnte.

Ja. Sie war eine der wenigen, die mit meinem Vater alten okzitanischen Liedern singen konnte, als er am Klavier spielte.

UND! Wir hatten eine Sitte aus dem Mittelalter, die in  der Familie Dussol bis Ende der 70er Jahre durchgeführt wurde. Beim Essen am 25 Dezember wurde ein Gedeck mehr platziert. „La place du pauvre“. Und? Ja, es wurde geklingelt an der Tür, es kam ein Fremder, er wurde empfangen und nahm an der Feier teil. Meistens Vagabunden (wie wir sie damals nannten). Und einer kam sogar 3 Jahre  hintereinander. Wir haben uns damals gefragt, was aus ihm geworden war, als er nie mehr kam. Meine Mutter schickte diese Männer zuerst  im Bad. Gab denen saubere Kleidung. Machte sofort ein Paket  mit Lebensmittel, den sie mitnehmen konnten.  Mein Vater gab am Ende einen Briefumschlag…Und…ja…es war schön.

Meine Eltern haben Christentum praktiziert. Und nein! Die waren keine Heilige. Und nicht immer nett. Bestimmt nicht. Solche Großzügigkeiten haben mich jedoch tief geprägt. Ich bin wahrscheinlich so tolerant, weil ich Toleranz „erlebt“ habe.

Ein Monat vor Weihnachten ließ mein Vater eine Zigeunerfamilie zu uns kommen. Wir aßen nachmittags Gebäck zusammen. Es waren Personen, die er im Laufe des Jahres betreut hatte und die er besonders mochte. Mylène und ich MUSSTEN aus unserer Spieltruhe GUT erhaltenes Spielzeug nehmen, und den Kindern schenken! Wie schwer war die Wahl… wie schmerzhaft zu sehen, wie die doch noch beliebte Puppe im Arme einer fremden „Mama“ verschwand. Und auch ! wir groß das Gefühl danach. Geben tut mir noch heutzutage gut. Dezentes Gefühl, welches mir zeigt, wie Objekte nur wichtig sind, wenn diese Freude machen. Und! Schönes Bild, wenn ich mich vorstellen kann, wie es meiner Puppe oder Teddy weiter gut gegangen ist.

 So. Alles ist gesagt. Fast. Es fehlen die Anekdoten des Mittagsessens im Laufe der Jahren. Wenn mein Vater, z. B. sich jedes Jahr, beim Austern aufmachen, böse geschnitten hat. Oder meine Mutter den Truthahn zwischen Küche und Wohnzimmer, im Flur fallen ließ. Oder plötzlich die Wasserröhre im Garten geplatzt sind…

Weihnachten 2017. Ich habe vor meinem geschmückten Baum gesungen. Meine Hündin hat erstaunt geschaut. Ich habe mich etwas alleine gefühlt. Aber nicht einsam. Ich habe alle die Verstorbenen in Erinnerung kurz wieder leben lassen. Und habe mich gefreut, dass ich wieder gesund und ohne Not, dieses Privileg habe, Weihnachten feiern zu dürfen.

Und sollten Sie neugierig geworden sein, hören Sie doch im Internet  Lieder aus der okzitanischen Kultur der Weihnachtszeit. Die Sänger: „Patric“ oder „Nadau“ und „Peiraguda“ singen wunderschöne davon.

Kommen Sie Weihnachten 2018 zu mir : ich werde eine Krippe aufbauen. Und natürlich! werden Sie eine kleine Tüte mit meinen Pralinen bekommen!

 

 

 



Gedanken und Kommentare während des Vortrages vom Herrn Dr. lars Jaeger,
am 5 November, im "Philosophischen Café", Nürnberg.

 

 

 

Vortrag des Herrn Dr. Jaeger, Physiker, Autor im „Philosophischem Salon“ , Nürnberg, am 5 November 2017.

Ich wurde dazu eingeladen meine Sicht während seine Vorstellung des Buches: "Supermacht Wissenschaft" dem Verlag weierzugeben . Wie es dazu kam, bleibt für mich ein Rätzel. Als ich die Verantwortliche anrufe, um zu wissen, woher die Ehre,  antwortet  Frau Fischer: „Sie sind bei uns in unserer Kartei eingetragen, als Spezialistin der Materie.“

AH, ja. Danke, das wusste ich selbst noch nicht. Aber, gerne werde ich hingehen. Ich bedanke mich für die Einladung. Und verspreche darüber zu berichten.

 

Der Salon ist fast voll belegt, als ich zögerlich den Raum betrete. Ein kleiner Tisch, links, für 4 Personen erscheint mir als geeignet. Offensichtlich kennen sich die meisten der Anwesenden. So dass, ich ausführlich angeschaut werde. Dr. Lars Jaeger steht am Pult und unterhält sich rege und freundlich mit mehreren Menschen.

Im Hintergrund, am Flügel, spielt jemand Jazz.

Als Dr. Jaeger vorgestellt wird, höre ich in der Rede des Gastgebers dieses Treffens, schon Wörter, die mich hellwach bestimmen. Der Leiter des Treffens erwähnt in einem Satz Spiritualität mit Esoterik. Im Echt? Wo bin ich gelandet?

Dann meint er weiter, dass die geistige Hingabe sich nicht unbedingt mit der Vernunft der Wissenschaft verbinden lässt. Jedoch würde uns der Autor heute zeigen, wie beide Disziplinen,  geistige Philosophie und Naturwissenschaft, miteinander harmonieren können.

Gut.

Dr. Jaeger fängt an. Frei sprechend, mit gekonnten beherrschten und harmonischen Bewegungen lässt er uns sofort zum Kern seiner Thematik kommen.

Ich hatte in wenigen Tagen ´sein letztes Buch: „ Supermacht Wissenschaft“ quer gelesen.

Das Buch hat mich vom Anfang an hellwach gestimmt. Ich habe im ersten und letzten Kapitel, welche mich am meisten interessierten, viel  erfahren. Die brisante Vorstellung  der Forschung  in allen Bereiche der Naturwissenschaft und seine persönliche Einsichten dazu sind wirklich bewegend. Im tiefen Sinn des Wortes. Es hat mich bewegt nach Nürnberg zu fahren. Obwohl an dem Tag mein Herz voll Trauer war, wegen dem Tod eines geliebten Wesens.

Ich habe es nicht bereut.

Dr. Jaeger weiß, worüber er spricht. Er erklärt klar und deutlich manche Bereiche der Wissenschaften, neuen Technologie und visionären Entwicklungen der Forschung, welche sonst sehr hermetisch für ein normales  Mensch sind. Ich lerne viel durch zuhören.

Sein erstes Beispiel  der Bipolarität der Wahrnehmung  unserer Welt ist treffend. Zwei  Zitaten werden als Träger zweier Positionen, welche jeder von uns, dem Universum gegenüber haben kann:

Von Max Weber, die Worte der „Entzauberung der Welt“  führen mich zur Resignation. Das Zitat von Einstein: „das schönste ist das Geheimnisvolle“  bringt mich zum Handeln.

Da es nur seit 250 Jahren ist, dass der Mensch Möglichkeiten hat, sich mit der Wissenschaft zu befassen, findet Dr. Jaeger richtig, dass eine gewisse Skepsis entstanden ist. Wir sind am Anfang viel zu begeistert gewesen, um zu reflektieren.

Dr. Jaeger benützt die Worte „Umwandlung des Menschen durch die Industrierevolution“.

Echt? Ist es seine Meinung? Wer lässt sich von wem „verwandeln“?

Überhaupt, möchte ich sofort erwähnen, dass ich, Frau der Kommunikation, sozusagen, besonders drauf geachtet habe, welche Worte, Redewendungen oder Semantik der Redner angewendet hat, um uns seine Ideen klar zu stellen. Mir fällt manche auf. Und diese Wahl (subjektiv aber auch aus der Sicht der Psycholinguistik doch richtig), empfinde ich manchmal unpassend. Sie erleuchtet die Ambivalenz des Redners. Faszination der Naturwissenschaft, Begeisterung für alle ihrer vielversprechenden  Entwicklungen. Aber, seine Bücher sind Zeuge seiner Skepsis, seiner Vorahnung einer Entgleisung.  Seine Sprache zeigt, wie engagiert er bei seinem Plädoyer ist. Das! Das spüren wir alle und machen aus Dr. Jaeger ein authentischer Mensch.

Übrigens: Das Wort „authentisch“, ein aktuelles häufig  angewendetes Begriff, beinhaltet das griechische Wort „Theos“, d.h. das Göttliche.

Ein Wort aus seinem Vokabular, als Beispiel seiner Ambivalenz:  „dramatisch“.

Es wird von ihm verwendet,  sowohl für positive mindestens akzeptabel Errungenschaften der Naturwissenschaft. Aber leider auch,  bei Darstellungen von fatalen Entwicklungen eines neuen Forschungsgebiets.

 Schauen wir doch mal, was der Duden uns als Definition schreibt. Hier in der Reihenfolge der Erklärung:

„ Das Drama betreffend, aufregend, spannungsreich, drastisch, einschneidend.“

Und jetzt schaue ich im Larousse rein, wieder in der Reihenfolge gegeben:

„ Qui se rapporte au théâtre, qui possède les caractéristiques du drame, qui comporte de sérieux dangers ou des conséquences graves, qui suscite une vive émotion ».

Etwas, welches sich mit Theater befasst, weist Charakteristiken eines Dramas (Vokabular der Genreunterscheidung beim Theaterwissenschaften) auf, beinhaltet beträchtlichen Gefahren oder verheerenden Entwicklungen, hervorruft eine starke Emotion“.

GENAU. Sagt die Französin. Und, als man mir das Wort erteilt, spreche ich, entsprechend meiner französischen Kultur und Sprache, genau dies an, was im Larousse steht. Alle sind im Salon begeistert. Ich verstehe nicht ganz warum. ES ist doch sooo offensichtlich, oooder?

Am Schreibtisch werde ich verstehen, was Dr. Jaeger gemeint hat, und was ich fatalerweise gehört habe!

Hiermit habe ich keine Diversion gemacht. Ich bin im Kern meiner Betrachtung des Buches, das „Wunder der Wissenschaften für die Zukunft untersucht.

Dr. Jaeger hat sein Vokabular, als Deutscher genommen. Er hört, sozusagen, im Herzen, andere Resonanzen dabei, als ich es gehört habe.

Sprache ist Kommunikation. Wirklich? Interkulturelle Kommunikation ist das Thema meines Essays für mein Diplom als Personalmanagerin. Pr. Dr. Müller-Jacquier ist mein Vorbild in diesem Bereich.

Wenn ich, als Folge meiner damaligen Recherchen, übervorsichtige Sprecherin der beiden Sprachen Französisch und Deutsch geworden bin, schon mich derart von meiner eigenen Identität leiten lasse, und sein (für ihn absolut richtiges Vokabular)  falsch höre… Was passiert bei einer Person, welche einsprachig gewachsen ist?

Wir sind, Dr. Jaeger  und ich, im Wesentlichen uns konform. Was passiert, wenn eine fremde Person, eine einzige oder nur wenige weltweit betrachtet,  die Zügel der Forschung heutzutage zusammenhält? Wie kann ich optimistisch bleiben und glauben, dass diese Person das Richtige für mich machen wird? Für mich, für uns gut entscheiden?
Politik ist eng verknüpft, mehr als je zuvor, mit Geldmacht und Gier. An der Spitze sind Profilneurotikern. DIE wollen uns sagen, welche Embryos lebensfähig bleiben dürfen und welche aussortiert werden?

Im Salon hat sich, nach meinem emotionalen  Einsatz, eine neue Richtung der Debatte entwickelt.

Also…meine Intuition, meine französische Art,  waren gar nicht mal so verkehrt.

Sowohl im Laufe des Vortrags, wie beim Lesen seines Buches, merke ich, dass Wissenschaft für Dr. Jaeger, fast ausschließlich die Naturwissenschaften beinhaltet.  OBWOHL! Seine 2 wichtigen Bücher, erschienen in einem  einzigen Jahr, 2017, die treffende These vertreten, dass Wissenschaft OHNE Spiritualität die Gesellschaften, weltweit, zur großen Gefahr bringen könnte.

Seine Definition der Spiritualität ist eine eigene, interessante, leider etwas kontroverse  Bezeichnung. Im Salon haben mehrere danach gefragt. ER versucht, besonders in der Diskussionsrunde, Spiritualität von Transzendenz zu trennen. Geht es?

Spirit/esprit ist Geist.  Übrigens, etymologisch  gesehen, ein der ältesten Worte des Sanskrits.

Geist hat mit einer höherer „Macht“ zu tun, welche jeder für sich verpflichtet, sich moralisch und gütig dem einzelnen Lebewesen gegenüber zu verhalten. Das Versprechen einer Belohnung dafür ist ursprünglich in der Geschichte der Zuwendung nur involviert, wenn das Handeln einer einzigen Person, das Wohl der Gruppe gefährdet. Das richtige Handeln  für sich selbst,  im Alltag,  ist demjenigen, der sich entsprechend benimmt genug. Spiritualität gehört zu seiner Identität. Egal welche.

Religionsmächte haben die Begriffe Belohnung oder Strafe und Sünde! Eingeführt, damit genau diese positive Eigenschaft sozusagen ( ICH aus freier Wille, entscheide mich, richtig zu sein)  eingesperrt wird. Stellen Sie sich mal vor! Jeder könnte sich ganz alleine, aus sich heraus vernünftig und gütig benehmen! Ade! Religionsfanatismus, ade Kontrolle…

Dr. Jaeger ist sich dessen bewusst, dass diese Position des Einzelnen, die einzige berechtigte Handlung zur Kontrolle sein kann. Er appelliert an uns, etwas zu unternehmen. Er bleibt bis am Ende seines Buches, auch bis zum letzten Worten der Diskussion, optimistisch. Er ist eben ein „guter“ Wissenschaftler.  Wenn ich die Natur verstehe, habe ich Handelsfreiheit.

Hum, wie ist es mit Atomkraftwerke? Zum  Beispiel.

Ich glaube selbst an der Kraft der Wissenschaften. Natürlich sind alle neuen Ergebnisse der Forschung faszinierend.  Sie bleiben für mich, und für viele Anwesende im Salon, eine Quelle von „ABER, was ist WENN…?“.

Aus diesem Grund wollte ich heute, zuerst anfangen,  nur diese Diskussionsrunde mit meinen eigenen Kommentaren vorzustellen.

Demnächst möchte ich Ihnen, die einzelnen Interventionen  zusammenfassen. Um dann meine Buchrezeption vorstellen.

Letztendlich, bleibt es Ihnen nichts anders übrig, als diese Bücher zu lesen.

Sie sind treffend, informativ und zwingen den Leser zu Reflexion,  und! Für mich das Wichtigste, zum Handeln. Nicht im großem Rahmen. Aggressiv und Forschungs-negierend.  Sondern, engagiert im Alltag. Kritisch beobachten, was Lobbyisten, politischen Mächten (kann man sie überhaupt heutzutage voneinander trennen?)  und Finanzmächten uns vorgaukeln.

Ganz im Ernst, wer möchte tatsächlich von einem sooo netten und sooo effektiven Roboter betreut werden, wenn er krank oder im Altersheim ist? Wie immer wird er, als fantastische Lösung des mangelnden  Personals im Altersheim, in vielen Medien vorgestellt wird.

Möchten wir auch unbedingt eine Selektion der Gene kennen, die so selbstverständlich wäre, dass wir, die alten Dinosauriern, kein Platz mehr hätte, inmitten allen diesen „perfekten Menschen“?

War nicht doch sowas ähnliches, vor nicht mal langer Zeit? Prächtig gelungen, oder? Alle diese Menschen mit Behinderungen, welche eingesperrt oder vergast wurden?

Was nützt uns die treffenden  Untersuchungen der  fatalen Schäden  des Konsums von Zucker, die wir zwar gesehen hatten aber so lange  sie noch nicht auf Papier  waren, nicht verfechten wollten? Weil die Multi-Milliardäre, welche durch Zucker so reich geworden sind, gar nichts, aber gar nichts, an unserer Nahrung ändern werden, weil es denen genau im Kramm passt, dass wir Zuckerjunkies werden?

Meine Polemik, bewusst hier scharf und emotional gegeben, sollte nicht vergessen lassen, dass ich die Forschung der Gegenwart faszinierend finde. Die fantastische Entwicklung im Bereich der Medizin  kann jedem intelligenten Mensch verstehen lassen, dass Gentechnologie eine gewisse Berechtigung hat. Aber eben, nur eine „bedingte“. Eine, die wir kontrollieren sollten.

Wer ist „WIR“. Das war die Frage eines Besuchers des Salons. Es tat mir richtig gut dies zu hören. Es war mir aufgefallen, dass Dr. Jaeger mit diesem wir, uns gar nicht manipulieren wollte. Vielmehr will er uns dazu bringen, selbst Dinge in der Hand zu nehmen, wenn wir die Grenzen oder fatalen mögliche Macht einer KI-Intelligenz feststellen-

Leider. Dies sagte ich ihm auch persönlich in der Pause, sehe ich da bei ihm ein Optimismus, den ich nicht ganz teilen kann. Dr. Jaeger sagte mehrere Male, dass er selbst gespannt ist und sogar auf seinen Söhnen neidisch wäre, die diese neue Zukunft der Wissenschaften kennen werden.

Ich bin eine optimistische Frau. Mein Lebensweg hat mir gezeigt, bewiesen durch meine Vita, dass es mehr Grund gibt zu hoffen und zu handeln als eine trübe Tasse zu sein. Nicht resigniert apathisch, die Welt draußen weiter ihren Irrsinn treiben lassen

Und „apathisch“ heißt, im weitesten Sinne: „ von dem Göttlichen getrennt“.

Ich fragte ihn, und auch mehrere Personen im Salon tun es, wo wir intervenieren können. WIE? Was kann ich gegen Lobbyisten oder Weltmacht des Geldes reell unternehmen?

Stille. Konkret hat er, wie sollte er auch! .Nichts parat. Es wäre ungerecht, es zu verlangen… Warum sind wir im Salon ein wenig enttäuscht?

Nein, nicht „Weltmacht Wissenschaft“ sollte sein Buch heißen. Sondern „Weltmacht der Superreichen“. Diese wenigen Menschen, welche sich Macht geholt haben, indem sie die Wissenschaften für ihre eigen Zwecke umwandeln, pervertieren.

Dort, ja, ich gebe zu, fühle ich mich ohnmächtig. Und wütend.

Besonders nach dem Lesen seines Buches. Besonders nachdem ich gehört habe, wie Dr. Jaeger klar,  deutlich und mit Engagement, dazu steht, dass Wissenschaften der Zukunft, schon die Gegenwart sind. Sie haben schon längst die  Gesellschaften  grundlegend verändern,  wie damals der Monotheismus. Sagt Jaeger.

Der Vergleich ist gut. Jeder Einzelne hat heute genauso wenig Möglichkeit sich zu wehren, wie der Untertanen in Ägypten es damals ähnlich nicht konnte. 

Man hatte ihm seine ganze kosmologische Welt beraubt.

Ab dann, musste er mit einem einzigen Gott zuliebe vornehmen.

Das aber! Hat diese Verwirrung das Volk letztendlich nur kurz ertragen wollen.  Die Vielfalt der Götter herrschte noch 3000 lang danach. Das Christentum kam später.

Hiermit möchte ich heute eine Zäsur  machen.

Mit einer letzten Frage: Was machen SIE,  damit Ihre Zukunft von anderen nicht verheerend bestimmt wird?

Fortsetzung folgt.

 

 

 

Chers amis, parents, élèves ou visiteurs de ma page internet, voilà ci-dessous la traduction de mon interview au cours de ma rencontre avec la grande chanteuse d´opéra, Madame Petra Lang, en Août 2017 pendant le Festival Annuel de Wagner à Bayreuth.

Bonne lecture!

 

Petra Lang? Iseut? Qui ai-je donc rencontrée ?

Mon chien et moi, nous nous trouvions le long d´un chemin de la forêt Franconienne attenante à l´appartement où je me trouvais. C´était une magnifique journée d´août. Un chien, un monstre de chien, se précipita, tout à coup, vers Thibeau et moi. Je restais saisie d´angoisse. Mon chien, lui, ne se laissa pas tromper: Ma première surprise passée, il me montra tout de suite qu´il ne se faisait pas de soucis : Ce mastodonte en pluche était gentil. Son propriétaire  arriva vite à sa suite et déjà de loin me dit justement  ce que nous venions de constater.

On se mit à papoter. Il me fait dire pourquoi  je suis dans son village, juste avant le début du festival de Wagner, à Bayreuth, la ville d´ à côté. Lui ayant dit que je connaissais un musicien jouant dans la fosse et que c´était donc la raison de mon séjour ici, il me rétorqua à haute voix :
« Et Bien chez moi, nous avons Petra ».

Sûr, que j´ai compris tout de suite de quelle Petra il parlait.

Malgré tout, surprise de ma part. Cette chanteuse si près de moi ! Un peu de jalousie s´installe méchamment dans mon cœur. Et, Brigitte que je suis, je m´entends dire, avant même de réaliser moi-même  le culot que c´était :
 «  Super ! Alors je vais pouvoir faire sa connaissance. Je vous apporte d´ici peu ma carte de visite que vous lui remettrez. Je lui demanderai si elle veut bien m´accorder une interview. Etant journaliste bénévole du « EUROjournal pro management » je pourrais peut-être m´ouvrir sa porte. »

« Mais, il n´y a pas de soucis, je suis sûr que cela l´intéressera », me répond gentiment son propriétaire.

«  Elle pourra, elle, décider oui ou non, sans qu´elle se sente obligée de le faire, si je la confrontais directement ».

Je continuais ma promenade.

Et c´est bien ce que j´ai fait quelques 15 jours plus tard : j´ai donné ma carte de visite.

Je viens de rerentrer dans la forêt, quand mon portable sonne. JE SAIS tout de suite qui est à l´appareil, avant même de prendre la communication. Donc, c´est d´une tout petite voix que je dis : « OUI…Dussol ??? »

«  Petra Lang à l´appareil. Je vous remercie de votre intérêt pour ma personne. Si vous aviez le temps cet après-midi, je pourrais passer chez vous vers 15 heures. »

« Heuh blble.heuh… » C´est tout ce que j´arrive à sortir.

Elle rit et ajoute :

«  Oui, je sais, je peux surprendre parfois. Mais voyez-vous, j´aime à travailler tout de suite ce que mon bureau me présente, comme choses à faire dans l´immédiat. Cela me donne un bon sentiment quand je regarde ensuite le reste de chaos qui jonche mon bureau. »

«  Je vous remercie infiniment. Et bien-sûr ! Je vous recevrai avec plaisir. »

Je lui donne mon adresse.

Il est 11 heures du matin.

Je ne sais d´elle que des bribes, des morceaux d´interviews, des restes d´émission à la télé. Bref. Pas grand-chose.  Elle côtoie ma vie musicale. Elle connaît mon musicien.
Je ne suis pas journaliste. J´aime Wagner. Mais… que sais-je en fait de lui ? Cela semble un truc bien trop lourd pour mes petites épaules.

Pourquoi est-ce que je ressens un tel bonheur ? D´où vient cette joie immense ? En principe je devrais être paniquée. Hallo ?! Vous avez bien compris : C´est de Petra Lang dont on parle.

Pour ne pas lui faire honte, je cours à l´appartement. Me jette sur internet et bosse comme une folle. Je ne veux pas qu´elle puisse me voir comme une dilettante. Je vais faire de cette rencontre une chose exceptionnelle.

Quand sa voiture se gare devant le jardin, je suis pétrifiée, c´est elle ! Qui en descend. C´est  trop : j´en suis muette. Chose rare pour moi. Je lui souris, c´est tout. Un petit peu bébête sans doute.  

Je la fais rentrer sous la pergola, je lui propose chaise, boisson etc. J´ai, peut-être ! L´ air sereine. Mais à l´intérieur, c´est un ouragan.

POURQUOI ?

Je suis en train de faire un voyage dans le temps. Je viens d´avoir 14 ans. Je viens de faire la connaissance avec la musique de Wagner. Oui, OUI ! André R. le beau-frère de ma sœur est un dingue de Wagner. Il possède à l´époque des bandes magnétiques sonores d´un festival de Bayreuth. Il m´invite à l´écouter avec lui. Et, cet hiver-là, je fais plusieurs fois le long chemin entre ma maison et son chez lui, pour qu´il m´explique et me fasse entendre cette musique magique.

Cet amour pour Wagner je le prends avec moi quand je vais définitivement vivre en Allemagne, bien des années plus tard. Mais cette musique sommeille. En hiver 2017, ayant fait la connaissance d´un musicien qui joue depuis 25 ans dans la fosse à chaque festival de Bayreuth, tout remonte à la surface.

Je participe à la vie des musiciens, des artistes, machinistes de Bayreuth. Je côtoie  Katharina Wagner.  Le chef d´orchestre Thielemann, etc. etc… Mon amourette de jeunesse est devenue un grand truc. Je n´en crois pas mes yeux et mes oreilles. Quel bonheur ! C´est encore plus impressionnant que ce que j´espérais que cela deviendrait.  Je me promène avec mon laissez-passer dans les lieux où peu peuvent y aller. Pendant quelques semaines je fais partie d´un monde exceptionnel dont je ne soupçonnais pas même son existence.

Pouvant obtenir plusieurs cartes de générales et une vraie ! Tata ! Pour « Tristan », je suis comblée. Je peux comprendre pourquoi ces musiciens, ces artistes, ces professionnels de scène, ces machinistes, garde- robiers,  maquilleurs, couturiers etc. de façon volontaire, année après année, renoncent à leur congés d´été, pour pouvoir participer à cette grand aventure sur « La colline verte ».

Depuis 2016, Petra Lang, en est une des grandes vedettes. Son Iseut a fait d´elle une star. Et! Maintenant, je la vois descendre de sa voiture, parce qu´elle me donne de son temps précieux pour une interview. Je voudrais bien me pincer. Mais je sais vite que cette situation est réelle. Cette femme est RÉELLE.

Ma joie profonde me signale que tout va bien… Mes recherches sur internet me semblent loin, et moins importantes. Plus tard, je serai contente  tout de même de les avoir effectuées, car je peux aller au vif du sujet, sans redemander des détails que j´avais déjà recherchés.

Tout me dit que je suis conforme avec moi-même, que je vais vivre un truc hors du commun.  Si elle le veut bien, nous allons parler autrement.

Nous voilà assises, face à face, sous la lumière douce de la pergola. Ancienne photographe, j´attache beaucoup d´importance aux jeux de lumière. Ici, elle nous enveloppe de calme et de douceur.

Comment  commence-t-on un tel discours ? Je n´ai pas de magnétophone. Comment vais-je faire pour me souvenir de ce qu´elle va me dire ? Mes notes ne pourront pas redonner de façon parfaite chacun de ces mots. Oh mon Dieu !

Devant moi, je n´ai qu´un petit cahier d´enfants, ceux qu´ils utilisent dans le primaire. Je n´avais rien mais rien sur place, dans cet appartement de location ! Qui aurait cru qu´elle vienne en moins de 24 heures ! Sur ce cahier j´ai écrit, en grosses lettres, les questions que je voudrais lui poser. Plein d´espace entre chacune d´elle. Douce illusion que je saurai y placer mes notes, de mémoire.

Donc, concrètement,  au fond de moi, je suis en vrac.

Si je prends des notes, mettons que j´y arrive… que devient-il de son regard ? Plus de prise avec elle ?

Je vois, dans la seconde où je lui fais face, que, justement, ce regard est primordial. Dans ses yeux je lis les nuances, les émotions, l´humour, la profondeur de ses mots. Ses yeux parlent autant que sa voix. Elle ne cache rien. Elle donne. Elle sourit. Elle me donne tout, à MOI !

Bon, d´accord. Pas de notes. ET ??? ZUT ! Et mon Allemand ? Vous n´allez pas oublier tout de même que je ne suis pas allemande. Que deviendra la langue de son discours ? Je suis linguiste et ne sais que trop l´importance des adjectifs,  des adverbes et  des modulations de la voix, quand il s´agit de vraiment comprendre, saisir les dits d´un protagoniste. Mon Allemand va-t-il suffire ?

En tout cas, elle, elle ne me donnera pas une seule fois l´impression que mon allemand aurait été insuffisant ou maladroit.

Elle voit que je suis au bord de la panique. Alors, gentille comme elle est, elle papote sur cette belle véranda, sur son rendez-vous précédent avec la presse de Bayreuth, que demain elle a du temps libre… Elle me laisse tout mon temps.

Ma première question (la primordiale! pour une telle gageure !) provoque des étincelles dans ses yeux.

Le courant passe. On est complices. Puis-je déjà espérer qu´elle me trouve sympathique ? Et même un tout petit peu plus ?

Ce qui suit, se révèle être un rêve à yeux ouverts. Un feu d´artifices d´émotions. Et que je ne m´y trompe pas dessus, est prouvé, à partir du moment où je constate qu´elle reste, reste et reste encore. Je lui donne plusieurs fois la possibilité de partir, polie, pour suivre son planning. Elle reste. Elle parle. Nous rions. Nous restons silencieuses à maintes reprises, unies dans le silence de ceux qui n´ont pas besoin de mots pour se comprendre.

Ici, dans mon Aveyron, devant mon « Roc qui Parle », j´écris sur une table de camping. Me revoilà replongée dans  cette joie que nous avons connue. Je me souviens de ma naïveté, de mes balbutiements, de mon bonheur. Et la  Paix, grand P, me gagne. Tout est de nouveau présent. Tangible. Seuls les vrais sentiments peuvent toujours renaître.

Je me souviens de son chant, pendant que j´ ai écouté « Tristan et Iseut », une semaine plus tard. Son chant, son jeu de scène n´en sont que plus intimes et vrais pour moi. Je sais ! Pourquoi elle module comme ceci ou bouge comme cela.

Un jour après sa venue, je couchai sur papier tout ce qu´elle m´avait offert. J´y mis 2 heures. Ma main gauche (handicapée, comme le savent certains) avec laquelle j´écris,  proteste fortement. J´aurai mal pendant plusieurs jours à la suite.

Et ici, sur mon camping, au milieu de ma nature Languedocienne, sous un soleil implacable, je rédige sur mon ordinateur.

Et voilà que je remarque un nouveau miracle :

A chaque question, jetée sur mon cahier, avant sa venue, elle m´a donné une réponse ! Alors que le jour même je n´ai eu ni le temps ni la possibilité de feuilleter ce cahier : J´ai bien trop à faire pour suivre ces parole, ces gestes et ces rires qui me sont présentés par cette femme hors du commun.

Parce que tout s´est passé de façon bien différente. Après ma première question, Petra Lang parle.  C´est plus un monologue qu´un échange question-réponse. Je n´ai qu´à diriger, comme un bon chef d´orchestre, le long de ces phrases, ce que je voudrais savoir en profondeur. Je lui propose, parfois, une expérience personnelle, pour lui faire comprendre là où nous nous rejoignons. Et elle suit ce fil conducteur. Cela ressemble presque à une représentation musicale. Je lui donne un mot, et elle me donne sa réplique. Pas une seule fois ! Je n´ai lu mon petit cahier !

Aucune de mes questions souhaitées, écrites quelques heures plus tôt, n´est restée en rade.

Je n´ai plus qu´à les mettre dans le bon ordre.

Je suis  fière de voir que je ne lui ai pas souvent posé une question  ressemblant à celles que j´avais trouvées sur internet. OUF !

Je ne lui ai peut-être pas posé  de questions super-géniales sur Wagner. Je n´ai pas essayé. Fait semblant d´être une crack en musique classique.

Je lui ai donné mon cœur de petite fille et celui d´adulte qui AIME la musique classique. Tout simplement.

Petra Lang, la femme comme l´artiste, me donne des réponses à des questions que je n´aurais pas osé lui poser.

Croyez- vous à la magie ? Moi, oui. En quelque sorte. Je veux parler de ce moment exceptionnel ou terre et ciel se confondent, où  deux êtres inconnus se trouvent unis dans un moment privilégié.

Quand je l´écoute sur scène, quelques jours plus tard, je pleure de bonheur. Ouvertement. Sans honte. Je suis à nouveau si près d´elle. Je me souviens de certains passages de notre échange.

Une femme élégante, gentille, assise à côté de moi, le remarque. Elle sourit et me demande :
« Vous êtes la première fois à Bayreuth ? ».
« Non, mais Petra Lang et Thielemann me comblent tant, que je ne puis m´empêcher de pleurer ! ». Elle se penche vers la personne âgée à sa gauche, que j´avais aidée à se déplacer quand nous avions pris nos places, puisqu´elle marchait difficilement avec une belle canne,  entre les deux rangées  trop étroites des fauteuils  de Bayreuth, et elle lui dit assez fort pour que je l´entende :
«  Ton fils fait encore fureur ! »

Ton fils ?

Oui ! Cette dame était  la maman de Thielemann !

Y a-t-il plus à dire ? Je ne pense pas. Cher lecteur, sentez-vous ce que j´ai ressenti ?

Cela me ferait bien plaisir, si cela était, lorsque votre lecture va suivre.

Wagner m´a subjuguée à 14 ans.  A Montpellier. J´en ai 64. Je vis en Allemagne. Où je m´engage pour les valeurs humaines qui font notre Europe culturelle. Je vais vous parler maintenant de ces valeurs, de la force de la musique, de la langue universelle de la paix. Vous allez apprendre certains passages du chemin de vie de Petra Lang.

Wagner ? Actuel ? en 2017 ?

Oui.

Oublions un instant que sa musique fut, pour quelques idiots, comprise comme étant la représentante d´un patriotisme mal fameux. Laissons de côté que Wagner n´ait pas été un héros dans son quotidien. Et que ses intentons d´écriture, en fait, ne sont pas vraiment claires. Ne nous laissons pas irriter que certains amoureux de Wagner considèrent sa musique comme étant « La leur ».  Et par la suite, se conduisent  de manière parfois élitaire. Laissons nos regards ne pas trop s´attarder sur les belles dames élégantes, qui ne se montrent que trop ! En déambulant pendant les entractes, comme si cette action était la plus importante de chaque soirée-

Mettons- nous à l´écoute.

Écoutons Petra Lang. Laissons-nous porter, par ce que cette musique arrive encore aujourd´hui à faire passer. Tout au fond de nous, laissons les sentiments venir.
La douleur d´Iseut est moderne. Je ne vais jamais oublier la scène où Iseut, secoue son Tristan qui est mort, là, devant elle. Elle lui dit qu´il doit absolument respirer. S´il te plaît ! Respire encore !
Ici, Petra Lang ne fait pas que preuve de son talent de scène. Elle est, belle et bien, cette femme qui ne veut pas que cela soit vrai qu´ il est mort. Ces gestes insensés, son visage démoli par son chagrin, m´ont touchée profondément. J´aurais aimée, moi, la prendre dans mes bras, pour la consoler.

Il n´y a ni petit art, ni grand art. Il y a la musique. Et la musique est langue universelle. C´est ce qu´affirme la linguiste que je suis.

Venez  avec moi sur cette véranda,  dans ce petit village non loin de Bayreuth, prenez place et écoutez. De même que je le fis.

 

« La verte colline » de Bayreuth qui s´était parée d´un voile d´humanité.

Une rencontre qui procura à l´auteure, Dr. Brigitte Nicole Dussol, un bien grand plaisir.

Deux femmes, qui auraient pu, au tout d´abord, paraître on ne peut plus différentes l´une de l´autre, se retrouvent dans le même monde. Un terrain commun sur le Principal.

«  Non, non, cela je ne me le suis pas imaginé. C´est bien prouvé du fait que cette artiste de réputation mondiale, Petra Lang, d´elle-même, resta à mes côtés pour plus de deux heures sur la véranda de ma demeure, non loin de Bayreuth. Pour parler.

Il n´y a ni un art moindre, ni un art de haute qualité. La musique est là. Musique est la langue par excellence. C´est la linguiste que je suis, qui se permet de dire cela.

Venez donc avec moi, faire un voyage dans le temps et dans l´espace. Prenez place à mes côtés. Restez silencieux pour mieux écouter, comme je le fis moi-même. »

 

Quelle est cette femme qui s´ est déplacée pour me voir ?

P.L. Je m´efforce toujours de travailler ce qui se trouve, au jour même, sur mon bureau. Ensuite, je peux, libérée, me concentrer sur ce qui m´arrive d´inattendu. J´étais, dans votre cas, curieuse.

Curieuse ? UN de ces mots que l´on vous attribue et que j´ai trouvés, au cours de mes recherches, sur vous sur internet. Curiosité, spontanéité,  souveraine. Et pardessus tout cela, revient cette formule : « Pourquoi pas ?! »

P.L. C´est bien un de mes privilèges, en tant qu´artiste, d´être curieuse et de laisser venir à moi, ce que la vie présente, tout simplement. Curieuse de vous ce matin, après avoir lu votre carte de visite.

Oui, certes, mais particulièrement curieuse de moi ? Pourquoi ?

P.L. Pourquoi pas? De plus, cela n´est que juste de vous répondre. Je respecte tout un chacun qui va de l´avant, pour obtenir quelque chose qui lui tient à cœur. Et même si vous m´étiez une inconnue. Peut-être un peu aussi à cause de cela ? (Sourire)

Spontanéité ?

P.L Oui et encore oui! Tant que je peux me le permettre à moi-même, à mon public et à mon mari. Il n´y a rien de plus à dire sur ce fait. Les vraies personnes, quelles qu´elles puissent être, savent ce que je peux ainsi vivre et atteindre. Aux autres… Je ne pourrais le leur faire sentir. Ces dernières me font tout de même un peu pitié.

Calme profond ? Je vous sens sereine présentement.

P.L. Je viens de vivre une carrière comme dans un conte de fées! Qui peut, dans mon métier, se vanter d´un tel fait? C´est pour cela que je me fie beaucoup à ce qui me vient de « Là-Haut ».

Je n´aime pas avoir de préjugés bien trop rapides sur les êtres qui m´entourent, que ce soient régisseurs, collègues ou tout autre. Il y a longtemps, je me suis bien souvent trompée, quand je l´ai fait. Donc, aujourd´hui,  je sais mieux quand quelque chose pourrait être « oui » ou « non » pour moi. Alors, je me glisse dans le rôle que l´on attend de moi.

Qui êtes-vous, là en plein Bayreuth, pendant cette deuxième saison si prometteuse, dans votre rôle comme Iseulde, après avoir été si longtemps en quelque sorte « personne numéro deux » dans cet opéra « Tristan und Isolde », et de plus l´étant de façon si parfaite! Ce personnage était né en quelque sorte grâce à vous. Etes-vous Brangaine ? Iseulde ? Ou encore une autre parmi les autres héroïnes d´opéra ?

P.L. De façon absolue, je suis moi, point à la ligne. Pour un temps clos, par contre, je VEUX être cette personne que je désire éveiller au public. Celle que je désire rendre palpable, grâce à mon jeu de scène personnel, ma façon intime de chanter. Pour cela, je fais des recherches intensives, je réfléchis beaucoup, je rentre au fin fond de l´histoire de ce personnage, afin de ressentir ce que, moi, je perçois profondément. Après, je vais pouvoir lui donner tout cela et le faire naître, en conséquence. Plausible. Dramatique. Humain. Vrai. Nouveau. Pour arriver à cela, je m´empresse d´oublier qui est Petra Lang dans sa vraie vie.  ET! Je désire fortement comprendre moi-même, venant de mon moi profond, pourquoi elle ressent ou agit de telle ou telle manière. Je me pose alors une question primordiale, et cela je le fais pour chacun de mes rôles sur scène, « Qu´aurais-tu fais, toi, Petra, si cela t´était arrivé véritablement ? » Ce que Wagner, le régisseur ou le chef d´orchestre attendent alors de moi, je vais essayer de le mettre à l´unisson.

Quels sont vos critères, lorsque vous devez prendre des décisions professionnelles, en fonction de ce que vous allez accepter ou refuser de faire ? Bien entendu, excepté les raisons de la logique, celles de votre emploi du temps pour vos entrées sur scène. Moi-même,  travaillant comme indépendante, ne sais que trop que cela imprègne, de façon fondamentale, le fonctionnement de cet emploi du temps.

P.L. Effectivement vous avez bien raison: C´est mon agenda professionnel qui va exiger une planification des années en avance. Ce qui n´est vraiment pas toujours facile car, par cela, certaines choses entrent en collision et provoquent automatiquement  des « non » à des demandes. Refus qui ne naissent, eux, que suite à  ces problèmes d´organisations et qui sinon n´auraient pas eu lieu d´être. Par contre, quand les conditions de travail correspondent à mes désirs, je me laisse dire oui. Et il ne m´importe pas, si ce contrat est grand ou moindre. Ainsi, j´ai pu de façon continue arriver là où je me trouve dans ma carrière.

Et pourtant! Je me souviens justement d´une seule fois où ma tournée s´est révélée être une vraie catastrophe. Mais alors, bien comme il faut. Donc... En fait, mon instinct avait bien fonctionné, je n´avais pas vraiment envie de ce job. Et maintenant. Iseulde. J´ai fini par dire oui en 2016, poussée par ma curiosité. Je m´y étais jusqu´alors opposée. Peut-être n´ayant pas la voix pour cela ? Et puis je me suis dit que ceux, qui m´y avaient invitée, qui en quelque sorte m´y poussaient, verraient bien vite que ça ne pouvait pas marcher.

Pourquoi accepter finalement de jouer Iseulde,  au cours de cette rencontre inattendue avec Katharina Wagner, en 2016 ? Dire oui, pour les sortir d´affaire ? Parce que l´actrice prévue n´était plus disponible ?

P.L. Monsieur Thielemann m´a tout de suite donné confiance lorsqu´il me fit comprendre que c´était MOI qu´il voulait. J´ai su qu´il serait à mes côtés. Il m´aurait  immédiatement dit, s´il l´avait pensé, que je n ´y arriverais pas. De plus, mon mari était pour, pour d´accepter ce contrat. Il était temps d´aller de l´avant. Peut-on (rires) dire non à la proposition d´avoir l´honneur de chanter Iseulde à Bayreuth ?

Peut-on dire que Thielemann voulait vous donner votre « solidité », vous « porter »? Puis-je utiliser cette expression, que je connais venant d´un des musiciens dans la fosse ? C´est le mot même qu´ils utilisent quand ils parlent de sa façon de les mener à bon port. Le saviez-vous , qu´ils se sentent réellement « portés » par lui ? Ses musiciens décrivent son art de chef d´orchestre comme étant le résultat d´une symbiose entre une façon de diriger géniale, forte et une manière toute en nuances, ce qui lui permet de les amener, ainsi que les chanteurs, au plus haut de leur art. Grâce à cela, est atteinte cette perfection qui enthousiaste le public. 

P.L. Oui! Très juste. « Porter » est le mot propre. Sans Thielemann, à bien maintes fois, je me serais déplacée beaucoup plus lentement sur ce chemin, vers une véritable fusion entre musique, collègues et chef d´orchestre. Lui et moi sommes complices. Régie et décors de cette « Isolde » m´ont tout de suite plu. Vous le verrez par vous-même bientôt.

Toutes ces villes, ces rôles, ces gens, ces musiciens, le public... que vous côtoyez. Cela fait penser à un manège tournant autour de sentiments, d´impressions personnelles et d´émotions, n´est-ce pas ainsi ? Comment faites-vous pour garder la tête froide ? Est-ce, à chaque fois, quelque chose de différent ? Nous, votre public, sommes- nous chaque fois d´ autres ?

P.L. Oui et non. Hum. Comment je vais ressentir toutes ces personnes, va seulement résulter de l´état d´esprit que je ressens,  quand je rentre en scène. Ce que j´essaie de donner, va m´être renvoyé par ce public et cela avec une intensité plus profonde. On pourrait presque le toucher. Tous font partie à part entière dans mon talent. Pour moi seule ? Jouer ? Vraiment pas ! Cela n´aurait aucun sens. Et ma tête reste libre de tout excès parce que je mène une vie privée très satisfaisante. La nature, elle aussi, joue un rôle primordial. Chaque année, je ressens la même joie à venir ici dans ce village.  Retrouver mes chers hôtes et respirer ma forêt.

Voulons-nous, à présent, parler de Petra, la femme privée? Comme je voudrais vous laisser juge des limites et de l´intensité de vos réponses, je vous propose de procéder comme dans mes coachings : Je vous donne un mot et vous donnez votre sentiment dessus. Mais s´il vous plaît ! Sans trop censurer tout de même. Bien entendu, je prendrai soin de ne pas faire du voyeurisme, chose qui n´est vraiment pas de mise dans l´ « EUROjournal pro management ».

P.L. Avec plaisir. Et vous savez, ma vie privée est intacte. Cela ne sera pas difficile d´en parler, je n´ai pas peur de fausses révélations.

Famille ?

P.L. Mon mari est toujours là, à mes côtés.  Même s´il n´est pas là pour porter mes valises, au cours de mes voyages, autour du globe. Lorsqu´il fut clair que je devrais, effectivement, beaucoup me déplacer de par mon métier, il m´a dit très franchement, ne pas vouloir être mon valet.
C´est LUI qui m´a aidé á changer ma technique de chant en suivant celle d´Adrian Bianu, en faisant d´elle ma propre technique. LUI aussi a un métier qui le comble, nous ne sommes pas en concurrence. Il  s´y connaît pleinement dans mon art. En principe, une situation parfaitement  réussie!

Devoir ?

P.L. Envers moi-même je me dois beaucoup. Je travaille intensément. Face à mes commanditaires je me dois de leur donner gain de cause, du mieux que je peux. (Rire) Mais (rire) seulement si j´en ressens le besoin.

Pardon ???

P.L. Ma foi, oui, parfois je donne moins, parce que l´on ne me demande pas tant. Je n´aurais pas pu construire ma carrière si je m´étais sentie forcée de donner à chaque instant 100%. Cela ne m´aurait pas amenée à un plus grand succès puisque j´aurais été à bout de souffle, bien avant d´arriver au bout. J´aime devoir être sollicitée à donner mon meilleur. Cependant, si l´on ne me montre pas vouloir le meilleur de moi-même… Alors j´agis, comme je le demande à mes élèves. J´aime beaucoup enseigner et suite à mon expérience en temps que violoniste, je leur demande une continuité dans leur travail et souhaitent qu´ils aient pour but une progression continue. Ni trop d´un coup, ni trop vite. Etre assidu permet à tout un chacun d´arriver à de bons résultats personnels. Quand j´attends peu de mon élève, il me donne peu. Hélas! Il y a un grand nombre de concertistes qui sont persuadés que leur succès sera surtout basé sur leur talent. Et qu´est-ce le talent ? Bon, moi-même je n´étais pas satisfaite de ce que je pouvais personnellement donner avec mon violon. Je continue tout de même à aimer cet instrument. En fait la devise est : au bon moment la bonne ardeur.  CELA est, ce qui compte. Cela est juste pour toute notre vie.

Métier ET vie privée ?

P.L. Métier? Vie privée? Dites-moi, est-ce que tout cela ne se tient pas? Il en est ainsi pour bien des professions. Ma vie privée compte beaucoup pour moi. Egalement tout ce qui ne touche pas à l´immédiat à ma profession: Des plaisirs simples, comme par-exemple une bonne nourriture, tout ce qui provoque du plaisir au quotidien. Je peux aujourd´hui encore rire à gorge déployée et profiter de tout. Prenez en compte l´infini de ce que la vie m´offre! Mon métier est la source de cette vie privée. Par contre, il peut arriver qu´il en découle que certaines relations, dans ce privé, vont changer. Surtout quand le succès est si manifeste. C´est dommage.

La gloire serait-elle alors un obstacle au bonheur ?

P.L.  Cette gloire n´est arrivée que depuis peu dans ma vie. Puis-je d´ors et déjà savoir quelles en seront les conséquences, à la longue ? Ma carrière, elle, a été continue et sans heurts. Bien que parfois bien pénible par moments, parce qu´ alors tout allait bien, trop calmement!

Ce que je vis LÀ maintenant ressemble à mon rôle en tant qu´Iseulde. Il semblerait bien que cela puisse devenir un truc en majuscule. Tout d´abord, j´aimerais bien finir en beauté Bayreuth 2017.

Cela n´est que depuis Iseulde que j´ai compris, en fait, que le grand succès peut amener des changements radicaux. Quand la jalousie qui en résulte, venant de certains collègues, m´a atteint de façon brutale. N´étant, moi, que rarement envieuse, j´en ai été d´autant plus surprise. Regardez : PARCE QUE j´ai eu raison  de prendre de nouveaux chemins concernant ma voix, d´en travailler une autre, la jalousie me tombe dessus. Voir et entendre de tels propos est déroutant et puis-je me permettre ?-- Complètement débile.

Spiritualité ?

P.L. Un oui bien haut et clair. Ce qui est du domaine de la spiritualité dans ma vie, nous sortirait du contexte de cette interview. Cependant, sans la protection de l´Au-Delà, ce qui nous arrive ici-bas, ne peut être que plus pénible et désordonné. La spiritualité imprègne chaque instant de ma vie accomplie. Par exemple, quand je - et oui ici je suis un peu prétentieuse! -(Rire)  je dis être capable d´amener à la perfection les personnages de Wagner, à ce moment-là, je ressens une protection venant de là-haut qui me soutient dans ce travail.

Voyez-vous, aux tous débuts de mon métier, je voulais ABSOLUMENT faire quelque chose de très grand. Le chemin en fut qu´on ne peut plus rocailleux. Et j´ai connu quelques insuccès. Cela m´a donc conduite à ne pas être vraiment sûre de pouvoir chanter une Iseulde de la bonne façon.

Donc : se lâcher et avoir confiance ?

P.L. Il y a bien longtemps on m´avait dit, alors que je me trouvais à New-York, que je pourrais très bien chanter Iseulde, il suffisait que je le veuille! Cela me fit rire alors! En fait, justement, il aurait bien pu, à cette époque, que je ne le puisse. Ce n´était pas encore mon heure. Mais en plus, ce qui me poussait dans ces temps, c´est un but ferme de ne pas rater quoi que ce soit. Cela me bloquait. Chacun devrait pourvoir sentir, au bon moment, qu´il se trouve au bon endroit. Ce qui n´est pas toujours clair. Etre vigilant est la devise. L´environnement, avec les êtres humains comme avec la nature, sont des facteurs aussi importants qu´une bonne nourriture quand je me veux être conforme et unie à… ? Comment pourrait-on nommer cela ?

Moi, je l´appelle « Le Divin »…

P.L. Oui, merci. (Elle reste silencieuse et nous restons ainsi, un petit instant, unies de cœur et d´esprit.)

D´ailleurs que vous habitiez, ici, au clair d´une forêt, quand vous vous trouvez à Bayreuth, cela va-t-il aussi ravoir apport, en fin de compte, avec votre spiritualité ?

P.L. Parfaitement ! Tout se tient. Mes  gentils propriétaires, la forêt, le calme, être retirée de tout : Tous ces éléments me permettent de respirer profondément. Dans tous les sens du terme.  Pendant longtemps, c´était même particulièrement satisfaisant, parce que, au point de vue technique, rien n´était parfait et l´on ne pouvait pas toujours me joindre par moyens électroniques. Génial ! Je me suis très longtemps opposée à internet, aux portables. Mais vraiment ? C´était pas sérieux, non ? C´est tout de même formidable de pouvoir, tout de suite, répondre à des courriels énervants qui vous arrivent, n´importe où sur la planète. Et voilà! Ou lire aussi les bons messages. Qu´est-ce que Wagner aurait dit de tout cela ?

A propos, Wagner. J´ai appris, il n´y  a pas très longtemps, qu´il parlait avec un accent que je ne lui pensais pas.  Celui de la Saxe. Sans vouloir être inconvenante, je n´arrive pas bien à me l´imaginer parlant avec une voix autre que celle d´un franconien. Drôle, non ? (Elle rit). J´ai, de plus, appris qu´il pouvait être on ne peut plus désagréable, voir même écœurant envers les autres, cause de ses sautes d´humeur et dû aussi qu´il  n´était pas sûr de lui… Etrange pour moi, lorsque j´écoute sa musique géniale, universelle et humaniste.

P.L. Mais oui… Il en est ainsi. Peut-être que des artistes de son gabarit doivent se comporter de façon un peu désagréable, voire insensée, pour que nous atteigne vraiment le meilleur de leur génie.

Ce n´est pas vraiment une belle image. Mais, au cours de l´Histoire, nous l´avons déjà vécu quand la créativité est de mise. Ce n´est pas banal de dire que tout est très proche et se tient. Un trouble mental pousse le concerné à aller sur un chemin de compensation. Leur dissociation avec le monde extérieur poussent ces artistes exceptionnels  à devenir hors commun. Ce n´est pas que je l´excuse! Mais cela explique bien des choses sur ce que nous, les normaux, ne pourrions saisir. Pour nous, pour vous et pour moi, en fin de compte, une seule chose doit rester primordiale: Chez Wagner nous reste ses voix, ses personnages, sa symbolique et cette musique ! Oh cette musique ! Dont nous avons l´honneur de pouvoir être témoins. De la vivre.

On a, en effet, beaucoup dit sur Wagner, préjugé et commenté! Cela doit être pareil pour vous, je suppose ? (Elle fait oui de la tête). Puis-je, maintenant, vous confronter à des citations de presse qui vous concernent, afin que vous puissiez me dire sur quoi,  ceux qui les ont mises en cours, ont pu oui ou non avoir raison? Dîtes-moi, je vous prie, si ces paroles venaient de vous, et, si cela était, quel sens elles ont encore de nos jours.

P.L. Cela va être intéressant, oui, avec plaisir. (Dans son regard je peux lire un plaisir réel).

On dit que  « humilité »  serait votre mot.

P.L. Toujours. Par principe. Pour avoir un regard sain sur mon « moi », j´ai besoin d´humilité. Regardez ce qui m´est arrivé, au cours de ces deux dernières années ! Etre arrivée si haut sur l´échelle du succès! Je me dois de me regarder humblement. Je venais  juste d´arrêter de me battre et voilà! Je me retrouve là où je suis. Autrefois j´étais crispée et voilà ! Il m´est alors arrivé de rater certaines choses.

Vous avez dit, être, en quelque sorte, un « kamikaze ». Que vouliez- vous dire au juste ?

P.L. Iseulde vit en kamikaze. Chanter Iseulde, c´est agir en kamikaze. J´ai toujours eu des hésitations à le faire, craignant que ce rôle puisse ne pas être le mien. Avant que je ne l´aie senti, je n´ai pas essayé d´y arriver. Ailleurs j´étais  particulièrement remarquable, n´est-ce pas ? C´est mon envie de le faire qui m´ y a poussée en 2016 et je suis devenue kamikaze. Mais sans doute aussi parce que Monsieur Thielemann m´a assuré, TU peux y aller ! SI.

Vous  n´avez pas piqué du nez---vous connaissez  présentement ce succès.  Iseulde est le top parmi tout ce que vous nous avez présenté, jusqu´ à nos jours. Quels sont les paramètres principaux pour un tel résultat? Cela n´a vraiment rien à voir avec un simple coup de chance.  Et, je vous en prie, Madame Lang, pas de fausse modestie.

P.L. Même s´il semblait que je tombe dans la banalité: exercices, exercices et encore exercices. En tant qu´ancienne violoniste et maintenant professeur de cet instrument, je peux bien affirmer que cela doit être une constante dans la vie d´un musicien artiste. Il en va de soi. Naturellement, j´ai obtenu  aussi mon succès parce que j´ai changé radicalement ma technique de chant.  Cette gageure fut considérée, par bien de ceux qui m´entouraient, comme étant très risquée…tant et bien qu´il en résulta: « Je veux absolument le faire! »

Ma notoriété est ma rétribution. (Elle hésite un peu). Certains collègues sont même allés trouver mon mari, qui, vous le savez, est mon maître de chant, mon mentor, afin de le pousser à me faire renoncer à mon but. J´ai jeté par-dessus bord presque toutes mes anciennes techniques et méthodes de chants qui étaient à toute épreuve. C´est un fait établi. Passés mes  40 ans, je me suis mise à commencer quelque chose de nouveau. Ils ont essayé de pousser mon mari à me faire sentir  ce projet comme étant impossible. Le forcer, lui-même, à en avoir peur. Le laïus était: « Elle n´y arrivera jamais! Et cela provoquera la fin de sa carrière. »

J´ai pu remarquer que cela mettait mal à l´aise, que j´ose si tardivement risquer quelque chose de complètement nouveau. Et résultat ? J´y ai réussi. (elle fait une petite grimasse). Aurais-je pu sinon chanter Iseulde ? Je vous prie de ne pas me considérer comme  prétentieuse, quand je vous dis, que c´est, justement,  grâce à ce pari tenu que je suis si bonne. Je me suis lancée, pas forcément parce que j´étais sûre d´y arriver. Et oui, à mon âge! Qui sait ? Peut-être que leurs propres peurs étaient le résultat de leur tristesse personnelle, à savoir qu´eux n´auraient pas su oser commencer quelque chose de si différent, agir autrement, tout simplement AGIR.

Iseulde va-t-elle devenir une constante dans votre carrière? Ce nouvel aspect de votre talent vous procure-t-il beaucoup de plaisir ?

P.L. OH oui! Je veux m´amener moi-même à un degré qui puisse me procurer une telle satisfaction, que je me sentirai  parfaitement bien dans ce rôle. Nous n´en sommes qu´au début.

Pourriez-vous me dire quels sont vos chemins pour arriver à cette magie que vous nous offrez sur scène, ici à Bayreuth? Avoir du succès professionnel peut bien se montrer sous des aspects de légèreté artistique, mais vous et moi, savons bien, que, derrière, il y a un travail assidu. Cela ne résulte pas seulement de la chance ou du talent.

P.L. Pour chaque nouveau rôle que j´obtiens, je lis le texte tout entier. Plusieurs fois. Mais aussi tous les autres textes des autres personnages. Je fais une analyse de mon rôle. Je lis de la littérature secondaire, des critiques qui en parlent. Je considère chacune des interprétations, des points de vue différents sur ce personnage, au cours du temps et chez les régisseurs différents. J´écoute la musique encore et encore. Puis, je laisse tout ça de côté. Je m´en libère. Ensuite, je me pose la question : Comment pouvons-nous, ensemble, faire un Tout singulier. Le régisseur, les musiciens, le chef d´orchestre et mes collègues. Puis, à nouveau, laisser faire. Se détacher du grand ensemble. Pour y plonger. Pour « être ». Tout simplement: chanter.

Pour Iseulde, j´ai côtoyé pendant des années beaucoup de collègues,  quand, en quelque sorte, j´ai été témoin de leur travail. J´ai connu de bonnes Iseuldes et de moins bonnes. Excusez-moi, mais sincèrement! Bien des fois j´ai pensé, Seigneur ! Moi, j´aurais aimé entendre ceci ou cela de façon bien différente… Ces observations sont rentrées en compte comme références, celles  qui m´ont aidée à peser le pour ou le contre sur mes décisions de choix. MA façon de voir le personnage ne m´en est qu´on ne peut plus précieuse. Je me demande rapidement : «  Qu´est-ce que MOI j´aurais fait, si j´avais été Iseulde? » Dans notre monde réel. Les situations dans lesquelles se trouve Iseulde ne sont pas parfaitement identiques ou comparables à celles d´évènements actuels. Pourtant oui, en dehors du contexte historique, côtoyant les intentions de Wagner, l´interprétation de la régisseuse, il y a une Iseulde que je pourrais être.

 

Bipolarité ? Vous devenez réellement Iseulde ?

P.L. Certainement pas! Je me considère plutôt comme son ambassadrice, pour celle qui ressort  du texte. Celle qui naît par sa voix, dans le fond de son histoire et qui est transportée par la musique. ET! Naturellement ! Surtout ne pas oublier ici! Ce que Monsieur  Thielemann nous oblige à en faire! Mais, à l´inverse de certains régisseurs, lui, il ne nous demande que ce qui est implicite dans la musique. C´est ce que je dis à chaque régisseur. Bien-sûr, parce que je ne suis pas toujours conforme à ce qu´ils exigent de nous. Ce que parfois je ne peux comprends au début. Alors je dis: «Explique moi ce que tu veux ». J´écoute chaque explication.  Et s´ils persistent, sachant ce qu´ils désirent  que j´interprète ici ou là---alors je le fais. Même si, parfois, je ne suis pas vraiment convaincue. Cela doit rester plausible. Si je le ressens comme impossible à réaliser ou inutile, à voir même contraire à mon rôle… Je m´y oppose véhémente. Le texte et la musique ne doivent point être détruits. Et oui, c´est bien cela que je peux me permettre maintenant. Cela aussi c´est un privilège du succès. (Rires). Finalement je leur dis: « S´il vous plaît pas cela, faisons autre chose qui me convienne. »

ET ????

P.L. La plupart du temps nous trouvons des solutions. Et certains régisseurs changent leur point de vue, parce que, nous les chanteurs, leur montrons les limites d´une idée. Ainsi, après la confrontation, ils savent toujours, ce qu´ils peuvent attendre de nous. Et à la fin? Et bien nous partageons, tous ensemble, le vécu de quelque chose de réussi, d´unique. Tout ce confond dans un UNIQUE en son genre.

Chanteurs, chef d´orchestre, et régie. Cela est clair pour moi que tout puisse devenir mieux, quand cela se marie. Mais: Quel rôle joue chaque salle et oui ! Aussi le public qui s´y trouve, pour arriver à ce réussi ? Voyez-vous, Madame Lang, je sais déjà que, dans quelques jours, je vais vivre de la Magie. Dans le vrai sens du terme. Pas seulement de la joie anticipée. Comment le ressentez-vous? Allez-vous percevoir un peu de ce que je vais ressentir ?

P.L. Vous utilisez le mot juste. Quelque  chose de magique, de spirituel, d´impalpable s´y trouve. Attention! Ne faisons pas de propos bon-marchés, tirés du domaine de l´ésotérisme. Quant à moi, je me dis être une personne ayant une vie spirituelle. Sans titre. Sans confession.

OH oui ! Je me réjouis déjà de cette prochaine présentation.

(Temps d´arrêt)

Ses yeux brillent. Nous nous complaisons dans notre moment de paix. Elle me sourit très doucement. Pour moi, c´est quelque chose d´extraordinaire, de pouvoir me trouver aux côtés d´une personne si hors du commun. D´être si près! D´elle. Et pas seulement dans l´espace. Mon regard se pose sur ses traits. On y trouve une force incroyable. Loin d´être destructive. Elle laisse son énergie venir à moi. Son rire, tout au long de l´interview, était si persuasif! Pas le moins du monde trafiqué. Pas du tout composé. Dans mon propre quotidien les masques ne sont pas de mise. J´aimerais tellement qu´elle aussi vive de la sorte. … Sûr! ELLE, elle a la routine de telles rencontres. Elle sait être professionnelle. Elle ressent chaque soir son succès. Elle peut se payer le luxe de se montrer détendue et donc de répondre de façon parfaite à mes questions un peu gauches.

Je vois qu´elle se sent bien. Elle a compris que Wagner c´est notre truc à nous, en quelque sorte. Elle sait la présence d´un musicien dans la fosse que je connais et qui me donne aussi une qualité de plus dans le vécu d´une présentation. C´est donc elle qui va parler de ces aspects-là,  pendant la dernière partie de notre rencontre que je ne donne pas ici. Elle s´ouvre totalement. Elle donne encore plus de détails sur sa vie privée. J´écoute son monologue. Je  n´ai qu´à lancer, de ci de là, une petite remarque pour qu´elle continue ses révélations. A la fin, me vient … cette phrase :

« Merci. Tout ceci, je ne le coucherai pas sur papier. Cela nous appartient. Je vous en donne ma parole ».

Elle me sourit en disant :

« Oui, c´est bien comme je pensais que vous vous conduiriez. Et si bien même… Je ne m´en offusquerais pas. Je ne suis pas un monument d´art. »

Je me sens comme le chat qui vient de manger le canari. Elle a donné le rythme, sans que cela nous ait gênées. Elle est restée longtemps assise près de moi et je lui crois que ce discours n´a pas été semblable à ceux dont elle a l´habitude.

Je regarde cette artiste extraordinaire. Je saisis la femme charmante, intelligente et charitable.

J´ai à nouveau 14 ans quand j´avais connu pour la première fois Wagner. Et je remercie l´univers de m´avoir offert un tel cadeau. Comme toujours! Inattendu et bien plus grand que le moindre souhait.

 

Remarque de la rédaction :

Notre membre, Madame Dr. Brigitte Nicole Dussol, a recueilli ces propos pendant le festival d´été de Wagner à Bayreuth en Août 2017.

 

 

 

 

 

 

Hier anbei finden Sie meine Interview mit der Opernsängerin, Frau Petra Lang, welche ich im August 2017 in Bayreuth, während der Wagner-Festpiele getroffen habe.
Hier zuerst die Vorgeschichte:

Petra Lang? Isolde? Wen habe ich getroffen?

Nachdem meine Schritte mich und meinen Hund entlang des schönen Waldes gebracht hatten, kam mir ein Ungetüm von Hund entgegen. Mein Hund blieb friedlich. Erstes Staunen. Der Besitzer kam, sprach sehr freundlich mit mir, erfuhr, dass ich selbst im Ort nur für die Dauer der Festspiele war. Und redete vor sich hin. Als Antwort auf meine Erklärung, dass mein Lebensgefährte im Graben spielte, kam ein überschwänglicher stolzer Satz: „Bei uns wohnt die Petra!“

Klar, welche Petra  das war.

Gebührendes Staunen von mir. Neid im Herzen. Und sofort, die Brigitte, die ich bin, hörte sich laut sagen: „ Klasse! Dann kann ich sie mal treffen und sie könnte mir ein Interview schenken für das „Eurojournal. Oder?“

„Na klar, ich sage ihr Bescheid“.

„Ok, dann bringe ich mal demnächst meine Visitenkarte bei Ihnen vorbei  und sie kann in Ruhe privat entscheiden, ob ja oder nein.“

Und so machte ich, was ich gerade gesagt hatte, jedoch erst vierzehn Tagen später.

Eine Viertelstunde nach dem Abgeben der Visitenkarte, klingelte mein  Handy. Sofort wusste ich, wer anrief. Mit einer kleinen Stimme sagte ich: „Dussol, ja????“

„Hier Petra Lang, ich bedanke mich für Ihre Interesse, wenn Sie Zeit hätten, kann ich heute  um 15 Uhr bei Ihnen vorbeischauen. „

„Heuuu… Wouah! Blubbel…“

„Ja, ja, Sie staunen, nicht wahr: aber Ich arbeite schnell meinen Schreibtisch ab, dies gibt mir ein gutes Gefühl für das sonstige Chaos, welches mich manchmal überschwemmt.“

„ Danke sehr, dann freue ich mich Sie nachher empfangen zu können.“

Es war 11 Uhr morgens.

Ich bin keine Journalistin. Ich weiß sehr wenig über Wagner. Ich wusste nicht sooo viel über diese Künstlerin. Sie war bis jetzt jenseits meines Lebens gewesen. Also??? Warum spürte ich diese irrsinnige Freude in mir? Und nicht die zu erwartende Panik des möglichen Versagens meinerseits.   Das war ich ihr schuldig, ich durfte nicht mich zu blöd anstellen: Ich rannte nach Hause und machte meine Hausarbeit. Ich vertiefte mich im Internet.

Was für ein Herzklopfen, als Petra Lang, DIE Petra Lang, Hallo!!! aus ihrem Auto aussteigt! Was mir selten passiert: ich schweige und lächle, wahrscheinlich leicht einfältig.

In meinem Kopf, während ich die nötige Höflichkeit mit Anbieten nach Stuhl und Getränk  für  mich als Zeitgewinn benütze, geschieht ein Orkan.

Weil, ich mit 14 Jahren schon Wagner gehört und geliebt habe und! So ernst, dass ich freiwillig die 3 Kilometer zu Fuß ging, zwischen meinem Haus und dem meines Schwagers André Rigaud. Weil er originale Tonbänder  von Ausführungen im Festspielhaus in Bayreuth besaß. Ja. Echt. Kein Märchen.

Ich nahm diese Liebe für Wagner mit nach Deutschland, als ich 1974 dorthin umgezogen war und seitdem durchgehend lebe.

Viele Jahre vergehen. Klassische Musik ist und bleibt wesentlicher Teil  in meinem Leben. Aber Wagner döst vor sich hin.

Winter 2017 treffe ich einen Fagottisten.  Er wird mein Lebensgefährte. Er spielt im Graben. Ich komme nach Bayreuth und genieße diese fantastische Welt. Meine Jugendliebe hatte mich  nicht genug vorbereitet: es  ist alles viel intensiver, viel befriedigender, viel bunter als ich es je gedacht hätte. Ich bin verzaubert. Und verstehe, warum der  Fagottist 15 Jahre lang auf seinem Urlaub verzichtet hat, um das alles erleben zu können.

Und jetzt steigt die übermaßen gefeierte Isolde aus ihrem Auto und kommt auf mich zu. Ihre Augen tauchen in meine, ihr Lächeln lässt das ganze Gesicht strahlen. Es ist echt. Die Situation, meine Gefühle, diese Frau ist ECHT.

Ein Glücksgefühl lässt mich spüren, dass ich in mir drin konform bin. Dass es etwas Besonderes werden kann. Wird.

Meine Ängste sind weg. Ich bin aber wesentlich verunsicherter als vorher. Meine 3 Stunden Internetrecherchen erscheinen mir jetzt als idiotisch. Was natürlich nicht der Fall ist, dies wird sich nachher raustellen.  Ich werde hier und dort nämlich in die Tiefe gehen können. Und vor allem erspare ich ihr manche der üblichen  Fragen, die sie bestimmt mit Charme immer wieder beantwortet aber…Aber…Wir werden anders reden. Das ist sicher.

Wir sitzen jetzt uns  gegenüber auf der Veranda. Gutes Licht. Ruhige Stimmung.  

Wie fängt man ein Gespräch an? Ich habe kein Tonband! Werde ich mich an alles erinnern? Werde ich mich nicht verfluchen, weil ich ihre genauen Worte nicht mehr wissen werde? Werde ich…OH GOTT! Ich sterbe!

Ich habe nur in einem Kinderheft (ich war doch gar nicht vorbereitet, dass Petra Lang SOFORT ja sagen könnte, und hatte nicht mal richtiges Papier dabei…) meine Ziele und Fragen per Hand notiert.

Ich zittere  innendrin, weil ich überhaupt nicht weiß, wie ich es konkret machen werde: Notizen? Dann aber ist der Blickkontakt weg. Dies erschein mir aber als EXTREM WICHTIG: In den Augen von Petra Lang lese ich sofort die Nuancen, die Emotionen, die Töne, die ich festhalten möchte… Sie versteckt sie nicht. Sie steht dazu. Sie gibt sie mir. MIR!

Also, keine Notizen? Grrr??? Und wie soll ich später alles auf Papier bringen? Die richtigen Worte, ihre Worte, werde ich natürlich nicht mehr haben. Sorry:  ich habe nicht vergessen, dass ich  keine Deutsche bin. Sie hatten es  vergessen?  

Sie wird mir auch nie in den zwei Stunden den Eindruck geben, dass meine Sprachdefizite für sie ein Problem sein könnten.

Bevor meine Panik mich überkommt… redet Petra Lang. Über die schöne Veranda, über ihr vorherigen Termin im Bayreuth, dass sie heute und morgen frei hätte… Sie gibt mir Zeit.

Meine erste Frage löst bei ihr den ersten Funken in ihren Augen aus.

Die Chemie passt. Darf ich glauben, dass wir uns sogar mögen?

Danach ist es wie ein Rausch. Zwei Frauen, so unterschiedlich wie sie zuerst erscheinen könnten, finden eine Ebene. Eine  Ebene  im Wesentlichen. Nein, nein, ich habe es mir nicht eingebildet. Und Fakt ist, wenn ein Beweis erbracht werden sollte, dass sie freiwillig zwei Stunden bei mir blieb.

Jetzt, schaue ich auf den Felsen „Le Roc Qui Parle“, im tiefsten Aveyron, Frankreich. Und Frieden mit Freude überkommen mich wieder. Als wäre es gestern, dass ich ihr gegenüber saß. Meine Naivität, meine gerade Art, meine Neugierde, mein Respekt ihr gegenüber, ihre Freude an dem Interview, dies und viel mehr ist wieder da.

Echte Gefühle können immer wieder hervorgerufen werden.

Dass ihre Art zu singen mich, mich eine Woche nach dem Treffen ergreifen würde, wusste ich schon, als sie mir so viel Intimes über sich und ihrer Kunst erzählte.

Ganz schnell merke ich, dass etwas  passiert:

Ich hatte, wie schon erwähnt, Fragen aufgeschrieben, in dem Kinderheft, und hatte mir dabei gedacht, die oder die wird sie mir schon antworten. Ich werde später die richtige Reihenfolge herstellen, je nachdem, wie und was sie sagt.

Aber es lief ganz anders.
Petra Lang, Isolde, Petra, die Künstlerin, die Frau, die Sängerin, alles was sie ist, redet.  Und ich höre zu. Ich höre ruhig zu. Ich werfe nur ab und zu eigenes Erlebtes und vergleiche, ergänze oder setzte im Kontrast meine Person zu ihrem Diskurs. Daraus kommt eine eigenartige Dynamik. Als wäre ein Regisseur hinter uns. Es läuft so, wie eine perfekte Aufführung. Ich gebe ein Wort, sie gibt die Replik. Kein einziges Mal! Schaue ich auf meinem Heft!

Am Ende, nach Hundertzwanzig  Minuten, bedanke ich mich. Sie auch. Und es ist ihr anscheinend schon wichtig mir zu sagen, dass sie angenehm überrascht war, über die Art meiner Befragung. Natürlich ihre Professionalität, ihr Taktgefühl hatten sie geführt, mich auf keiner Weise spüren zu lassen, dass sie schnell merkte, wie ich selbst unbeholfen und naiv an der Sache ran ging. Trotzdem, hat sie Recht.

Ich bin stolz auf mich. Auf die kleine 14 Jährige Brigitte, die NIE! Im Traum gedacht hätte, mit einer solchen Berühmtheit so nah zu kommen, als echte Präsenz aber auch als kurze Seelenfreundschaft, immer wieder, sozusagen, wenn die zwei Frauen, die wir sind, Ähnlichkeiten im Denken und Fühlen bemerkt hatten.

Nachdem sie weg war, nach dem kurzen anschließenden harmonischen Treff mit meinem Fagottist, welcher nach Hause gekommen war, bin ich emotional erschöpft.

Also… blättere ich nur am nächsten Tag mein Heftchen, um zu schauen, was ich vielleicht noch hätte fragen können. Bevor ich mein Erlebnis auf Papier notiere.

UND

Sehe

Dass

Alles! Was ich wissen wollte, Petra Lang mir selbst gegeben hatte! Obwohl sie ihre eigene Dynamik im Gespräch gebracht hatte. Obwohl ich meinen Plan im Heft als Stütze nicht genommen hatte.

UND! Ich hatte nicht viel gefragt, was man schon im Internet gefunden hätte.

Ich habe keine so kluge Frage über Musik oder Wagner gestellt. Wie denn? Bin doch echt eine Laie, wenn auch ein Fan.

Und… siehe da. Am Ende hatte ich von ihr das bekommen, was ich als frech oder zu intim selbst gedacht hatte zu erwarten, als ich meine Frage im Heft schrieb.  Petra Lang, die Frau UND die Künstlerin hatten es mir geschenkt.

Ich glaube an Magie.

Es war Magie.

Als ich danach endlich! Tristan und Isolde Life erleben darf, in dem fantastischen Festspielhaus,  in Bayreuth, bin ich bei ihr. Ich lasse mich noch tiefer verführen durch ihre Kunst. Ich erlebe sie als die Künstlerin, die zum Recht so gefeiert wird.
Ich erinnere mich an manchen Passagen ihres Gesprächs. Und tauche in der Tiefe von Wagner, wie ich es wahrscheinlich in dieser Intensität nie mehr machen werde.

Dabei… ist auch mein Herz eng mit meinem Fagottist verbunden, der dort unten im Graben spielt. Der mit ihr spielt. Der für mich heute besonders spielt.

Gibt es mehr zu sagen? Fühlt der Leser genau jetzt, was ich gefühlt habe?

Es wäre mir eine Freude, wenn beim Weiterlesen, diese Stimmung überwiegt.

Ich, Französin, seit vierundvierzig Jahren lebend in Deutschland, möchte gerne länger und ausführlicher etwas über Werte, Musik, Lebenswege, Techniken erzählen… die für jeden Mensch  in Europa ihre Gültigkeiten haben sollten.

Wagner hat mich als Kind verzaubert.  Genau warum, werde ich Ihnen nicht unbedingt vermitteln können.

Wagner? Aktuell? 2017?
Ja.

Vergessen wir, dass diese Musik für manche Idioten als falsche patriotische Musik  verdreht wurde. Lassen wir beiseite, dass Wagner eben kein Held gewesen ist. Und seine Intentionen beim Schreiben nicht wirklich schlüssig sind. Lassen wir uns nicht beindrucken, dass Wagner-Fans heute gerne diese Musik als „Ihre“ betrachten und sich deswegen leicht elitär gebärden.  Sehen wir an den eleganten Damen vorbei, die zu gerne promenieren während den Pausen, als wäre DIES das wichtigste an dem Abend!

Hören wir zu.  Hören wir Petra Lang. Spüren wir, was diese edle Musik heutzutage noch bewegen kann. Ganz tief in uns. Der Schmerz von Isolde ist modern. Ich werde nie die Szene vergessen, als Isolde, den toten Tristan hin und her schaukelt und ihm sagt, er sollte bitte! Bitte! Doch wieder atmen…Dort auch hat Petra lang nicht nur eine schauspielerische Leistung gebracht. SIE ist die Frau, die es nicht wahr haben will. Ihre unsinnigen Bewegungen, ihr verzerrtes Gesicht, haben mich völlig aufgewühlt. Ich hätte sie gerne selbst in meinen Armen genommen und  getröstet.

Es gibt keine große oder kleine Kunst. Es gibt Musik. Und Musik ist Sprache. Sagt die Linguistin, die ich bin.

Kommen Sie mit mir auf einer Zeitreise, auf der Veranda in diesem Dorf bei Bayreuth, nehmen Sie Platz, seien Sie leise und hören zu. So wie ich es gemacht habe.

 

 

AKTUELL "EUROJOURNALpromanagent"

Rubrik: MAGAZIN                                                                         Ejm-4-2017

 

Bayreuther „Grüner Hügel“ mit menschlichen Antlitz

Eine Begegnung die der Autorin Dr. Brigitte Nicole Dussol viel Freude bereitete

 

Zwei Frauen, so unterschiedlich wie sie zuerst erscheinen, finden eine Ebene. Eine Ebene im Wesentlichen.

„Nein, nein, ich habe es mir nicht eingebildet. Fakt ist, hiermit wird ein Beweis erbracht, daß die Künstlerin vom Weltrang, Petra Lang, freiwillig bei mir auf der Veranda in einem Refugium unweit von Bayreuth zwei Stunden zum Gespräch geblieben ist“,

Es gibt keine große oder kleine Kunst. Es gibt Musik. Und Musik ist Sprache. Sagt die Linguistin, die ich bin.

Kommen Sie mit mir auf eine Zeitreise, nehmen Sie Platz, seien Sie leise und hören zu, so wie ich es gemacht habe.

 

 Wer ist die Frau, die sich heute zu mir bewegt hat?

 

P.L.: Ich bearbeite immer sofort, das was auf meinem Schreibtisch an dem Tag liegt. Danach kann ich mich, befreit, an das konzentrieren, was unverhofft noch kommt. Ich war neugierig.

 

Neugierig? Eines der Worte, welche ich im Laufe meiner Recherchen im Internet gefunden habe, die man Ihnen zuspricht: Neugierde, Spontanität, Gelassenheit und immer wieder das „Warum nicht?“

 

P.L.: Das ist mein Privileg als Künstlerin neugierig sein zu können und auf mich zukommen lassen, was das Leben bringt. Neugierig auf Sie heute morgen, nachdem ich die Visitenkarte gelesen hatte…

 

Aber warum eben auf mich??? Neugierig zu sein?

 

P.L.: Warum nicht? Es gehört sich ganz einfach so, daß ich Ihnen beantworten sollte. Ich empfinde Respekt für jeden, der sich wagt, etwas zu erreichen. Auch wenn Sie eine Unbekannte waren. Vielleicht deshalb auch ein wenig deswegen??? (Lächeln)

 

Spontanität?

 

P.L.: Ja und nochmals ja! Soweit ich es mir, meinem Publikum oder meinem Mann zumuten kann. Mehr ist nicht dazu zu sagen: Menschen, welche es auch sind, wissen, was ich dabei erlebe und erreichen kann. Anderen…kann ich es nicht vermitteln. Leid tun mir sie aber schon ein wenig.

 

Gelassenheit? Sie sind jetzt gerade sehr gelassen.

 

P.L.: Ich habe eine so Bilderbuch-Karriere erlebt! Wer kann schon so was behaupten in meinem Beruf? Ich vertraue deshalb viel, auf das, was man mir „von Oben“ gibt.

Ich habe keine voreiligen Vorurteile über Menschen, Kollegen, Regisseure etc. gegenüber. Ich habe mich früher so oft vertan, wenn ich es tat, heute weiß ich meistens, wenn etwas für mich „Ja!“ oder „Nein!“ ist. Und dann schlüpfe ich in die Rolle, die von mir erwartet wird.

 

Wer sind Sie, inmitten Bayreuth, im zweiten so erfreulichen Jahr als Isolde, nachdem sie so viele Jahre eben die „Zweite“ Frau des Stückes waren, so perfekt! Und diese Person zum Leben gebracht hatten. Sind Sie Brangaine? Isolde? Oder eine der anderen weiblichen Heldinnen der Opernwelt?

 

P.L.: Ich bin definitiv immer ich. Für kurze Zeit jedoch WILL ich, diese Person sein, die ich dem Publikum zeigen möchte. Die, die ich verdeutlichen möchte, durch meine persönliche Art des Gesangs, des Schauspiels. Dafür forsche ich, grüble ich nach, gehe tief in die Geschichte dieser Heldin um zu spüren, was in mir ist, was ich ihr von mir ausleihen kann, damit sie zum Leben erweckt wird. Plausibel. Dramatisch. Menschlich. Echt. Neu. Dabei vergesse ich, wer Petra Lang im normalen Leben ist. UND! Ich möchte selbst verstehen, aus meinem eigenen Ich, warum sie so oder so fühlt oder handelt. Eine wichtige Frage stelle ich mir immer vor, in jeder meiner Rollen auf die Bühne: „Was hättest DU, Petra, gemacht, wenn es Dir passiert wäre?“ Was Wagner, Regisseur, Dirigent noch von mir erwarten, versuche ich im Einklang zu bringen.

 

Welche Kriterien haben Sie für Ihre Entscheidungen, Ihre Zusagen oder Ablehnungen, die Sie beruflich treffen müssen. Außer, natürlich, der Gründen der Logistik, der Planung Ihrer Auftritte. Als Selbständige, weiß ich nur zugute, daß dies treffsichere Gründe sein können.

 

P.L.: Tatsächlich, Sie haben Recht: mein Kalender verlangt penible lange Planung, Jahre im Voraus. Was nicht immer einfach ist, da manche kollidieren und dadurch manche „nein“ automatisch verursachen, welche nur aus Organisationsgründen nicht entstanden wären.

Dann aber, wenn die Arbeitsbedingungen passen, lasse ich mich zuerst darauf ein und sage ja. Egal wie groß oder nicht der Auftrag ist. So konnte ich nämlich kontinuierlich auf dem Stand meiner Karriere kommen, wo ich mich befinde. Und heute! Ist es genial! (Lachsalven, Kichern ) Ich kann fast immer entscheiden ob Ja oder Nein, ohne auf viel zu verzichten.

Jedoch…Ich erinnere mich an ein einzigen Mal wo die Tournee ein einziges Desaster gewesen ist. Aber, dann richtig. Also…war mein Instinkt gut: ich hatte keine große Lust dazu. Und heute… Isolde… Tja…habe ich doch dann 2016 ja gesagt, weil ich neugierig war. Ich hatte mich immer wieder dagegen gewehrt. Ich hatte die Stimme vielleicht nicht dazu? Also meinte ich bald denen, die mich dazu eingeladen hatten, sagen zu können, zu denen, die mich dazu fast bedrängt haben: „Ihr werdet bald sehen, daß es nicht paßt.“

 

Warum haben Sie dann, bei diesem für Sie damals überraschenden Treffen mit Katarina Wagner 2016, zugesagt? Nur um behilflich zu sein, weil die vorgesehen Isolde nicht mehr konnte?

 

P.L.: Herr Thielemann gab mir sofort das Gefühl, daß er MICH dabei haben wollte. Ich wußte, er wird mich unterstützen. Er hätte mir es sofort gesagt, wenn er gemeint hätte, daß ich es nicht schaffen kann. Und mein Mann war auch dafür. Es war Zeit ein wenig mehr nach vorne zu kommen. Kann man (Lachen) überhaupt nein sagen Isolde in Bayreuth singen zu dürfen?

 

Wollte Thielemann Sie „tragen“? Darf ich das Wort benützen, welches ich von einem Musiker aus dem Musikgraben her kenne, weil die Musiker es in dem Zusammenhang mit seiner Führung benützen? Wußten Sie, daß Sie sich eben von ihm „getragen“ fühlen würden? Die Musiker im Musikgraben beschreiben seine Leitung als eine geniale und feinfühlige Art, welche ihm ermöglicht, die Musik mit denen zu tragen sowie mit den Sängern, und damit diese Perfektion beim Publikum ankommen kann.

 

P.L.: Ja! Sehr richtig! Tragen ist das richtige Wort. Ohne Thielemann hätte ich mich an manchen Stellen viel langsamer auf dem Weg zur richtigen Verschmelzung mit Musik, Kollegen und Dirigent bewegt. Wir sind Komplizen, er und ich. Und die Regie sowie das Bühnenbild sagten mir sofort zu. Sie werden es selbst sehen…

 

Alle diese Städte, Rollen, Menschen, Musiker, Dirigenten, Publikum, die Sie treffen… Es ist doch ein Karussell der Eindrücken, der Gefühle, denke ich. Wie bleibt Ihnen der Kopf frei? Ist es jedes Mal anders? Sind wir als Publikum anders jedes Mal?

 

P.L.: Ja…oder…nein…hm…Also, wie ich alle diese Menschen wahrnehme, hängt ausschließlich aus meinen jeweiligen persönlichen Empfindung auf der Bühne ab. Was ich versuche zu geben, wird mir meistens mit verstärkter Intensivität vom Publikum zurückgegeben. Es ist fast greifbar. Alle sind wesentliche Teile meines Könnens. Für mich alleine, ohne Publikum?? Wirklich! das hat echt weit weniger Sinn.

Der Kopf bleibt mir frei, weil ich außerhalb meiner Arbeit ein erfülltes Privatleben habe. Natur spielt eine richtige Rolle. Jedes Jahr freue ich mich besonders hier in diesem Dorf zu sein, die freundlichen Wirte zu treffen, meinen Wald wieder zu sehen.

 

Wollen wir mal jetzt über die private Petra berichten? Da ich Ihnen gerne den Raum für die Intensität und die Grenzen bei der Gestaltung der Antworten geben möchte, werde ich, wie in einem Coaching Gespräch, Worte geben und Sie sagen etwas dazu, bitte ohne zu viel Zensur… Aber nur so viel, wie Sie es möchten. Voyeurismus ist im „EUROjournal pro management“ weder angebracht, noch üblich!

 

P.L.: Gerne. Und Wissen Sie, ich habe ein gutes Privatleben. Es wird nicht schwer sein, darüber zu berichten, ich habe keine Angst auf falsche Offenbarungen.

 

Familie?

 

P.L.: Mein Mann ist da. Immer da, auch wenn er nicht durch die Welt mein Koffer getragen hat. Das hatte er sofort gesagt, als es klar wurde, daß ich in der Öffentlichkeit viel unterwegs sein werde. ER hat mir geholfen, die Technik von Adrian Bianu als meine eigene zu verwenden. ER hat ein erfülltes Berufsleben, wir stehen nicht in Konkurrenz, er versteht sehr viel über meiner Kunst. Ein und für sich unverhofft gelungen!

 

Pflicht?

 

P.L.: Mir gegenüber sehr große Pflicht. Ich arbeite viel. Meinem Auftraggeber gegenüber fühle ich mich verpflichtet, ihm zu geben, was ich als bestes kann. (Lachen) aber (Lachen) nur wenn ich es als sinnvoll sehe!

P.L.: Tja eben, manchmal gebe ich weniger, weil man mir weniger abverlangt. Ich konnte nicht eine Karriere aufbauen, auf einem 100% Hergeben, welches mich auf dem Weg zum Erfolg, lange bevor ich am Ziel ankomme, ausgebrannt hätte. Ich möchte herausgefordert werden, wenn aber eine gute aber nicht perfekte Arbeit gefragt wurde, dann… Ich handeln wie ich es bei meinen Schülern erwarte : Ich unterrichte sehr gerne und aus meiner Erfahrung, als Violinistin, verlange ich ständig, kontinuierlich eine Steigerung der Leistungen. Nicht zu viel und sofort. Mit viel üben kann jeder etwas von sich erleben! Wenn ich bloß wenig vom Schüler erwarte, gibt er mir wenig. Leider denken manche Instrument-Spieler, daß Erfolg hauptsächlich auf Begabung basiert. Was ist Begabung? Na ja, mit der Violine, war ich mit meiner eigenen Leistung selbst nicht genug glücklich. Obwohl ich dieses Instrument noch liebe. Im richtigem Moment, die richtige Eifer. DAS, zählt. Im ganzen Leben ist es so.

 

Beruf UND Privatleben?

 

P.L.: Beruf? Privatleben? Tja, ist nicht alles vermischt? Bei vielen Berufen ist es so. Privatleben ist für mich wichtig. Ebenfalls alles was sich nicht automatisch mit dem Beruf hergibt: Leichtes Vergnügen, ja, wie gutes Essen, alles was im Alltagsleben Spaß macht. Ich kann heute viel lachen, genießen: schauen Sie doch, was das Leben mir alles gibt! Mein Beruf gibt mir dieses Privatleben. Leider, manchmal ändern sich private Beziehungen, wenn der Erfolg so offensichtlich ist. Schade.

 

Ruhm? Doch ein Hindernis zum Glück?

 

P.L.: Ruhm kommt doch erst seit kurzem in meinem Leben vor. Weiß ich schon, welche Konsequenzen es auf mein Leben haben wird? Meine Karriere war kontinuierlich und glatt. Wenn auch mühsam zwischendurch, weil es sehr ruhig vor sich hingegangen ist.

DAS, was ich jetzt erlebe, ist wie meine Rolle als Isolde: es scheint groß, sehr groß zu werden. Zuerst möchte ich Bayreuth 2017 gut zu Ende bringen.

Und ich habe es eigentlich richtig verstanden, seit Isolde, daß Erfolg vieles im Umbruch brachte, als der begleitende Neid anderen Kollegen auf mich prallte. Da ich selbst selten eifersüchtig bin, hat es mich schon erstaunt. Schauen Sie, WEIL ich recht gehabt habe, mit meinem neuen Weg zu einer neuen Stimme, kommt doch Neid. Dies zu sehen und zu hören ist verwirrend und, darf ich? - echt blöde!

 

Spiritualität?

 

P.L.: Ja, ein klares Ja. Was genau spirituell in meinem Leben ist, führt zu weit heute in diesem Gespräch. Aber ohne den Schutz von Oben, läuft bei uns unten, alles mehr durcheinander und mühselig. Das Göttliche durchdringt jedes erfüllte Moment meines Lebens. Z. B. wenn ich meine, ja! Ein wenig prätentiös bin ich schon! (Lachen) Figuren aus Wagner zur Perfektion bringe, spüre ich auch dort vom Oben eine Unterstützung für meine Arbeit.

Sehen Sie, in den früheren Jahren meines Berufes wollte ich UNBEDINGT was Großes schaffen. Der Weg war steinig und ich hatte kleine Misserfolge. Innerlich war ich deswegen nicht so sicher, als Folge dieser Verkrampfung, dass ich eine Isolde mal singen könnte.

 

Also: Loslassen und Vertrauen.

 

P.L.: Es wurde mir vor so langer, langer Zeit in New-York gesagt, ich könnte Isolde wunderbar singen, wenn ich nur wollte! Ich habe damals gelacht! Ich hätte es vielleicht eben doch nicht gekonnt. Ich war nicht soweit. Aber, hauptsächlich ging ich damals verbissen daran, nicht zu versagen. Es hemmte mich.

Jeder Mensch sollte im richtigen Moment spüren, dass er am richtigen Ort ist. Das ist nicht immer klar. Aufmerksam sein, ist die Devise.

Umgebung, mit Menschen oder Natur, sind für mich genauso wichtig wie eine richtige Ernährung auf dem Weg des Verbundens mit dem…? Ja, wie sollte man es nennen?

 

Ich nenne es „Das Göttliche“

 

P.L.: Ja, danke. (Sie schweigt, und wir bleiben auch geistig kurz zusammen in diesem Moment.)

 

Übrigens, daß Sie hier am Waldrand, seit Jahren, wohnen, wenn sie nach Bayreuth kommen, hat dies mit Ihrer Spiritualität im weitesten Sinne zu tun?

 

P.L.: Genau! Alles passt zusammen: Meine Wirtsleute, der Wald, die Ruhe, die Abgeschiedenheit, dies erlaubt mir richtig zu atmen. Im breitesten Sinne. Es war sogar lange besonders toll, weil hier die Technik nicht perfekt ist und ich weit weniger elektronisch erreichbar war! Klasse! Ich habe mich lange gegen Internet, Smartphone etc. gewehrt. Aber? Im Echt? Es war schon unvernünftig! Es ist klasse überall in der Welt schnell nervige Mails beantworten zu können. Und Tschüss. Oder gute. Was hätte wohl Wagner dazu gesagt???

 

Apropos Wagner: ich selbst habe vor kurzem entdeckt, mit welchem Dialekt er gesprochen hat! Ohne unpassend zu erscheinen, ich kann mir ihn schlecht mit einem Dialekt vorstellen, welches nicht das Fränkische ist. Komisch, oder? (Sie lacht)

Ich erfuhr auch, daß er ein Eckel-Packet am Tage sein konnte, daß er launisch war, daß er unsicher sein konnte, etc. Ist für mich seltsam, wenn ich heute seine geniale humanistische und universelle Musik zuhöre…

 

P.L.: Aber ja,,, so ist es. Vielleicht müssen solche Künstler ein wenig unangenehm oder verrückt sein, damit sie uns das Beste aus ihrer Genialität weiterreichen können. Nicht gerade ein schönes Bild… aber wir haben es immer im Laufe der Geschichte bei Kreativität erlebt. Es ist nicht banal zu behaupten, daß alles sehr eng miteinander leben kann. Eine Profilstörung zeigt dem Betroffenen den Weg zu kompensieren. Ihre Unstimmigkeit mit ihrer Umwelt prädestiniert die genialen Künstler außergewöhnlich zu werden. Ich entschuldige es nicht! Aber es erklärt vieles, was uns Menschen sonst nicht klar erscheint. Für uns, für Sie oder für mich, sollte es am Ende, nur eine Rolle am Rande spielen. Bei Wagner bleibt uns, mir, die Stimmen, die Figuren, die Symbolik und diese Musik! Oh diese Musik! Die wir erleben dürfen.

 

Über Wagner wurde tatsächlich viel gesagt, behauptet und geschrieben! Bei Ihnen mag es auch ähnlich gewesen zu sein, oder nicht? (Sie nickt für ein Ja) Darf ich jetzt einige Zitate aus der Presse Ihnen wiedergeben, damit Sie mir sagen können, inwieweit derjenige, der es jeweils geschrieben hatte, Recht hatte oder nicht behielt?

Sagen Sie mir bitte, ob diese Worte von Ihnen waren und wenn ja, welche Bedeutung, sie heute noch haben.

 

P.L.: Das wird interessant sein. Ja, gerne. (In ihren Augen sehe ich pures Vergnügen)

 

Sie sagten, „Demut“ wäre Ihr Wort.

 

P.L.: Immer. Grundsätzlich. Zur gesunden Betrachtung des „Ichs“ brauche ich Demut. Schauen Sie doch mal, wie es mit mir in den letzten 2 Jahren geschehen ist! So weit nach vorne gekommen zu sein! Ich MUSS es mit Demut hinnehmen. Ich habe eben aufgehört zu kämpfen und Zack! Hier bin ich. Früher war ich verbissen und Zack! Ich habe zum Teil „verloren“.

 

Sie sagten, eine Art „Kamikaze“ zu sein. Was meinen Sie damit?

 

P.L.: Isolde lebt wie eine Kamikaze. Isolde singen, ist Kamikaze. Ich hatte immer bedenken, nicht zu erreichen, dass diese Rolle „meine“ wird. So lange ich es nicht gespürt habe, habe ich es also nicht angestrebt. Ich war doch sonst hervorragend, oder? 2016 hat meine Lust mich dazu geführt, dass ich Kamikaze wurde. Aber auch… weil Thielemann mir versichert hat, DU bist es. Wenn…!!!

 

Sie sind nicht abgestürzt--- Sie haben jetzt Erfolg. Isolde ist das Beste, was Sie uns bis jetzt präsentiert haben. Welche sind die wichtigsten Parameter eines solchen Erfolgs? Mit Glück alleine hat es garantiert nichts zu tun. Und bitte, Frau Lang, keine falsche Bescheidenheit.

 

P.L.: Auch wenn es banal klingen könnte: üben, üben und nochmals üben. Als ehemalige Violistin und heutzutage als Lehrerin kann ich mit Recht behaupten, daß dies eine Konstante im Leben eines Künstlers sein muss. Eine Selbstverständlichkeit. Natürlich, Erfolg auch weil ich meine Singtechnik radikal gewechselt habe. Dieses Wagnis wurde von fast allen Menschen in meiner Umgebung als sehr riskant gesehen… dass es für mich heraus folgte: „dies will ich unbedingt machen!“

Mein Erfolg ist der Lohn dieses Wagnis. (Sie zögert kurz) Sogar gute Kollegen sind heimlich zu meinem Mann gegangen, der, wie Sie wissen, mein Mentor und Stimmtrainer ist, um ihn dazu zu bringen, mich von diesem Vorhaben abzuwenden. Fast alle meine alten bewährten Methoden und Techniken habe ich über Bord geworfen. Das ist Tatsache.

Ich habe mit über 50 etwas Neues gemacht. Sie wollten meinen Mann dazu bringen, mir dieses Vorhaben madig zu machen. Ihm Ängste einzujagen. Nach dem Motto: „Sie schafft es doch nie.“ Und dann ist dies das Ende ihrer Karriere!“

Ich merkte, dass es viele Menschen gestört hat, dass ich so spät, etwas ganz Neues anfangen wollte. Und siehe da… ich habe es richtig gemacht. (Sie schmunzelt) Sonst hätte ich Isolde nie singen können. Bitte nennen Sie mich nicht prätentiös, wenn ich Ihnen sage: Ich bin heute so gut, weil ich eben es gewagt habe, nicht unbedingt, weil ich sicher wusste, dass ich es konnte. Jawohl! In meinem Alter! Wer weiß, vielleicht waren ihre Ängste mehr ein inneres Gefühl von Traurigkeit, dass sie sich selbst nicht dazu getraut hätten, etwas anders zu machen, ganz einfach, MACHEN.

 

Wird Isolde deshalb eine lange Konstante in Ihrer Karriere sein? Genießen Sie diese neue Seite Ihres Könnens?

 

P.L.: Ja! Ich will mich jetzt selbst dazu bringen, dass ich richtig, richtig zufrieden mit mir sein kann, daß ich mich richtig, richtig wohl fühle. Dies ist ein Anfang.

 

Können Sie mir etwas verraten, wie die Wege sind, die dazu führen, daß Sie uns so in Bayreuth verzaubern können? Beruflich erfolgreich sein, darf gerne Leichtigkeit zeigen, aber Sie und ich wissen, daß es harte Arbeit dahinter steckt. Nicht nur Begabung und Glück.

 

P.L.: Ich lese bei jeder neuen Rolle, den ganzen Text. Öfter. Aber auch alle andere Texte der anderen Figuren. Ich analysiere meine Rolle. Ich lese Literatur darüber, Sekundarliteratur, Rezensionen. Ich kümmere mich, um alle Abweichungen dieser speziellen Rolle im Laufe der Zeit, bei den verschiedenen Regisseuren. Ich höre die Musik. Immer wieder. Ich lasse dann los. Und dann frage ich mich, wie wir alle zusammen kommen können: Regisseur, Musiker, Dirigent und Kollegen. Dann wiederum, Loslösung des ganzen Gelernten. Um einzutauchen. Um zu sein. Singen, einfach.

Für Isolde habe ich jahrelang viele Kolleginnen erlebt, als ich sozusagen Zuschauerin ihrer Leistung war. Gute und weniger gute Isolde, habe ich erlebt. Sorry, mal ehrlich! Ich dachte öfter, Mann! Ich hätte gerne dies oder jenes mal anders gehört… Diese Beobachtungen habe ich deswegen als Referenz genommen, um abzuwägen wofür oder wogegen ich mich mal entscheiden würde. MEINE Sicht der Person ist mir dadurch besonders wichtig. Ich frage mich schnell: „Was hätte ICH gemacht, wenn ich Isolde gewesen wäre?“ In der reellen Welt. Die Situationen in welchen Isolde sich bewegt, sind natürlich nicht mit aktuellen Ereignissen vergleichbar perfekt identisch. Aber, ja, außerhalb des historischen Geschehens, am Rande der Intention von Wagner, der Interpretation der Regisseurin, gibt es eine Isolde, die ich sein könnte.

 

Bipolarität? Sind Sie dann echt Isolde?

 

P.L.: Auf keinem Fall! Ich empfinde mich mehr als Botschafterin für die Person, die sie selbst aus dem Text heraus verkörpert. In ihrer Stimme, in dem Inhalt der Geschichte, von der Musik transportiert. UND! Natürlich! Hier bitte nicht vergessen! Was Thielemann sozusagen uns zwingt zu sein! Aber im Gegensatz zu einigen Regisseuren, verlangt er nur, was in der Musik ist. Jedem Regisseur, sag ich genau das. Eben, weil ich nicht immer konform bin, wenn sie etwas verlangen, was ich zuerst nicht verstehe, sage ich: „Erkläre es“. Alle Erklärungen höre ich mir an. Und wenn sie dabei bleiben und ich weiß warum ich dies oder jenes interpretieren sollte… dann mach ich es. Auch wenn ich nicht Hundertprozent dahinter stehe. Es muss plausibel bleiben. Wenn ich es als nicht machbar, un-nützlich, sogar störend zu meiner Rolle empfinde… wehre ich mich heftig dagegen. Der Text und die Musik sollen nicht zerstört werden Und tja! Es ist so, dass ich es heut’ darf. Das ist auch Ruhm (Lachen) und dann sage ich „Bitte nicht das, sondern etwas anderes, was zu mir passt“.

 

UND???

 

P.L.: Meistens finden wir Lösungen. Und manche Regisseure ändern auch ihre Sichtweise, weil wir Sänger denen die Grenzen einer Idee zeigen. Und nach der Konfrontation, wissen sie auch immer, was die von uns erwarten können. Und am Ende??? Tja, wir erleben alle zusammen das Gelungene, das Einmalige. Alles wird eins.

 

Sänger, Dirigent, Orchester und Regie. Das leuchte mir ein, daß es besser wird, wenn es sich zusammen tut. Aber: Welche Rolle spielen, zum Gelungenen, der jeweilige Raum und, tja, wir, auch das Publikum? Sehen Sie, Frau Lang, ich weiß, dass ich in ein paar Tagen, etwas Magisches erleben werde. Im wahren Sinne des Wortes. Nicht nur Vorfreude. Wie ist es für Sie? Werden Sie es mitbekommen, wie ich mich fühle?

 

P.L.: Sie benützen für mich das richtige Wort. Etwas Spirituelles, Unbegreifliches ist auch dabei. Bitte! Machen wir keine billige Bemerkungen aus der Esoterik. Ich jedoch, bin ein spiritueller Mensch. Ohne Titel. Ohne Konfession.

OH ja! Ich freue mich schon auf der letzten Vorführung dieser Saison.

 

(leichte Pause)

 

Ihre Augen glänzen. Wir verharren im Frieden. Sie lächelt mich langsam an. Für mich ist es richtig etwas Außergewöhnliches, diesen wunderbaren Menschen zu erleben. So nahe bei ihr zu sein. Nicht nur räumlich gesehen. Ich schaue ins ihr Gesicht. Eine unwahrscheinliche Kraft ist zu spüren. Aber keine zerstörerische. Sie läßt ihre Energie auf mich wirken.

Ihr Lachen immer wieder im Gespräch war so überzeugend! Nicht einstudiert. Nicht aufgesetzt. Wenig ist im Alltag Maske bei mir. Ich würde es so klasse finden, wenn sie auch so leben würde. …Klar! SIE, sie hat Routine in solchen Interviews. Sie weiß, wie professionell sie ist. Sie spürt jeden Abend ihr Erfolg. Sie kann sich erlauben gelassen und perfekt auf meine unbeholfenen Fragen zu antworten.

Ich sehe, wie sie sich wohlfühlt. Sie hat verstanden, das Wagner unser Ding ist, sozusagen. Sie hat von mir gehört, wie die Anwesenheit meines Fagottisten im Musikgraben, eine besondere Qualität des Erlebten mir sowieso gibt. Sie spricht es deshalb auch selbst an, während des Teils des Gesprächs, welches ich hier nicht wieder geben werde. Sie gibt sich selbst. Sie sagt dann mehr intimere Details aus ihrem Privatleben. Ich höre ihrem jetzigen Monolog zu. Und werfe nur hier und dort wenige Bemerkungen ein, damit Sie weiter redet.

Und … danach … kommt dieser Satz von mir:

„Danke. Ich werde dies nicht aufs Papier bringen. Das gehört uns. Ich verspreche es Ihnen.“

Sie lächelt mich an. Und sagt:

„Ja, so habe ich Sie eingeschätzt. Und wenn auch… Ich stehe zu mir. Ich bin kein Monument der Kunst.“

 

Ich fühle mich so satt, wie das Kätzchen, welches gerade ein Schälchen Milch getrunken hat. Sie hat das Tempo gegeben, ohne dass es uns verwirrt hätte. Sie hat lange bei mir gesessen und ich glaube ihr, dass diese Zeit nicht so war, wie andere Interviews.

Ich schaue diese fantastische Künstlerin an. Ich spüre die barmherzige, kluge und charmante Frau. Ich bin wieder 14 Jahre alt. Und ich danke dem Universum, mir ein solches Geschenk gemacht zu haben. Wie immer! Unerwartet und größer als jeder Wunsch.

 

Anmerkung der Redaktion:

Dieses Gespräch führte unser Kollegiumsmitglied Dr. Brigitte Nicole Dussol während der Bayreuther Festspiele


 












































 


NEU!
Galerie de photos.

Ici vous trouverez une galerie
de mes photos:
Au fûr et à mesure
que je les fais.
Sans ordre précis.
Juste qu´elles sont chouettes.
Respectez mon copyright!
Ne les copiez pas!
Merci.



Transparence d´un menhir






Lettres, glace, métal





Chardon de mille cristaux



 

Baleine sautant du canal




Couleurs allemandes




feuilles de glace





Juste un voile de glace





Digestif





Candys en sucre poudre




Antenne sous l´eau




Langue de glace




Sifflet oublié et gelé







Frais, frais!




Fleur au drôle de coeur jaune





Arche de NOE





Glaces échouées





Fleur en papier se dissout





Formes, ombres, glace, pierre




Etoiles de givre




Après la fête...




Le ciel emprisonné




Fleur d´huile irisée


 


Des millions de bulles





 Traces de neige sur le canal.





Ikebana de glace





Ecorce d´arbre en prison





Sur les pierres noires






Glace en feu






Fleur de bois prise sous glace






Aquarelle symboliste





Cerf-volant échoué





Orange




Glace et neige se dissouent






Arbres sous l´eau






Triangle de glace sur pierres






Les arbres plongent





Blessures de glace filigranes





L´eau, est-elle aussi gelée?






Dernier rayon de soleil pétrifié




Lettre chinoise





Coque de bateau?





Rose éclose sur canal





Canal de bronze





Les glaces s´enfoncent




Bulles de glace sur fond rose et jaune




C´est quoi, au fait?







Et, oui...même ces trucs sont chouettes....






Reflets dans une "pierre de glace"




Restes et nature se marient




Coucher de soleil, Décembre 2016


Bald...neue Fotos...Versprochen...


ICI à "l´Atelier Langue*doc"
il n´y a pas place
pour intolérance, méchanceté
ou autre attitude négative.



 De facon générale, je mène une vie heureuse, avec mes élèves adolescents ou adultes.
 L´année scolaire avance bien. J´ai de si bons résultats avec eux
que je me sens récompensée pour tout le mal
que nous nous donnons ensemble.



Une chose très belle qui me fait chaud au coeur, c´est mon amitié avec un homme extraordinaire du Burkina Faso, Abdoukarim.
Nous allons lui et moi soutenir un projet pour jeunes-filles de Kaya qui les mènera, si Dieu le veut, vers une formation qui, elle, leur donnera en retour la possibilité d´une vie digne.

Quelle drôle de chimie pour cette entreprise:
Un musulman du Burkina-Faso, plus une fille de Montpellier, vivant en Bavière, ancienne catholique, disciple de Paramanhasa Jogananda, vont aider des orphelines qui vivent chez des soeutrs catholiques! Ca, c´est un clin-d´oeil de l´Univers, non?


 
Et en plus`ma foi beaucoup d´ouvrages que je brode, de peintures que je fais,
de madeleines que j´offre à mes élèves,
de promenades magiques le matin très tôt avec mon Thibeau, le long de mon canal...
La vie quoi.



Actuellement , je prépare mes vacances dans mon Languedoc, cet été,
où je vais avoir plein d´aventures que je ne tarderai pas à vous communiquer.
Patience!
Après mon retour, ok?
Votre Brigitte-Nicole


 



Saint-Léon, Septembre 2015,
6 heures du matin,
Massif-Central



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