Einige Gedanken zu
damaligen Weihnachstfeiern in
Montpellier
Wie haben Sie
Weihnachten verbracht?
Ich? Wollen Sie
es wissen? Ich war zu Hause. Weit
meiner ehemaligen Heimat entfernt:
Südfrankreich. Verwandten gibt es
dort wenige, die mit mir Traditionen
und Sitten der Familie Dussol erlebt
haben. Sehne ich mir nach dieser
weiten Kindheit? Ja, ein wenig. Wie
jeder denkt, es ist üblich und auch
sinnlos, sich nach der Vergangenheit
zu sehnen. Nur Wehmut?
Nein, es ist
mehr, was mich in dieser Zeit vor
Weihnachten berührt. Ich lebe
glücklich seit 45 Jahren in
Deutschland. Jedes Jahr im Dezember,
schaue ich nach hinten, nach früher.
Und vergleiche mit dem Heute.
Mein erstes
deutsches Weihnachten erlebte ich
mit 19 Jahren. Ich hatte vorher ein
wenig davon schon gehört, einige
Süßigkeiten probiert, mit 14 schon
eine Schallplatte mit den deutschen
Weihnachtslieder geschenkt bekommen.
Die ich übrigens noch besitze. Und
Noel für Noel sang ich meiner
Familie, begleitet von dieser
Schalplatte, die
wunderschönenLieder. Nehmen Sie mich
in der Mitternachtsmesse… und dann
erleben Sie, wie es mir geschieht.
Aber. Ich bin
eine Dussol. Geboren in Montpellier.
Hauptstadt des Languedocs. Mein
Großvater kannte viele der berühmten
Felibren persönlich. Diese
ehrenhaften Männer, welche unseren
Süden mit Sitten und Traditionen
wieder zum Leben erweckt haben.
Geführt vom Dichter Frédéric
Mistral, der 1854, ganz offiziell in
Arles, Menschen um sich versammelt
hat, damit Okzitannier, Provenzialer
und Catalaner sich zusammen tun,
damit Sprache und Sitten unserer
Okzitanien nicht Opfer der
Industrialisierung werden durfte…
Diese verrückten Träumer haben es
geschafft. Ihre Söhne und Enkel
haben in der 68er Revolution
geschafft, Paris die Stirn zu
bieten. Der Plateau du Larzac wurde
nicht komplett der Armee überlassen
UND wir haben seit 1968
Kindergärten, Schulen und Gymnasien
bekommen, wo dort die
Unterrichtsprache Okzitanisch
erlaubt ist.
Nein, nein, wir wollen keine
Separatisten sein! Nur unsere
Sprache nicht aussterben lassen.
Da ich leider
kein Sohn geworden bin, wurde mir
die Sprache meiner Verfahrenen, „Le
Languedocien“
von
meinem Vater nicht beigebracht. Ich
kann es heute singen, lesen und
verstehen… Sprechen? Kaum.
Aber. Ich war
die einzige die sich in meiner
Familie dafür interessierte. Und
wurde deshalb mitgenommen, wenn die
Männer unterwegs waren, in der
Camargue oder im Haut-Languedoc.
Ich nahm an
manchen Aktivitäten teil, welche mit
der Kultur meiner Heimat verstrickt
waren.
Z.B. Am 24
Dezember, kurz vor Mitternacht,
begleitet von einigen Gardians
(Pferdehütter der Camargue)
tambourinaires (Trommelspieler),
echten Schäfer aus der Gegend des
„Pic Saint Loup“ und Verwandten aus
Montpellier, welche noch ein wenig
reiten konnten, gingen Familien
durch die Stadt. Sie sangen, in
Languedocien,
Weihnachtslieder und gaben,
angekommen in der Kirche, Präsenten
vor der Krippe, als Zeichen der
Devotion. Vorher hatte Monsieur le
curé uns alle, Pferden inbegriffen,
gesegnet.
Eine witzige
Anekdote? Ich muss etwa 8 Jahren alt
gewesen sein. Ich hatte schon ein
wenig geschlafen, bevor wir uns auf
dem Weg
zur
Prozession gemacht haben. Und
schlaftrunken, ging ich schnell aus
dem Hause, um nichts zu verpassen.
Nach unserer Runde durch die Stadt,
trafen wir die restlichen Mitglieder
der Familie, auf unseren mit unserem
Familiennamen reservierten Bänken,
in „Notre Dame des Tables“. Kirche
übrigens, welche zum Teil von meinen
Vorfahren,
Steinmetzen und Treppenbauer,
mitgebaut wurde.
Meine Mutter
warf ein Blick auf mich, um zu
prüfen, ob alles in Ordnung wäre…
und sah, dass ich meine rotkarierten
Hauspantoffeln noch anhatte!
Weder mein
Vater noch Onkel oder sonstiger
hatte es bemerkt!
Diese
Mitternachtsmesse war ellenlang.
Feierlich. Es war mir kalt. Ich war
müde. UND! Ich liebte alles!
Besonders wenn das Christuskind (oft
ein echtes Baby) in der lebendigen
Krippe gebracht wurde. Diese
Tradition nennt sich „pessebre“.
Seit einigen Jahren besinnen
sich meine Landsleute auf alten
Traditionen und es gibt viele
Kirchen, welche diese Sitte weiter
führen.
Jedoch ein
wenig traurig war ich, weil es das
Ende der anderen fantastischen 4
Wochen war. Meine Eltern haben zwar
jedes Jahr gesagt: "OUF!
Nächstes Jahr machen wir dies alles
nicht mehr! „
Und? Ja, Sie
haben es schon verstanden. Es wurde
bis in den achtziger Jahren weiter
gemacht. Obwohl die „alten“ Dussol
immer rarer wurden.
Am Tag der
Heiligen Barbe (20 Tagen vor Noel)
kam eine Sitte aus der römischen
Zeit zu meinem Vergnügen vor:
Getreidekörner, oder Linsen, wurden
auf Watte in einer Glasschüssel
getan, im Dunkel deponiert, damit
sie keimen. Wenn alles gut ging,
hatte man Weihnachten eine kleine
grüne Wiese bekommen, die man vor
der Krippe dekorieren konnte. Es war
Symbol der zukünftigen gelungenen
Ernte des nächsten Sommers. Aber in
den Städten war diese Schale mehr
ein Schwur auf Geldsegen für das
nächste
Jahr.
Warum Sainte
Barbe? Wahrscheinlich, weil es zu
einer anderen heidnischen Sitte
passt, die die letzten 3 Wochen bis
Ende des Jahres huldigen wollte.
Kaum
bekannt
die
Dame in Deutschland, denke ich. Eine
Heilige aus dem früheren
Christentum. Jung, schön, wollte sie
sich nur Gott widmen. Sie ließ sich
in einem dunkel Turm, mit nur 2
kleinen Fenstern einsperren. Vom
Vater erwischt, als sie in tiefer
Devotion war, der damit überhaupt
nicht einverstanden war, weil er sie
verheiraten wollte, ließ er sie in
einer Grotte einsperren. Der Felsen
hatte sich nur für sie alleine
eröffnet.
Keiner
wusste mehr wo sie war. Ein Schäfer
denunzierte sie… und seine Schafe
wurden
als
Strafe, zu Heuschrecken. Da man
danach Barbe doch zwang verheiratet
hatte, wurde sie immer gefoltert,
wenn sie sich zu viel! Gott gewendet
hatte. Und zum guten Ende ( klasse!
) „musste“ ihr eigner Vater ihr die
Kehle durchschneiden, damit sie
endlich damit aufhört!
Und er selbst?
Wurde vom Blitz getroffen. Gut
geschehen-
Also… Hatten
wir zu Hause eine Krippe. Eine
wunderschöne, große Krippe, welche
ich mit meinem Vater in einer
mehreren Tagen Aktion, jedes Jahr
neu, hergestellt habe. Steine,
Pflanzen, Wasserfall, Sternenhimmel,
usw. wurden jedes Mal
gesammelt
und neu erfunden, um eine
einzigartige Landschaft zu
kreieren. Sie wurde im Flur
auf einem dazu hergeholten großen
Tisch platziert. Damit jeder, der
hereinkam, sie anschauen konnte.
Wir besuchten
uns gegenseitig,
Nachbaren
und Verwandten,
um jede Krippe bewundern zu
können. UNSERE! War fast immer die
schönste. Nein, es war so. Keine
rührselige Erinnerung.
Ich
besitze immer noch die Kunst. Ich
selbst habe mehrere Weihnachten
hintereinander meine okzitanische
Krippe im Foyer eines Hotels in
Herzogenaurach hergerichtet und zum
Anschauen für Wochen dort
gelassen.
Sie hatte viel Erfolg. Meine Figuren
aus Ton, meine Santons, sind etwa
100 Jahre alt…
Zwar kommt
diese Sitte der Krippe Darstellung
aus Italien. Aber sie hat sich
schnell im 19 Jahrhundert im Süden
typisiert und kein Mensch würde
heute, beim Betrachten, denken dass,
diese Krippen aus Deutschland oder
Italien wären. So einzigartig sind
sie geworden . 1775 in Marseille
wurde die erste als typisch „
süd-französisch“ gezeigt.
Santon ist der
name in Occitan für „kleine
heilige“. Sie repräsentieren die
Menschen, welche ein Dorf im 19ten.
ausmachen. Die einfachen Bewohner,
die Handwerker, der Bürgermeister,
die Büglerin…usw… Aber auch
außergewöhnliche Figuren wie „Lou
Ravi“, Name für den geistig
behinderte, der in fast jeden Dorf
zu finden war, sind im Programm.
Weil dieser von der Gemeinschaft
ehrenwürdig angenommen wurde.
Santons
gibt es in allen Größen und
Materialen.
Im Wohnzimmer
hatten wir, meine Mutter und ich,
den Gabentisch mit den 13
Nachtischen drapiert. Sitte aus
ihrer Familie.
3 Tischdecken,
übereinander, 3 Kerzen und 3
Schälchen in der Mitte wurden
liebevoll dekoriert. Rundherum
darauf,
die 13 Desserts, welche von Mistral
richtig aufgelistet wurden. Obwohl
jede Familie mit eigener Regie dies
oder jenes serviert hat. Da wir am
25 Dezember sooo viel zum Essen
hatten, bevorzugte meine Mutter,
diese Nachtische als Dauernascherei,
für Gäste in der Adventzeit zu
schenken. Traditionelle Kuchen
(pompe à l´huile) sowie im 19ten
seltene Früchte
(orangen und Ananas) oder
typisches Obst und Nusssorten aus
meiner Gegend (Feigen, Walnüsse…)
wie der Nougat aus der Provence
waren vertreten. Man fand
ebenfalls
den „Nougat Noir“, was an für
sich eine Masse aus Karamell mit
Nüssen ist, Datteln,
Quittengeleebrot (Hum! Das von
meiner tante Marguerite!!!!) und
endlich kandiertes Obst . Der
Languedoc war der Hauptlieferant für
den Hof in Paris schon im
tiefsten Mittelalter und ist er bis
noch heut sogar im Palais de Elysee!
Alle diese Delikatessen wurden
liebevoll in rosa Glasschalen und
Tellern dekoriert. Dazwischen
Tannenzweige und roten Glaskugel.
Wir haben
selbst eine Sitte mehr gehabt. Meine
Mutter packte mit mir, viele kleinen
durchsichtigen Päckchen mit
erlesenen Schokokugeln, die wir auch
dazu gaben. JEDER! Der die Krippe
anschaute, bekam als danke schön für
den Besuch eine dieser Tüten. Ja, es
war kostspielig und meine Mutter hat
es meinem Vater aufgezwungen… der es
übertrieben fand. Ich habe dies
übernommen und verschenke gerne
meine selbsgemachte Pralinen an
Freunden, Schülern oder Nachbaren,
wie Händlern, welche mich das ganze
Jahr begleitet haben.
Am Abend des
24ten
Dezember hat mein Vater den
„Lou cacho-fio“ im Kamin angezündet.
In seiner Kindheit wurde er selbst
vom Ältesten der Dussol draußen in
der Natur geführt, um einen schönen
großen Stückholz auszusuchen. Groß
genug um vieleTagen brennen zu
können.
Wir haben diese
„bûche“ aus einem Obstbaum,
angezündet. Wir haben
gesungen und sind 3 Mal um den
Esstisch gegangen. Die
Dreifaltigkeit. Der Älteste segnete
die Familie.
Die Aschen
wurden gesammelt. Sie wurden bei
jeder religiösen Feier gebraucht.
Etwa liebevoll um die Lippen der
Verstorbenen gestreichelt, damit er
ein Teil seiner Familie mit sich im
Himmel nimmt. Oder auf die Stirn der
Braut, damit sie den Segen in ihrem
neuen Haushalt mitnimmt… Hier
grüßt die ägyptische Tradition!
Im 19.
Jahrhundert verwandelte sich dies
Sitte in dem berühmten
Weihnachtskuchen „la bûche de Noel“,
welche jede echte Südfranzösin ihrer
Familie als Nachtisch serviert.
Dieser Kuchen wird unbedingt wie ein
Holzscheitel dekoriert. Man braucht
winzige herrliche Plastikobjekte für
die Dekoration dazu:
Eine
Mini-Säge, Zwerge, Pilze, Käfer…
alles eben, was man im Wald treffen
kann…
Wiessen Sie, wer der Hauptlieferant
der französischen Bäcker seit der
60er jahren ist? Eine Firma im
Fränkischen Wald!
Am 25ten
Dezember, morgens, haben wir meine
Eltern geweckt. Wir sind alle im
Wohnzimmer gegangen. Unterhalb des
Baumes, links am Klavier, den wir
alle zusammen ein paar Tagen vorher
geschmückt hatten, waren die
Geschenke. Nicht viele. Aber tolle
Präsente. Meine Eltern waren
großzügig und haben richtig
zugehört, wenn wir unsere Wünsche
geäußert haben. Um diese
Auswahlabzusichern, hatten wir ein
tolles Spiel, in der Weihnachtzeit,
erfunden: "Was wäre wenn ich mir was
wünschen könnte?" Und, nachdem alle
gekauft worden waren, haben wir uns
abends alle zusammen ( Mylène,
meine
Schwester, meine Eltern und ich) im
Bett eingekuschelt und „gerätselt“:
„Ist es groß?“
„Kleiner als der Eifelturm, größer
als eine Ameise...
„Ist es rot?“
„Ja“.
Wobei die
ehrliche Antwort ( sie war Zwang! )
sich auf das Geschenkpapier beziehen
konnte…
Himmlisch! Dann
am 25ten Dezember verstanden wir die
witzige Antworten! Und es war
richtig richtig schön.
Ich bin 64
Jahre alt. Ich lebe gerne hier und
jetzt. Jedes Weihnachten… mag ich
meine Mitbürger, die Deutschen
weniger. Weil, weit weg meiner
Familie, ohne Kinder, bleib ich 5
Tage alleine. Keiner lädt mich
Weihnachten ein. Reserviert,
exklusiv „Familie“ ist erbeten.
Als dies Jahr
meine Kusine mir das Foto des
Mittagtisches, mit den Dussol,
gesendet hat… bin ich fast krank vor
Sehnsucht nach meiner Kindheit
geworden.
Wir… wir haben
es anders gemacht,
au 23 Rue des Pâquerettes.
Wir hatten immer bei uns Victorine,
die ehemalige Büglerin meiner Oma,
bei uns, so lange sie lebte. Sie
wohnte 5 Etagen hoch im Zentrum von
Montpellier. In den letzten Jahren
konnte sie diese Treppen nicht
gehen. Also??? Mein Vater und mein
Onkel Paul haben einen Stuhl
genommen, sie darauf gesetzt und
runter getragen! Damit sie kommen
konnte.
Ja. Sie war
eine der wenigen, die mit meinem
Vater alten okzitanischen Liedern
singen konnte, als er am Klavier
spielte.
UND! Wir hatten
eine Sitte aus dem Mittelalter, die
in
der Familie Dussol bis Ende
der 70er Jahre durchgeführt wurde.
Beim Essen am 25 Dezember wurde ein
Gedeck mehr platziert. „La place du
pauvre“. Und? Ja, es wurde
geklingelt an der Tür, es kam ein
Fremder, er wurde empfangen und nahm
an der Feier teil. Meistens
Vagabunden (wie wir sie damals
nannten). Und einer kam sogar 3
Jahre
hintereinander. Wir haben
uns damals gefragt, was aus ihm
geworden war, als er nie mehr kam.
Meine Mutter schickte diese Männer
zuerst
im Bad. Gab denen saubere
Kleidung. Machte sofort ein Paket
mit Lebensmittel, den sie
mitnehmen konnten.
Mein
Vater gab am Ende einen
Briefumschlag…Und…ja…es war schön.
Meine Eltern
haben Christentum praktiziert. Und
nein! Die waren keine Heilige. Und
nicht immer nett. Bestimmt nicht.
Solche Großzügigkeiten haben mich
jedoch tief geprägt. Ich bin
wahrscheinlich so tolerant, weil ich
Toleranz „erlebt“ habe.
Ein Monat vor
Weihnachten ließ mein Vater eine
Zigeunerfamilie zu uns kommen. Wir
aßen nachmittags Gebäck zusammen. Es
waren Personen, die er im Laufe des
Jahres betreut hatte und die er
besonders mochte. Mylène und ich
MUSSTEN aus unserer Spieltruhe GUT
erhaltenes Spielzeug nehmen, und den
Kindern schenken! Wie schwer war die
Wahl… wie schmerzhaft zu sehen, wie
die doch noch beliebte Puppe im Arme
einer fremden „Mama“ verschwand. Und
auch ! wir groß das Gefühl danach.
Geben tut mir noch heutzutage gut.
Dezentes Gefühl, welches mir zeigt,
wie Objekte nur wichtig sind, wenn
diese Freude machen. Und! Schönes
Bild, wenn ich mich vorstellen kann,
wie es meiner Puppe oder Teddy
weiter gut gegangen ist.
So.
Alles ist gesagt. Fast. Es fehlen
die Anekdoten des Mittagsessens im
Laufe der Jahren. Wenn mein Vater,
z. B. sich jedes Jahr, beim Austern
aufmachen, böse geschnitten hat.
Oder meine Mutter den Truthahn
zwischen Küche und Wohnzimmer, im
Flur fallen ließ. Oder plötzlich die
Wasserröhre im Garten geplatzt sind…
Weihnachten
2017. Ich habe vor meinem
geschmückten Baum gesungen. Meine
Hündin hat erstaunt geschaut. Ich
habe mich etwas alleine gefühlt.
Aber nicht einsam. Ich habe alle die
Verstorbenen in Erinnerung kurz
wieder leben lassen. Und habe mich
gefreut, dass ich wieder gesund und
ohne Not, dieses Privileg habe,
Weihnachten feiern zu dürfen.
Und sollten Sie
neugierig geworden sein, hören Sie
doch im Internet
Lieder aus der okzitanischen
Kultur der Weihnachtszeit. Die
Sänger: „Patric“ oder „Nadau“ und
„Peiraguda“ singen wunderschöne
davon.
Kommen Sie Weihnachten 2018 zu
mir : ich werde eine Krippe
aufbauen. Und natürlich! werden Sie
eine kleine Tüte mit meinen Pralinen
bekommen!
Gedanken
und Kommentare während des Vortrages
vom Herrn Dr. lars Jaeger,
am 5 November, im "Philosophischen
Café", Nürnberg.
Vortrag des Herrn Dr.
Jaeger, Physiker, Autor im
„Philosophischem Salon“ , Nürnberg,
am 5 November 2017.
Ich wurde dazu
eingeladen meine Sicht während seine
Vorstellung des Buches: "Supermacht
Wissenschaft" dem Verlag
weierzugeben . Wie es dazu kam,
bleibt für mich ein Rätzel. Als ich
die Verantwortliche anrufe, um zu
wissen, woher die Ehre,
antwortet
Frau Fischer: „Sie sind bei
uns in unserer Kartei eingetragen,
als Spezialistin der Materie.“
AH, ja. Danke,
das wusste ich selbst noch nicht.
Aber, gerne werde ich hingehen. Ich
bedanke mich für die Einladung. Und
verspreche darüber zu berichten.
Der Salon ist
fast voll belegt, als ich zögerlich
den Raum betrete. Ein kleiner Tisch,
links, für 4 Personen erscheint mir
als geeignet. Offensichtlich kennen
sich die meisten der Anwesenden. So
dass, ich ausführlich angeschaut
werde. Dr. Lars Jaeger steht am Pult
und unterhält sich rege und
freundlich mit mehreren Menschen.
Im Hintergrund,
am Flügel, spielt jemand Jazz.
Als Dr. Jaeger
vorgestellt wird, höre ich in der
Rede des Gastgebers dieses Treffens,
schon Wörter, die mich hellwach
bestimmen. Der Leiter des Treffens
erwähnt in einem Satz Spiritualität
mit Esoterik. Im Echt? Wo bin ich
gelandet?
Dann meint er
weiter, dass die geistige Hingabe
sich nicht unbedingt mit der
Vernunft der Wissenschaft verbinden
lässt. Jedoch würde uns der Autor
heute zeigen, wie beide Disziplinen,
geistige
Philosophie und Naturwissenschaft,
miteinander harmonieren können.
Gut.
Dr. Jaeger
fängt an. Frei sprechend, mit
gekonnten beherrschten und
harmonischen Bewegungen lässt er uns
sofort zum Kern seiner Thematik
kommen.
Ich hatte in
wenigen Tagen ´sein letztes Buch: „
Supermacht Wissenschaft“ quer
gelesen.
Das Buch hat
mich vom Anfang an hellwach
gestimmt. Ich habe im ersten und
letzten Kapitel, welche mich am
meisten interessierten, viel
erfahren. Die brisante
Vorstellung
der
Forschung
in
allen Bereiche der Naturwissenschaft
und seine persönliche Einsichten
dazu sind wirklich bewegend. Im
tiefen Sinn des Wortes. Es hat mich
bewegt nach Nürnberg zu fahren.
Obwohl an dem Tag mein Herz voll
Trauer war, wegen dem Tod eines
geliebten Wesens.
Ich habe es
nicht bereut.
Dr. Jaeger
weiß, worüber er spricht. Er erklärt
klar und deutlich manche Bereiche
der Wissenschaften, neuen
Technologie und visionären
Entwicklungen der Forschung, welche
sonst sehr hermetisch für ein
normales
Mensch sind. Ich lerne viel
durch zuhören.
Sein erstes
Beispiel
der Bipolarität der
Wahrnehmung
unserer
Welt ist treffend. Zwei
Zitaten werden als Träger
zweier Positionen, welche jeder von
uns, dem Universum gegenüber haben
kann:
Von Max Weber,
die Worte der „Entzauberung der
Welt“
führen mich zur Resignation.
Das Zitat von Einstein: „das
schönste ist das Geheimnisvolle“
bringt
mich zum Handeln.
Da es nur seit
250 Jahren ist, dass der Mensch
Möglichkeiten hat, sich mit der
Wissenschaft zu befassen, findet Dr.
Jaeger richtig, dass eine gewisse
Skepsis entstanden ist. Wir sind am
Anfang viel zu begeistert gewesen,
um zu reflektieren.
Dr. Jaeger
benützt die Worte „Umwandlung des
Menschen durch die
Industrierevolution“.
Echt? Ist es
seine Meinung? Wer lässt sich von
wem „verwandeln“?
Überhaupt,
möchte ich sofort erwähnen, dass
ich, Frau der Kommunikation,
sozusagen, besonders drauf geachtet
habe, welche Worte, Redewendungen
oder Semantik der Redner angewendet
hat, um uns seine Ideen klar zu
stellen. Mir fällt manche auf. Und
diese Wahl (subjektiv aber auch aus
der Sicht der Psycholinguistik doch
richtig), empfinde ich manchmal
unpassend. Sie erleuchtet die
Ambivalenz des Redners. Faszination
der Naturwissenschaft, Begeisterung
für alle ihrer vielversprechenden
Entwicklungen. Aber, seine
Bücher sind Zeuge seiner Skepsis,
seiner Vorahnung einer Entgleisung.
Seine Sprache zeigt, wie
engagiert er bei seinem Plädoyer
ist. Das! Das spüren wir alle und
machen aus Dr. Jaeger ein
authentischer Mensch.
Übrigens: Das
Wort „authentisch“, ein aktuelles
häufig
angewendetes Begriff,
beinhaltet das griechische Wort
„Theos“, d.h. das Göttliche.
Ein Wort aus
seinem Vokabular, als Beispiel
seiner Ambivalenz:
„dramatisch“.
Es wird von ihm
verwendet,
sowohl
für positive mindestens akzeptabel
Errungenschaften der
Naturwissenschaft. Aber leider auch,
bei
Darstellungen von fatalen
Entwicklungen eines neuen
Forschungsgebiets.
Schauen
wir doch mal, was der Duden uns als
Definition schreibt. Hier in der
Reihenfolge der Erklärung:
„ Das Drama
betreffend, aufregend,
spannungsreich, drastisch,
einschneidend.“
Und jetzt
schaue ich im Larousse rein, wieder
in der Reihenfolge gegeben:
„ Qui se rapporte au théâtre, qui
possède les caractéristiques du
drame, qui comporte de sérieux
dangers ou des conséquences graves,
qui suscite une vive émotion ».
Etwas, welches
sich mit Theater befasst, weist
Charakteristiken eines Dramas
(Vokabular der Genreunterscheidung
beim Theaterwissenschaften) auf,
beinhaltet beträchtlichen Gefahren
oder verheerenden Entwicklungen,
hervorruft eine starke Emotion“.
GENAU. Sagt die
Französin. Und, als man mir das Wort
erteilt, spreche ich, entsprechend
meiner französischen Kultur und
Sprache, genau dies an, was im
Larousse steht. Alle sind im Salon
begeistert. Ich verstehe nicht ganz
warum. ES ist doch sooo
offensichtlich, oooder?
Am Schreibtisch
werde ich verstehen, was Dr. Jaeger
gemeint hat, und was ich
fatalerweise gehört habe!
Hiermit habe
ich keine Diversion gemacht. Ich bin
im Kern meiner Betrachtung des
Buches, das „Wunder der
Wissenschaften für die Zukunft
untersucht.
Dr. Jaeger hat
sein Vokabular, als Deutscher
genommen. Er hört, sozusagen, im
Herzen, andere Resonanzen dabei, als
ich es gehört habe.
Sprache ist
Kommunikation. Wirklich?
Interkulturelle Kommunikation ist
das Thema meines Essays für mein
Diplom als Personalmanagerin. Pr.
Dr. Müller-Jacquier ist mein Vorbild
in diesem Bereich.
Wenn ich, als
Folge meiner damaligen Recherchen,
übervorsichtige Sprecherin der
beiden Sprachen Französisch und
Deutsch geworden bin, schon mich
derart von meiner eigenen Identität
leiten lasse, und sein (für ihn
absolut richtiges Vokabular)
falsch höre… Was passiert bei
einer Person, welche einsprachig
gewachsen ist?
Wir sind, Dr.
Jaeger
und
ich, im Wesentlichen uns konform.
Was passiert, wenn eine fremde
Person, eine einzige oder nur wenige
weltweit betrachtet,
die
Zügel der Forschung heutzutage
zusammenhält? Wie kann ich
optimistisch bleiben und glauben,
dass diese Person das Richtige für
mich machen wird? Für mich, für uns
gut entscheiden?
Politik ist eng verknüpft, mehr als
je zuvor, mit Geldmacht und Gier. An
der Spitze sind Profilneurotikern.
DIE wollen uns sagen, welche Embryos
lebensfähig bleiben dürfen und
welche aussortiert werden?
Im Salon hat
sich, nach meinem emotionalen
Einsatz, eine neue Richtung
der Debatte entwickelt.
Also…meine
Intuition, meine französische Art,
waren gar nicht mal so
verkehrt.
Sowohl im Laufe
des Vortrags, wie beim Lesen seines
Buches, merke ich, dass Wissenschaft
für Dr. Jaeger, fast ausschließlich
die Naturwissenschaften beinhaltet.
OBWOHL!
Seine 2 wichtigen Bücher, erschienen
in einem
einzigen
Jahr, 2017, die treffende These
vertreten, dass Wissenschaft OHNE
Spiritualität die Gesellschaften,
weltweit, zur großen Gefahr bringen
könnte.
Seine
Definition der Spiritualität ist
eine eigene, interessante, leider
etwas kontroverse
Bezeichnung.
Im Salon haben mehrere danach
gefragt. ER versucht, besonders in
der Diskussionsrunde, Spiritualität
von Transzendenz zu trennen. Geht
es?
Spirit/esprit
ist Geist.
Übrigens,
etymologisch
gesehen, ein der ältesten
Worte des Sanskrits.
Geist hat mit
einer höherer „Macht“ zu tun, welche
jeder für sich verpflichtet, sich
moralisch und gütig dem einzelnen
Lebewesen gegenüber zu verhalten.
Das Versprechen einer Belohnung
dafür ist ursprünglich in der
Geschichte der Zuwendung nur
involviert, wenn das Handeln einer
einzigen Person, das Wohl der Gruppe
gefährdet. Das richtige Handeln
für sich selbst,
im
Alltag,
ist
demjenigen, der sich entsprechend
benimmt genug. Spiritualität gehört
zu seiner Identität. Egal welche.
Religionsmächte
haben die Begriffe Belohnung oder
Strafe und Sünde! Eingeführt, damit
genau diese positive Eigenschaft
sozusagen ( ICH aus freier Wille,
entscheide mich, richtig zu sein)
eingesperrt
wird. Stellen Sie sich mal vor!
Jeder könnte sich ganz alleine, aus
sich heraus vernünftig und gütig
benehmen! Ade! Religionsfanatismus,
ade Kontrolle…
Dr. Jaeger ist
sich dessen bewusst, dass diese
Position des Einzelnen, die einzige
berechtigte Handlung zur Kontrolle
sein kann. Er appelliert an uns,
etwas zu unternehmen. Er bleibt bis
am Ende seines Buches, auch bis zum
letzten Worten der Diskussion,
optimistisch. Er ist eben ein
„guter“ Wissenschaftler.
Wenn
ich die Natur verstehe, habe ich
Handelsfreiheit.
Hum, wie ist es
mit Atomkraftwerke? Zum
Beispiel.
Ich glaube
selbst an der Kraft der
Wissenschaften. Natürlich sind alle
neuen Ergebnisse der Forschung
faszinierend.
Sie bleiben für mich, und für
viele Anwesende im Salon, eine
Quelle von „ABER, was ist WENN…?“.
Aus diesem
Grund wollte ich heute, zuerst
anfangen,
nur
diese Diskussionsrunde mit meinen
eigenen Kommentaren vorzustellen.
Demnächst
möchte ich Ihnen, die einzelnen
Interventionen
zusammenfassen.
Um dann meine Buchrezeption
vorstellen.
Letztendlich,
bleibt es Ihnen nichts anders übrig,
als diese Bücher zu lesen.
Sie sind
treffend, informativ und zwingen den
Leser zu Reflexion,
und! Für mich das Wichtigste,
zum Handeln. Nicht im großem Rahmen.
Aggressiv und Forschungs-negierend.
Sondern, engagiert im Alltag.
Kritisch beobachten, was Lobbyisten,
politischen Mächten (kann man sie
überhaupt heutzutage voneinander
trennen?)
und Finanzmächten uns
vorgaukeln.
Ganz im Ernst,
wer möchte tatsächlich von einem
sooo netten und sooo effektiven
Roboter betreut werden, wenn er
krank oder im Altersheim ist? Wie
immer wird er, als fantastische
Lösung des mangelnden
Personals im Altersheim, in
vielen Medien vorgestellt wird.
Möchten wir
auch unbedingt eine Selektion der
Gene kennen, die so
selbstverständlich wäre, dass wir,
die alten Dinosauriern, kein Platz
mehr hätte, inmitten allen diesen
„perfekten Menschen“?
War nicht doch
sowas ähnliches, vor nicht mal
langer Zeit? Prächtig gelungen,
oder? Alle diese Menschen mit
Behinderungen, welche eingesperrt
oder vergast wurden?
Was nützt uns
die treffenden
Untersuchungen der
fatalen Schäden
des Konsums von Zucker, die
wir zwar gesehen hatten aber so
lange
sie noch nicht auf Papier
waren, nicht verfechten
wollten? Weil die Multi-Milliardäre,
welche durch Zucker so reich
geworden sind, gar nichts, aber gar
nichts, an unserer Nahrung ändern
werden, weil es denen genau im Kramm
passt, dass wir Zuckerjunkies
werden?
Meine Polemik,
bewusst hier scharf und emotional
gegeben, sollte nicht vergessen
lassen, dass ich die Forschung der
Gegenwart faszinierend finde. Die
fantastische Entwicklung im Bereich
der Medizin
kann
jedem intelligenten Mensch verstehen
lassen, dass Gentechnologie eine
gewisse Berechtigung hat. Aber eben,
nur eine „bedingte“. Eine, die wir
kontrollieren sollten.
Wer ist „WIR“.
Das war die Frage eines Besuchers
des Salons. Es tat mir richtig gut
dies zu hören. Es war mir
aufgefallen, dass Dr. Jaeger mit
diesem
wir, uns gar nicht manipulieren
wollte. Vielmehr will er uns dazu
bringen, selbst Dinge in der Hand zu
nehmen, wenn wir die Grenzen oder
fatalen mögliche Macht einer
KI-Intelligenz feststellen-
Leider. Dies
sagte ich ihm auch persönlich in der
Pause, sehe ich da bei ihm ein
Optimismus, den ich nicht ganz
teilen kann. Dr. Jaeger sagte
mehrere Male, dass er selbst
gespannt ist und sogar auf seinen
Söhnen neidisch wäre, die diese neue
Zukunft der Wissenschaften kennen
werden.
Ich bin eine
optimistische Frau. Mein Lebensweg
hat mir gezeigt, bewiesen durch
meine Vita, dass es mehr Grund gibt
zu hoffen und zu handeln als eine
trübe Tasse zu sein. Nicht
resigniert apathisch, die Welt
draußen weiter ihren Irrsinn treiben
lassen
Und „apathisch“
heißt, im weitesten Sinne: „ von dem
Göttlichen getrennt“.
Ich fragte ihn,
und auch mehrere Personen im Salon
tun es, wo wir intervenieren können.
WIE? Was kann ich gegen Lobbyisten
oder Weltmacht des Geldes reell
unternehmen?
Stille. Konkret
hat er, wie sollte er auch! .Nichts
parat. Es wäre ungerecht, es zu
verlangen… Warum sind wir im Salon
ein wenig enttäuscht?
Nein, nicht
„Weltmacht Wissenschaft“ sollte sein
Buch heißen. Sondern „Weltmacht der
Superreichen“. Diese wenigen
Menschen, welche sich Macht geholt
haben, indem sie die Wissenschaften
für ihre eigen Zwecke umwandeln,
pervertieren.
Dort, ja, ich
gebe zu, fühle ich mich ohnmächtig.
Und wütend.
Besonders nach
dem Lesen seines Buches. Besonders
nachdem ich gehört habe, wie Dr.
Jaeger klar,
deutlich
und mit Engagement, dazu steht, dass
Wissenschaften der Zukunft, schon
die Gegenwart sind. Sie haben schon
längst die
Gesellschaften
grundlegend
verändern,
wie
damals der Monotheismus. Sagt
Jaeger.
Der Vergleich
ist gut. Jeder Einzelne hat heute
genauso wenig Möglichkeit sich zu
wehren, wie der Untertanen in
Ägypten es damals ähnlich nicht
konnte.
Man hatte ihm
seine ganze kosmologische Welt
beraubt.
Ab dann, musste
er mit einem einzigen Gott zuliebe
vornehmen.
Das aber! Hat
diese Verwirrung das Volk
letztendlich nur kurz ertragen
wollen.
Die
Vielfalt der Götter herrschte noch
3000 lang danach. Das Christentum
kam später.
Hiermit möchte
ich heute eine Zäsur
machen.
Mit einer
letzten Frage: Was machen SIE,
damit Ihre Zukunft von
anderen nicht verheerend bestimmt
wird?
Fortsetzung folgt.
Chers amis,
parents, élèves ou visiteurs de ma
page internet, voilà ci-dessous la
traduction de mon interview au cours
de ma rencontre avec la grande
chanteuse d´opéra, Madame Petra
Lang, en Août 2017 pendant le
Festival Annuel de Wagner à
Bayreuth.
Bonne lecture!
Petra Lang? Iseut? Qui ai-je donc
rencontrée ?
Mon chien et moi, nous nous
trouvions le long d´un chemin de la
forêt Franconienne attenante à
l´appartement où je me trouvais.
C´était une magnifique journée
d´août. Un chien, un monstre de
chien, se précipita, tout à coup,
vers Thibeau et moi. Je restais
saisie d´angoisse. Mon chien, lui,
ne se laissa pas tromper: Ma
première surprise passée, il me
montra tout de suite qu´il ne se
faisait pas de soucis : Ce
mastodonte en pluche était gentil.
Son propriétaire
arriva
vite à sa suite et déjà de loin me
dit justement
ce que nous venions de
constater.
On se mit à papoter. Il me fait dire
pourquoi
je
suis dans son village, juste avant
le début du festival de Wagner, à
Bayreuth, la ville d´ à côté. Lui
ayant dit que je connaissais un
musicien jouant dans la fosse et que
c´était donc la raison de mon séjour
ici, il me rétorqua à haute voix :
« Et Bien chez moi, nous avons
Petra ».
Sûr, que j´ai compris tout de suite
de quelle Petra il parlait.
Malgré tout, surprise de ma part.
Cette chanteuse si près de moi ! Un
peu de jalousie s´installe
méchamment dans mon cœur. Et,
Brigitte que je suis, je m´entends
dire, avant même de réaliser
moi-même
le culot que c´était :
«
Super ! Alors je vais pouvoir faire
sa connaissance. Je vous apporte
d´ici peu ma carte de visite que
vous lui remettrez. Je lui
demanderai si elle veut bien
m´accorder une interview. Etant
journaliste bénévole du
« EUROjournal pro management » je
pourrais peut-être m´ouvrir sa
porte. »
« Mais, il n´y a pas de soucis, je
suis sûr que cela l´intéressera »,
me répond gentiment son
propriétaire.
« Elle pourra, elle, décider
oui ou non, sans qu´elle se sente
obligée de le faire, si je la
confrontais directement ».
Je continuais ma promenade.
Et c´est bien ce que j´ai fait
quelques 15 jours plus tard : j´ai
donné ma carte de visite.
Je viens de rerentrer dans la forêt,
quand mon portable sonne. JE SAIS
tout de suite qui est à l´appareil,
avant même de prendre la
communication. Donc, c´est d´une
tout petite voix que je dis :
« OUI…Dussol ??? »
« Petra Lang à l´appareil. Je
vous remercie de votre intérêt pour
ma personne. Si vous aviez le temps
cet après-midi, je pourrais passer
chez vous vers 15 heures. »
« Heuh blble.heuh… » C´est tout ce
que j´arrive à sortir.
Elle rit et ajoute :
« Oui, je sais, je peux
surprendre parfois. Mais voyez-vous,
j´aime à travailler tout de suite ce
que mon bureau me présente, comme
choses à faire dans l´immédiat. Cela
me donne un bon sentiment quand je
regarde ensuite le reste de chaos
qui jonche mon bureau. »
« Je vous remercie infiniment.
Et bien-sûr ! Je vous recevrai avec
plaisir. »
Je lui donne mon adresse.
Il est 11 heures du matin.
Je ne sais d´elle que des bribes,
des morceaux d´interviews, des
restes d´émission à la télé. Bref.
Pas grand-chose.
Elle côtoie ma vie musicale.
Elle connaît mon musicien.
Je ne suis pas journaliste. J´aime
Wagner. Mais… que sais-je en fait de
lui ? Cela semble un truc bien trop
lourd pour mes petites épaules.
Pourquoi est-ce que je ressens un
tel bonheur ? D´où vient cette joie
immense ? En principe je devrais
être paniquée. Hallo ?! Vous avez
bien compris : C´est de Petra Lang
dont on parle.
Pour ne pas lui faire honte, je
cours à l´appartement. Me jette sur
internet et bosse comme une folle.
Je ne veux pas qu´elle puisse me
voir comme une dilettante. Je vais
faire de cette rencontre une chose
exceptionnelle.
Quand sa voiture se gare devant le
jardin, je suis pétrifiée, c´est
elle ! Qui en descend. C´est
trop :
j´en suis muette. Chose rare pour
moi. Je lui souris, c´est tout. Un
petit peu bébête sans doute.
Je la fais rentrer sous la pergola,
je lui propose chaise, boisson etc.
J´ai, peut-être ! L´ air sereine.
Mais à l´intérieur, c´est un
ouragan.
POURQUOI ?
Je suis en train de faire un voyage
dans le temps. Je viens d´avoir 14
ans. Je viens de faire la
connaissance avec la musique de
Wagner. Oui, OUI ! André R. le
beau-frère de ma sœur est un dingue
de Wagner. Il possède à l´époque des
bandes magnétiques sonores d´un
festival de Bayreuth. Il m´invite à
l´écouter avec lui. Et, cet
hiver-là, je fais plusieurs fois le
long chemin entre ma maison et son
chez lui, pour qu´il m´explique et
me fasse entendre cette musique
magique.
Cet amour pour Wagner je le prends
avec moi quand je vais
définitivement vivre en Allemagne,
bien des années plus tard. Mais
cette musique sommeille. En hiver
2017, ayant fait la connaissance
d´un musicien qui joue depuis 25 ans
dans la fosse à chaque festival de
Bayreuth, tout remonte à la surface.
Je participe à la vie des musiciens,
des artistes, machinistes de
Bayreuth. Je côtoie
Katharina
Wagner.
Le
chef d´orchestre Thielemann, etc.
etc… Mon amourette de jeunesse est
devenue un grand truc. Je n´en crois
pas mes yeux et mes oreilles. Quel
bonheur ! C´est encore plus
impressionnant que ce que j´espérais
que cela deviendrait.
Je
me promène avec mon laissez-passer
dans les lieux où peu peuvent y
aller. Pendant quelques semaines je
fais partie d´un monde exceptionnel
dont je ne soupçonnais pas même son
existence.
Pouvant obtenir plusieurs cartes de
générales et une vraie ! Tata ! Pour
« Tristan », je suis comblée. Je
peux comprendre pourquoi ces
musiciens, ces artistes, ces
professionnels de scène, ces
machinistes, garde- robiers,
maquilleurs, couturiers etc.
de façon volontaire, année après
année, renoncent à leur congés
d´été, pour pouvoir participer à
cette grand aventure sur « La
colline verte ».
Depuis 2016, Petra Lang, en est une
des grandes vedettes. Son Iseut a
fait d´elle une star. Et!
Maintenant, je la vois descendre de
sa voiture, parce qu´elle me donne
de son temps précieux pour une
interview. Je voudrais bien me
pincer. Mais je sais vite que cette
situation est réelle. Cette femme
est RÉELLE.
Ma joie profonde me signale que tout
va bien… Mes recherches sur internet
me semblent loin, et moins
importantes. Plus tard, je serai
contente
tout
de même de les avoir effectuées, car
je peux aller au vif du sujet, sans
redemander des détails que j´avais
déjà recherchés.
Tout me dit que je suis conforme
avec moi-même, que je vais vivre un
truc hors du commun.
Si
elle le veut bien, nous allons
parler autrement.
Nous voilà assises, face à face,
sous la lumière douce de la pergola.
Ancienne photographe, j´attache
beaucoup d´importance aux jeux de
lumière. Ici, elle nous enveloppe de
calme et de douceur.
Comment
commence-t-on
un tel discours ? Je n´ai pas de
magnétophone. Comment vais-je faire
pour me souvenir de ce qu´elle va me
dire ? Mes notes ne pourront pas
redonner de façon parfaite chacun de
ces mots. Oh mon Dieu !
Devant moi, je n´ai qu´un petit
cahier d´enfants, ceux qu´ils
utilisent dans le primaire. Je
n´avais rien mais rien sur place,
dans cet appartement de location !
Qui aurait cru qu´elle vienne en
moins de 24 heures ! Sur ce cahier
j´ai écrit, en grosses lettres, les
questions que je voudrais lui poser.
Plein d´espace entre chacune d´elle.
Douce illusion que je saurai y
placer mes notes, de mémoire.
Donc, concrètement,
au
fond de moi, je suis en vrac.
Si je prends des notes, mettons que
j´y arrive… que devient-il de son
regard ? Plus de prise avec elle ?
Je vois, dans la seconde où je lui
fais face, que, justement, ce regard
est primordial. Dans ses yeux je lis
les nuances, les émotions, l´humour,
la profondeur de ses mots. Ses yeux
parlent autant que sa voix. Elle ne
cache rien. Elle donne. Elle sourit.
Elle me donne tout, à MOI !
Bon, d´accord. Pas de notes. ET ???
ZUT ! Et mon Allemand ? Vous n´allez
pas oublier tout de même que je ne
suis pas allemande. Que deviendra la
langue de son discours ? Je suis
linguiste et ne sais que trop
l´importance des adjectifs,
des
adverbes et
des
modulations de la voix, quand il
s´agit de vraiment comprendre,
saisir les dits d´un protagoniste.
Mon Allemand va-t-il suffire ?
En tout cas, elle, elle ne me
donnera pas une seule fois
l´impression que mon allemand aurait
été insuffisant ou maladroit.
Elle voit que je suis au bord de la
panique. Alors, gentille comme elle
est, elle papote sur cette belle
véranda, sur son rendez-vous
précédent avec la presse de
Bayreuth, que demain elle a du temps
libre… Elle me laisse tout mon
temps.
Ma première question (la
primordiale! pour une telle
gageure !) provoque des étincelles
dans ses yeux.
Le courant passe. On est complices.
Puis-je déjà espérer qu´elle me
trouve sympathique ? Et même un tout
petit peu plus ?
Ce qui suit, se révèle être un rêve
à yeux ouverts. Un feu d´artifices
d´émotions. Et que je ne m´y trompe
pas dessus, est prouvé, à partir du
moment où je constate qu´elle reste,
reste et reste encore. Je lui donne
plusieurs fois la possibilité de
partir, polie, pour suivre son
planning. Elle reste. Elle parle.
Nous rions. Nous restons
silencieuses à maintes reprises,
unies dans le silence de ceux qui
n´ont pas besoin de mots pour se
comprendre.
Ici, dans mon Aveyron, devant mon
« Roc qui Parle », j´écris sur une
table de camping. Me revoilà
replongée dans
cette joie que nous avons
connue. Je me souviens de ma
naïveté, de mes balbutiements, de
mon bonheur. Et la
Paix, grand P, me gagne. Tout
est de nouveau présent. Tangible.
Seuls les vrais sentiments peuvent
toujours renaître.
Je me souviens de son chant, pendant
que j´ ai écouté « Tristan et
Iseut », une semaine plus tard. Son
chant, son jeu de scène n´en sont
que plus intimes et vrais pour moi.
Je sais ! Pourquoi elle module comme
ceci ou bouge comme cela.
Un jour après sa venue, je couchai
sur papier tout ce qu´elle m´avait
offert. J´y mis 2 heures. Ma main
gauche (handicapée, comme le savent
certains) avec laquelle j´écris,
proteste
fortement. J´aurai mal pendant
plusieurs jours à la suite.
Et ici, sur mon camping, au milieu
de ma nature Languedocienne, sous un
soleil implacable, je rédige sur mon
ordinateur.
Et voilà que je remarque un nouveau
miracle :
A chaque question, jetée sur mon
cahier, avant sa venue, elle m´a
donné une réponse ! Alors que le
jour même je n´ai eu ni le temps ni
la possibilité de feuilleter ce
cahier : J´ai bien trop à faire pour
suivre ces parole, ces gestes et ces
rires qui me sont présentés par
cette femme hors du commun.
Parce que tout s´est passé de façon
bien différente. Après ma première
question, Petra Lang parle.
C´est
plus un monologue qu´un échange
question-réponse. Je n´ai qu´à
diriger, comme un bon chef
d´orchestre, le long de ces phrases,
ce que je voudrais savoir en
profondeur. Je lui propose, parfois,
une expérience personnelle, pour lui
faire comprendre là où nous nous
rejoignons. Et elle suit ce fil
conducteur. Cela ressemble presque à
une représentation musicale. Je lui
donne un mot, et elle me donne sa
réplique. Pas une seule fois ! Je
n´ai lu mon petit cahier !
Aucune de mes questions souhaitées,
écrites quelques heures plus tôt,
n´est restée en rade.
Je n´ai plus qu´à les mettre dans le
bon ordre.
Je suis
fière
de voir que je ne lui ai pas souvent
posé une question
ressemblant à celles que
j´avais trouvées sur internet. OUF !
Je ne lui ai peut-être pas posé
de questions super-géniales
sur Wagner. Je n´ai pas essayé. Fait
semblant d´être une crack en musique
classique.
Je lui ai donné mon cœur de petite
fille et celui d´adulte qui AIME la
musique classique. Tout simplement.
Petra Lang, la femme comme
l´artiste, me donne des réponses à
des questions que je n´aurais pas
osé lui poser.
Croyez- vous à la magie ? Moi, oui.
En quelque sorte. Je veux parler de
ce moment exceptionnel ou terre et
ciel se confondent, où
deux êtres inconnus se
trouvent unis dans un moment
privilégié.
Quand je l´écoute sur scène,
quelques jours plus tard, je pleure
de bonheur. Ouvertement. Sans honte.
Je suis à nouveau si près d´elle. Je
me souviens de certains passages de
notre échange.
Une femme élégante, gentille, assise
à côté de moi, le remarque. Elle
sourit et me demande :
« Vous êtes la première fois à
Bayreuth ? ».
« Non, mais Petra Lang et Thielemann
me comblent tant, que je ne puis
m´empêcher de pleurer ! ». Elle se
penche vers la personne âgée à sa
gauche, que j´avais aidée à se
déplacer quand nous avions pris nos
places, puisqu´elle marchait
difficilement avec une belle canne,
entre les deux rangées
trop étroites des fauteuils
de
Bayreuth, et elle lui dit assez fort
pour que je l´entende :
« Ton fils fait encore
fureur ! »
Ton fils ?
Oui ! Cette dame était
la
maman de Thielemann !
Y a-t-il plus à dire ? Je ne pense
pas. Cher lecteur, sentez-vous ce
que j´ai ressenti ?
Cela me ferait bien plaisir, si cela
était, lorsque votre lecture va
suivre.
Wagner m´a subjuguée à 14 ans.
A Montpellier. J´en ai 64. Je
vis en Allemagne. Où je m´engage
pour les valeurs humaines qui font
notre Europe culturelle. Je vais
vous parler maintenant de ces
valeurs, de la force de la musique,
de la langue universelle de la paix.
Vous allez apprendre certains
passages du chemin de vie de Petra
Lang.
Wagner ? Actuel ? en 2017 ?
Oui.
Oublions un instant que sa musique
fut, pour quelques idiots, comprise
comme étant la représentante d´un
patriotisme mal fameux. Laissons de
côté que Wagner n´ait pas été un
héros dans son quotidien. Et que ses
intentons d´écriture, en fait, ne
sont pas vraiment claires. Ne nous
laissons pas irriter que certains
amoureux de Wagner considèrent sa
musique comme étant « La leur ».
Et par la suite, se
conduisent
de manière parfois élitaire.
Laissons nos regards ne pas trop
s´attarder sur les belles dames
élégantes, qui ne se montrent que
trop ! En déambulant pendant les
entractes, comme si cette action
était la plus importante de chaque
soirée-
Mettons- nous à l´écoute.
Écoutons Petra Lang. Laissons-nous
porter, par ce que cette musique
arrive encore aujourd´hui à faire
passer. Tout au fond de nous,
laissons les sentiments venir.
La douleur d´Iseut est moderne. Je
ne vais jamais oublier la scène où
Iseut, secoue son Tristan qui est
mort, là, devant elle. Elle lui dit
qu´il doit absolument respirer. S´il
te plaît ! Respire encore !
Ici, Petra Lang ne fait pas que
preuve de son talent de scène. Elle
est, belle et bien, cette femme qui
ne veut pas que cela soit vrai qu´
il est mort. Ces gestes insensés,
son visage démoli par son chagrin,
m´ont touchée profondément. J´aurais
aimée, moi, la prendre dans mes
bras, pour la consoler.
Il n´y a ni petit art, ni grand art.
Il y a la musique. Et la musique est
langue universelle. C´est ce
qu´affirme la linguiste que je suis.
Venez
avec moi sur cette véranda,
dans
ce petit village non loin de
Bayreuth, prenez place et écoutez.
De même que je le fis.
« La verte colline » de
Bayreuth qui s´était parée d´un
voile d´humanité.
Une rencontre qui procura à
l´auteure, Dr. Brigitte Nicole
Dussol, un bien grand plaisir.
Deux femmes, qui auraient
pu, au tout d´abord, paraître on ne
peut plus différentes l´une de
l´autre, se retrouvent dans le même
monde. Un terrain commun sur le
Principal.
« Non, non, cela je
ne me le suis pas imaginé. C´est
bien prouvé du fait que cette
artiste de réputation mondiale,
Petra Lang, d´elle-même, resta à mes
côtés pour plus de deux heures sur
la véranda de ma demeure, non loin
de Bayreuth. Pour parler.
Il n´y a ni un art moindre,
ni un art de haute qualité. La
musique est là. Musique est la
langue par excellence. C´est la
linguiste que je suis, qui se permet
de dire cela.
Venez donc avec moi, faire
un voyage dans le temps et dans
l´espace. Prenez place à mes côtés.
Restez silencieux pour mieux
écouter, comme je le fis moi-même. »
Quelle est cette femme qui
s´ est déplacée pour me voir ?
P.L. Je
m´efforce toujours de travailler ce
qui se trouve, au jour même, sur mon
bureau. Ensuite, je peux, libérée,
me concentrer sur ce qui m´arrive
d´inattendu. J´étais, dans votre
cas, curieuse.
Curieuse ? UN de ces mots que l´on vous attribue et que j´ai trouvés, au
cours de mes recherches, sur vous
sur internet. Curiosité,
spontanéité,
souveraine.
Et pardessus tout cela, revient
cette formule : « Pourquoi pas ?! »
P.L. C´est bien
un de mes privilèges, en tant
qu´artiste, d´être curieuse et de
laisser venir à moi, ce que la vie
présente, tout simplement. Curieuse
de vous ce matin, après avoir lu
votre carte de visite.
Oui, certes, mais particulièrement curieuse de moi ? Pourquoi ?
P.L. Pourquoi
pas? De plus, cela n´est que juste
de vous répondre. Je respecte tout
un chacun qui va de l´avant, pour
obtenir quelque chose qui lui tient
à cœur. Et même si vous m´étiez une
inconnue. Peut-être un peu aussi à
cause de cela ?
(Sourire)
Spontanéité ?
P.L Oui et
encore oui! Tant que je peux me le
permettre à moi-même, à mon public
et à mon mari. Il n´y a rien de plus
à dire sur ce fait. Les vraies
personnes, quelles qu´elles puissent
être, savent ce que je peux ainsi
vivre et atteindre. Aux autres… Je
ne pourrais le leur faire sentir.
Ces dernières me font tout de même
un peu pitié.
Calme profond ? Je vous
sens sereine présentement.
P.L.
Je viens de vivre une carrière comme
dans un conte de fées! Qui peut,
dans mon métier, se vanter d´un tel
fait? C´est pour cela que je me fie
beaucoup à ce qui me vient de
« Là-Haut ».
Je n´aime pas avoir de préjugés bien
trop rapides sur les êtres qui
m´entourent, que ce soient
régisseurs, collègues ou tout autre.
Il y a longtemps, je me suis bien
souvent trompée, quand je l´ai fait.
Donc, aujourd´hui,
je sais mieux quand quelque
chose pourrait être « oui » ou
« non » pour moi. Alors, je me
glisse dans le rôle que l´on attend
de moi.
Qui êtes-vous, là en plein
Bayreuth, pendant cette deuxième
saison si prometteuse, dans votre
rôle comme Iseulde, après avoir été
si longtemps en quelque sorte
« personne numéro deux » dans cet
opéra « Tristan und Isolde », et de
plus l´étant de façon si parfaite!
Ce personnage était né en quelque
sorte grâce à vous. Etes-vous
Brangaine ? Iseulde ? Ou encore une
autre parmi les autres héroïnes
d´opéra ?
P.L.
De façon absolue, je suis moi, point
à la ligne. Pour un temps clos, par
contre, je VEUX être cette personne
que je désire éveiller au public.
Celle que je désire rendre palpable,
grâce à mon jeu de scène personnel,
ma façon intime de chanter. Pour
cela, je fais des recherches
intensives, je réfléchis beaucoup,
je rentre au fin fond de l´histoire
de ce personnage, afin de ressentir
ce que, moi, je perçois
profondément. Après, je vais pouvoir
lui donner tout cela et le faire
naître, en conséquence. Plausible.
Dramatique. Humain. Vrai. Nouveau.
Pour arriver à cela, je m´empresse
d´oublier qui est Petra Lang dans sa
vraie vie.
ET! Je désire fortement
comprendre moi-même, venant de mon
moi profond, pourquoi elle ressent
ou agit de telle ou telle manière.
Je me pose alors une question
primordiale, et cela je le fais pour
chacun de mes rôles sur scène,
« Qu´aurais-tu fais, toi, Petra, si
cela t´était arrivé
véritablement ? » Ce que Wagner, le
régisseur ou le chef d´orchestre
attendent alors de moi, je vais
essayer de le mettre à l´unisson.
Quels sont vos critères,
lorsque vous devez prendre des
décisions professionnelles, en
fonction de ce que vous allez
accepter ou refuser de faire ? Bien
entendu, excepté les raisons de la
logique, celles de votre emploi du
temps pour vos entrées sur scène.
Moi-même,
travaillant
comme indépendante, ne sais que trop
que cela imprègne, de façon
fondamentale, le fonctionnement de
cet emploi du temps.
P.L.
Effectivement vous avez bien raison:
C´est mon agenda professionnel qui
va exiger une planification des
années en avance. Ce qui n´est
vraiment pas toujours facile car,
par cela, certaines choses entrent
en collision et provoquent
automatiquement
des
« non » à des demandes. Refus qui ne
naissent, eux, que suite à
ces problèmes d´organisations
et qui sinon n´auraient pas eu lieu
d´être. Par contre, quand les
conditions de travail correspondent
à mes désirs, je me laisse dire oui.
Et il ne m´importe pas, si ce
contrat est grand ou moindre. Ainsi,
j´ai pu de façon continue arriver là
où je me trouve dans ma carrière.
Et pourtant! Je me souviens
justement d´une seule fois où ma
tournée s´est révélée être une vraie
catastrophe. Mais alors, bien comme
il faut. Donc... En fait, mon
instinct avait bien fonctionné, je
n´avais pas vraiment envie de ce
job. Et maintenant. Iseulde. J´ai
fini par dire oui en 2016, poussée
par ma curiosité. Je m´y étais
jusqu´alors opposée. Peut-être
n´ayant pas la voix pour cela ? Et
puis je me suis dit que ceux, qui
m´y avaient invitée, qui en quelque
sorte m´y poussaient, verraient bien
vite que ça ne pouvait pas marcher.
Pourquoi accepter
finalement de jouer Iseulde,
au
cours de cette rencontre inattendue
avec Katharina Wagner, en 2016 ?
Dire oui, pour les sortir
d´affaire ? Parce que l´actrice
prévue n´était plus disponible ?
P.L.
Monsieur Thielemann m´a tout de
suite donné confiance lorsqu´il me
fit comprendre que c´était MOI qu´il
voulait. J´ai su qu´il serait à mes
côtés. Il m´aurait
immédiatement dit, s´il
l´avait pensé, que je n ´y
arriverais pas. De plus, mon mari
était pour, pour d´accepter ce
contrat. Il était temps d´aller de
l´avant. Peut-on
(rires) dire non à la
proposition d´avoir l´honneur de
chanter Iseulde à Bayreuth ?
Peut-on dire que Thielemann
voulait vous donner votre « solidité
», vous « porter »? Puis-je utiliser
cette expression, que je connais
venant d´un des musiciens dans la
fosse ? C´est le mot même qu´ils
utilisent quand ils parlent de sa
façon de les mener à bon port. Le
saviez-vous , qu´ils se sentent
réellement « portés » par lui ? Ses
musiciens décrivent son art de chef
d´orchestre comme étant le résultat
d´une symbiose entre une façon de
diriger géniale, forte et une
manière toute en nuances, ce qui lui
permet de les amener, ainsi que les
chanteurs, au plus haut de leur art.
Grâce à cela, est atteinte cette
perfection qui enthousiaste le
public.
P.L.
Oui! Très juste. « Porter » est le
mot propre. Sans Thielemann, à bien
maintes fois, je me serais déplacée
beaucoup plus lentement sur ce
chemin, vers une véritable fusion
entre musique, collègues et chef
d´orchestre. Lui et moi sommes
complices. Régie et décors de cette
« Isolde » m´ont tout de suite plu.
Vous le verrez par vous-même
bientôt.
Toutes ces villes, ces
rôles, ces gens, ces musiciens, le
public... que vous côtoyez. Cela
fait penser à un manège tournant
autour de sentiments, d´impressions
personnelles et d´émotions, n´est-ce
pas ainsi ? Comment faites-vous pour
garder la tête froide ? Est-ce, à
chaque fois, quelque chose de
différent ? Nous, votre public,
sommes- nous chaque fois d´ autres ?
P.L.
Oui et non. Hum. Comment je vais
ressentir toutes ces personnes, va
seulement résulter de l´état
d´esprit que je ressens,
quand
je rentre en scène. Ce que j´essaie
de donner, va m´être renvoyé par ce
public et cela avec une intensité
plus profonde. On pourrait presque
le toucher. Tous font partie à part
entière dans mon talent. Pour moi
seule ? Jouer ? Vraiment pas ! Cela
n´aurait aucun sens. Et ma tête
reste libre de tout excès parce que
je mène une vie privée très
satisfaisante. La nature, elle
aussi, joue un rôle primordial.
Chaque année, je ressens la même
joie à venir ici dans ce village.
Retrouver mes chers hôtes et
respirer ma forêt.
Voulons-nous, à présent,
parler de Petra, la femme privée?
Comme je voudrais vous laisser juge
des limites et de l´intensité de vos
réponses, je vous propose de
procéder comme dans mes coachings :
Je vous donne un mot et vous donnez
votre sentiment dessus. Mais s´il
vous plaît ! Sans trop censurer tout
de même. Bien entendu, je prendrai
soin de ne pas faire du voyeurisme,
chose qui n´est vraiment pas de mise
dans l´ « EUROjournal pro
management ».
P.L.
Avec plaisir. Et vous savez, ma vie
privée est intacte. Cela ne sera pas
difficile d´en parler, je n´ai pas
peur de fausses révélations.
Famille ?
P.L.
Mon mari est toujours là, à mes
côtés.
Même s´il n´est pas là pour
porter mes valises, au cours de mes
voyages, autour du globe. Lorsqu´il
fut clair que je devrais,
effectivement, beaucoup me déplacer
de par mon métier, il m´a dit très
franchement, ne pas vouloir être mon
valet.
C´est LUI qui m´a aidé á changer ma
technique de chant en suivant celle
d´Adrian Bianu, en faisant d´elle ma
propre technique. LUI aussi a un
métier qui le comble, nous ne sommes
pas en concurrence. Il
s´y connaît pleinement dans
mon art. En principe, une situation
parfaitement
réussie!
Devoir ?
P.L.
Envers moi-même je me dois beaucoup.
Je travaille intensément. Face à mes
commanditaires je me dois de leur
donner gain de cause, du mieux que
je peux.
(Rire) Mais
(rire) seulement si j´en ressens
le besoin.
Pardon ???
P.L.
Ma foi, oui, parfois je donne moins,
parce que l´on ne me demande pas
tant. Je n´aurais pas pu construire
ma carrière si je m´étais sentie
forcée de donner à chaque instant
100%. Cela ne m´aurait pas amenée à
un plus grand succès puisque
j´aurais été à bout de souffle, bien
avant d´arriver au bout. J´aime
devoir être sollicitée à donner mon
meilleur. Cependant, si l´on ne me
montre pas vouloir le meilleur de
moi-même… Alors j´agis, comme je le
demande à mes élèves. J´aime
beaucoup enseigner et suite à mon
expérience en temps que violoniste,
je leur demande une continuité dans
leur travail et souhaitent qu´ils
aient pour but une progression
continue. Ni trop d´un coup, ni trop
vite. Etre assidu permet à tout un
chacun d´arriver à de bons résultats
personnels. Quand j´attends peu de
mon élève, il me donne peu. Hélas!
Il y a un grand nombre de
concertistes qui sont persuadés que
leur succès sera surtout basé sur
leur talent. Et qu´est-ce le
talent ? Bon, moi-même je n´étais
pas satisfaite de ce que je pouvais
personnellement donner avec mon
violon. Je continue tout de même à
aimer cet instrument. En fait la
devise est : au bon moment la bonne
ardeur.
CELA est, ce qui compte. Cela
est juste pour toute notre vie.
Métier ET vie privée ?
P.L.
Métier? Vie privée? Dites-moi,
est-ce que tout cela ne se tient
pas? Il en est ainsi pour bien des
professions. Ma vie privée compte
beaucoup pour moi. Egalement tout ce
qui ne touche pas à l´immédiat à ma
profession: Des plaisirs simples,
comme par-exemple une bonne
nourriture, tout ce qui provoque du
plaisir au quotidien. Je peux
aujourd´hui encore rire à gorge
déployée et profiter de tout. Prenez
en compte l´infini de ce que la vie
m´offre! Mon métier est la source de
cette vie privée. Par contre, il
peut arriver qu´il en découle que
certaines relations, dans ce privé,
vont changer. Surtout quand le
succès est si manifeste. C´est
dommage.
La gloire serait-elle alors
un obstacle au bonheur ?
P.L.
Cette gloire n´est arrivée que
depuis peu dans ma vie. Puis-je
d´ors et déjà savoir quelles en
seront les conséquences, à la
longue ? Ma carrière, elle, a été
continue et sans heurts. Bien que
parfois bien pénible par moments,
parce qu´ alors tout allait bien,
trop calmement!
Ce que je vis LÀ maintenant
ressemble à mon rôle en tant
qu´Iseulde. Il semblerait bien que
cela puisse devenir un truc en
majuscule. Tout d´abord, j´aimerais
bien finir en beauté Bayreuth 2017.
Cela n´est que depuis Iseulde que
j´ai compris, en fait, que le grand
succès peut amener des changements
radicaux. Quand la jalousie qui en
résulte, venant de certains
collègues, m´a atteint de façon
brutale. N´étant, moi, que rarement
envieuse, j´en ai été d´autant plus
surprise. Regardez : PARCE QUE j´ai
eu raison
de prendre de nouveaux
chemins concernant ma voix, d´en
travailler une autre, la jalousie me
tombe dessus. Voir et entendre de
tels propos est déroutant et puis-je
me permettre ?-- Complètement
débile.
Spiritualité ?
P.L.
Un
oui bien haut et clair. Ce qui
est du domaine de la spiritualité
dans ma vie, nous sortirait du
contexte de cette interview.
Cependant, sans la protection de
l´Au-Delà, ce qui nous arrive
ici-bas, ne peut être que plus
pénible et désordonné. La
spiritualité imprègne chaque instant
de ma vie accomplie. Par exemple,
quand je - et oui ici je suis un peu
prétentieuse! -(Rire)
je
dis être capable d´amener à la
perfection les personnages de
Wagner, à ce moment-là, je ressens
une protection venant de là-haut qui
me soutient dans ce travail.
Voyez-vous, aux tous débuts de mon
métier, je voulais ABSOLUMENT faire
quelque chose de très grand. Le
chemin en fut qu´on ne peut plus
rocailleux. Et j´ai connu quelques
insuccès. Cela m´a donc conduite à
ne pas être vraiment sûre de pouvoir
chanter une Iseulde de la bonne
façon.
Donc : se lâcher et avoir
confiance ?
P.L.
Il y a bien longtemps on m´avait
dit, alors que je me trouvais à
New-York, que je pourrais très bien
chanter Iseulde, il suffisait que je
le veuille! Cela me fit rire alors!
En fait, justement, il aurait bien
pu, à cette époque, que je ne le
puisse. Ce n´était pas encore mon
heure. Mais en plus, ce qui me
poussait dans ces temps, c´est un
but ferme de ne pas rater quoi que
ce soit. Cela me bloquait. Chacun
devrait pourvoir sentir, au bon
moment, qu´il se trouve au bon
endroit. Ce qui n´est pas toujours
clair. Etre vigilant est la devise.
L´environnement, avec les êtres
humains comme avec la nature, sont
des facteurs aussi importants qu´une
bonne nourriture quand je me veux
être conforme et unie à… ? Comment
pourrait-on nommer cela ?
Moi, je l´appelle « Le
Divin »…
P.L.
Oui, merci.
(Elle reste silencieuse et nous restons ainsi, un petit instant, unies
de cœur et d´esprit.)
D´ailleurs que vous
habitiez, ici, au clair d´une forêt,
quand vous vous trouvez à Bayreuth,
cela va-t-il aussi ravoir apport, en
fin de compte, avec votre
spiritualité ?
P.L.
Parfaitement ! Tout se tient. Mes
gentils
propriétaires, la forêt, le calme,
être retirée de tout : Tous ces
éléments me permettent de respirer
profondément. Dans tous les sens du
terme.
Pendant longtemps, c´était
même particulièrement satisfaisant,
parce que, au point de vue
technique, rien n´était parfait et
l´on ne pouvait pas toujours me
joindre par moyens électroniques.
Génial ! Je me suis très longtemps
opposée à internet, aux portables.
Mais vraiment ? C´était pas sérieux,
non ? C´est tout de même formidable
de pouvoir, tout de suite, répondre
à des courriels énervants qui vous
arrivent, n´importe où sur la
planète. Et voilà! Ou lire aussi les
bons messages. Qu´est-ce que Wagner
aurait dit de tout cela ?
A propos, Wagner. J´ai
appris, il n´y
a
pas très longtemps, qu´il parlait
avec un accent que je ne lui pensais
pas.
Celui de la Saxe. Sans
vouloir être inconvenante, je
n´arrive pas bien à me l´imaginer
parlant avec une voix autre que
celle d´un franconien. Drôle, non ?
(Elle rit).
J´ai, de plus, appris qu´il pouvait
être on ne peut plus désagréable,
voir même écœurant envers les
autres, cause de ses sautes d´humeur
et dû aussi qu´il
n´était pas sûr de lui…
Etrange pour moi, lorsque j´écoute
sa musique géniale, universelle et
humaniste.
P.L.
Mais oui… Il en est ainsi. Peut-être
que des artistes de son gabarit
doivent se comporter de façon un peu
désagréable, voire insensée, pour
que nous atteigne vraiment le
meilleur de leur génie.
Ce n´est pas vraiment une belle
image. Mais, au cours de l´Histoire,
nous l´avons déjà vécu quand la
créativité est de mise. Ce n´est pas
banal de dire que tout est très
proche et se tient. Un trouble
mental pousse le concerné à aller
sur un chemin de compensation. Leur
dissociation avec le monde extérieur
poussent ces artistes exceptionnels
à
devenir hors commun. Ce n´est pas
que je l´excuse! Mais cela explique
bien des choses sur ce que nous, les
normaux, ne pourrions saisir. Pour
nous, pour vous et pour moi, en fin
de compte, une seule chose doit
rester primordiale: Chez Wagner nous
reste ses voix, ses personnages, sa
symbolique et cette musique ! Oh
cette musique ! Dont nous avons
l´honneur de pouvoir être témoins.
De la vivre.
On a, en effet, beaucoup
dit sur Wagner, préjugé et commenté!
Cela doit être pareil pour vous, je
suppose ?
(Elle fait oui de la tête).
Puis-je, maintenant, vous confronter
à des citations de presse qui vous
concernent, afin que vous puissiez
me dire sur quoi,
ceux
qui les ont mises en cours, ont pu
oui ou non avoir raison? Dîtes-moi,
je vous prie, si ces paroles
venaient de vous, et, si cela était,
quel sens elles ont encore de nos
jours.
P.L.
Cela va être intéressant, oui, avec
plaisir.
(Dans son regard je peux lire un
plaisir réel).
On dit que
« humilité »
serait votre mot.
P.L.
Toujours. Par principe. Pour avoir
un regard sain sur mon « moi », j´ai
besoin d´humilité. Regardez ce qui
m´est arrivé, au cours de ces deux
dernières années ! Etre arrivée si
haut sur l´échelle du succès! Je me
dois de me regarder humblement. Je
venais
juste
d´arrêter de me battre et voilà! Je
me retrouve là où je suis. Autrefois
j´étais crispée et voilà ! Il m´est
alors arrivé de rater certaines
choses.
Vous avez dit, être, en
quelque sorte, un « kamikaze ». Que
vouliez- vous dire au juste ?
P.L.
Iseulde vit en kamikaze. Chanter
Iseulde, c´est agir en kamikaze.
J´ai toujours eu des hésitations à
le faire, craignant que ce rôle
puisse ne pas être le mien. Avant
que je ne l´aie senti, je n´ai pas
essayé d´y arriver. Ailleurs j´étais
particulièrement
remarquable, n´est-ce pas ? C´est
mon envie de le faire qui m´ y a
poussée en 2016 et je suis devenue
kamikaze. Mais sans doute aussi
parce que Monsieur Thielemann m´a
assuré, TU peux y aller ! SI.
Vous
n´avez pas piqué du
nez---vous connaissez
présentement ce succès.
Iseulde
est le top parmi tout ce que vous
nous avez présenté, jusqu´ à nos
jours. Quels sont les paramètres
principaux pour un tel résultat?
Cela n´a vraiment rien à voir avec
un simple coup de chance.
Et, je vous en prie, Madame
Lang, pas de fausse modestie.
P.L.
Même s´il semblait que je tombe dans
la banalité: exercices, exercices et
encore exercices. En tant
qu´ancienne violoniste et maintenant
professeur de cet instrument, je
peux bien affirmer que cela doit
être une constante dans la vie d´un
musicien artiste. Il en va de soi.
Naturellement, j´ai obtenu
aussi mon succès parce que
j´ai changé radicalement ma
technique de chant.
Cette gageure fut considérée,
par bien de ceux qui m´entouraient,
comme étant très risquée…tant et
bien qu´il en résulta: « Je veux
absolument le faire! »
Ma notoriété est ma rétribution.
(Elle hésite un peu). Certains
collègues sont même allés trouver
mon mari, qui, vous le savez, est
mon maître de chant, mon mentor,
afin de le pousser à me faire
renoncer à mon but. J´ai jeté
par-dessus bord presque toutes mes
anciennes techniques et méthodes de
chants qui étaient à toute épreuve.
C´est un fait établi. Passés mes
40
ans, je me suis mise à commencer
quelque chose de nouveau. Ils ont
essayé de pousser mon mari à me
faire sentir
ce projet comme étant
impossible. Le forcer, lui-même, à
en avoir peur. Le laïus était:
« Elle n´y arrivera jamais! Et cela
provoquera la fin de sa carrière. »
J´ai pu remarquer que cela mettait
mal à l´aise, que j´ose si
tardivement risquer quelque chose de
complètement nouveau. Et résultat ?
J´y ai réussi.
(elle fait une petite grimasse). Aurais-je pu sinon chanter
Iseulde ? Je vous prie de ne pas me
considérer comme
prétentieuse,
quand je vous dis, que c´est,
justement,
grâce
à ce pari tenu que je suis si bonne.
Je me suis lancée, pas forcément
parce que j´étais sûre d´y arriver.
Et oui, à mon âge! Qui sait ?
Peut-être que leurs propres peurs
étaient le résultat de leur
tristesse personnelle, à savoir
qu´eux n´auraient pas su oser
commencer quelque chose de si
différent, agir autrement, tout
simplement AGIR.
Iseulde va-t-elle devenir
une constante dans votre carrière?
Ce nouvel aspect de votre talent
vous procure-t-il beaucoup de
plaisir ?
P.L.
OH oui! Je veux m´amener moi-même à
un degré qui puisse me procurer une
telle satisfaction, que je me
sentirai
parfaitement bien dans ce
rôle. Nous n´en sommes qu´au début.
Pourriez-vous me dire quels
sont vos chemins pour arriver à
cette magie que vous nous offrez sur
scène, ici à Bayreuth? Avoir du
succès professionnel peut bien se
montrer sous des aspects de légèreté
artistique, mais vous et moi, savons
bien, que, derrière, il y a un
travail assidu. Cela ne résulte pas
seulement de la chance ou du talent.
P.L.
Pour chaque nouveau rôle que
j´obtiens, je lis le texte tout
entier. Plusieurs fois. Mais aussi
tous les autres textes des autres
personnages. Je fais une analyse de
mon rôle. Je lis de la littérature
secondaire, des critiques qui en
parlent. Je considère chacune des
interprétations, des points de vue
différents sur ce personnage, au
cours du temps et chez les
régisseurs différents. J´écoute la
musique encore et encore. Puis, je
laisse tout ça de côté. Je m´en
libère. Ensuite, je me pose la
question : Comment pouvons-nous,
ensemble, faire un Tout singulier.
Le régisseur, les musiciens, le chef
d´orchestre et mes collègues. Puis,
à nouveau, laisser faire. Se
détacher du grand ensemble. Pour y
plonger. Pour « être ». Tout
simplement: chanter.
Pour Iseulde, j´ai côtoyé pendant
des années beaucoup de collègues,
quand, en quelque sorte, j´ai
été témoin de leur travail. J´ai
connu de bonnes Iseuldes et de moins
bonnes. Excusez-moi, mais
sincèrement! Bien des fois j´ai
pensé, Seigneur ! Moi, j´aurais aimé
entendre ceci ou cela de façon bien
différente… Ces observations sont
rentrées en compte comme références,
celles
qui
m´ont aidée à peser le pour ou le
contre sur mes décisions de choix.
MA façon de voir le personnage ne
m´en est qu´on ne peut plus
précieuse. Je me demande
rapidement : « Qu´est-ce que
MOI j´aurais fait, si j´avais été
Iseulde? » Dans notre monde réel.
Les situations dans lesquelles se
trouve Iseulde ne sont pas
parfaitement identiques ou
comparables à celles d´évènements
actuels. Pourtant oui, en dehors du
contexte historique, côtoyant les
intentions de Wagner,
l´interprétation de la régisseuse,
il y a une Iseulde que je pourrais
être.
Bipolarité ? Vous devenez
réellement Iseulde ?
P.L.
Certainement pas! Je me considère
plutôt comme son ambassadrice, pour
celle qui ressort
du texte. Celle qui naît par
sa voix, dans le fond de son
histoire et qui est transportée par
la musique. ET! Naturellement !
Surtout ne pas oublier ici! Ce que
Monsieur
Thielemann nous oblige à en
faire! Mais, à l´inverse de certains
régisseurs, lui, il ne nous demande
que ce qui est implicite dans la
musique. C´est ce que je dis à
chaque régisseur. Bien-sûr, parce
que je ne suis pas toujours conforme
à ce qu´ils exigent de nous. Ce que
parfois je ne peux comprends au
début. Alors je dis: «Explique moi
ce que tu veux ». J´écoute chaque
explication.
Et
s´ils persistent, sachant ce qu´ils
désirent
que
j´interprète ici ou là---alors je le
fais. Même si, parfois, je ne suis
pas vraiment convaincue. Cela doit
rester plausible. Si je le ressens
comme impossible à réaliser ou
inutile, à voir même contraire à mon
rôle… Je m´y oppose véhémente. Le
texte et la musique ne doivent point
être détruits. Et oui, c´est bien
cela que je peux me permettre
maintenant. Cela aussi c´est un
privilège du succès.
(Rires). Finalement je leur dis: « S´il vous plaît pas cela, faisons
autre chose qui me convienne. »
ET ????
P.L.
La plupart du temps nous trouvons
des solutions. Et certains
régisseurs changent leur point de
vue, parce que, nous les chanteurs,
leur montrons les limites d´une
idée. Ainsi, après la confrontation,
ils savent toujours, ce qu´ils
peuvent attendre de nous. Et à la
fin? Et bien nous partageons, tous
ensemble, le vécu de quelque chose
de réussi, d´unique. Tout ce confond
dans un UNIQUE en son genre.
Chanteurs, chef
d´orchestre, et régie. Cela est
clair pour moi que tout puisse
devenir mieux, quand cela se marie.
Mais: Quel rôle joue chaque salle et
oui ! Aussi le public qui s´y
trouve, pour arriver à ce réussi ?
Voyez-vous, Madame Lang, je sais
déjà que, dans quelques jours, je
vais vivre de la Magie. Dans le vrai
sens du terme. Pas seulement de la
joie anticipée. Comment le
ressentez-vous? Allez-vous percevoir
un peu de ce que je vais ressentir ?
P.L.
Vous utilisez le mot juste. Quelque
chose de magique, de
spirituel, d´impalpable s´y trouve.
Attention! Ne faisons pas de propos
bon-marchés, tirés du domaine de
l´ésotérisme. Quant à moi, je me dis
être une personne ayant une vie
spirituelle. Sans titre. Sans
confession.
OH oui ! Je me réjouis déjà de cette
prochaine présentation.
(Temps d´arrêt)
Ses yeux brillent. Nous
nous complaisons dans notre moment
de paix. Elle me sourit très
doucement. Pour moi, c´est quelque
chose d´extraordinaire, de pouvoir
me trouver aux côtés d´une personne
si hors du commun. D´être si près!
D´elle. Et pas seulement dans
l´espace. Mon regard se pose sur ses
traits. On y trouve une force
incroyable. Loin d´être destructive.
Elle laisse son énergie venir à moi.
Son rire, tout au long de
l´interview, était si persuasif! Pas
le moins du monde trafiqué. Pas du
tout composé. Dans mon propre
quotidien les masques ne sont pas de
mise. J´aimerais tellement qu´elle
aussi vive de la sorte. … Sûr! ELLE,
elle a la routine de telles
rencontres. Elle sait être
professionnelle. Elle ressent chaque
soir son succès. Elle peut se payer
le luxe de se montrer détendue et
donc de répondre de façon parfaite à
mes questions un peu gauches.
Je vois qu´elle se sent
bien. Elle a compris que Wagner
c´est notre truc à nous, en quelque
sorte. Elle sait la présence d´un
musicien dans la fosse que je
connais et qui me donne aussi une
qualité de plus dans le vécu d´une
présentation. C´est donc elle qui va
parler de ces aspects-là,
pendant la dernière partie de
notre rencontre que je ne donne pas
ici. Elle s´ouvre totalement. Elle
donne encore plus de détails sur sa
vie privée. J´écoute son monologue.
Je
n´ai qu´à lancer, de ci de
là, une petite remarque pour qu´elle
continue ses révélations. A la fin,
me vient … cette phrase :
« Merci. Tout ceci, je ne
le coucherai pas sur papier. Cela
nous appartient. Je vous en donne ma
parole ».
Elle me sourit en disant :
« Oui, c´est bien comme je pensais
que vous vous conduiriez. Et si bien
même… Je ne m´en offusquerais pas.
Je ne suis pas un monument d´art. »
Je me sens comme le chat
qui vient de manger le canari. Elle
a donné le rythme, sans que cela
nous ait gênées. Elle est restée
longtemps assise près de moi et je
lui crois que ce discours n´a pas
été semblable à ceux dont elle a
l´habitude.
Je regarde cette artiste
extraordinaire. Je saisis la femme
charmante, intelligente et
charitable.
J´ai à nouveau 14 ans quand
j´avais connu pour la première fois
Wagner. Et je remercie l´univers de
m´avoir offert un tel cadeau. Comme
toujours! Inattendu et bien plus
grand que le moindre souhait.
Remarque de la rédaction :
Notre membre, Madame Dr. Brigitte
Nicole Dussol, a recueilli ces
propos pendant le festival d´été de
Wagner à Bayreuth en Août 2017.
Hier anbei finden Sie
meine Interview mit der
Opernsängerin, Frau Petra Lang,
welche ich im August 2017 in
Bayreuth, während der
Wagner-Festpiele getroffen habe.
Hier zuerst die Vorgeschichte:
Petra Lang?
Isolde? Wen habe ich getroffen?
Nachdem meine
Schritte mich und meinen Hund
entlang des schönen Waldes gebracht
hatten, kam mir ein Ungetüm von Hund
entgegen. Mein Hund blieb friedlich.
Erstes Staunen. Der Besitzer kam,
sprach sehr freundlich mit mir,
erfuhr, dass ich selbst im Ort nur
für die Dauer der Festspiele war.
Und redete vor sich hin. Als Antwort
auf meine Erklärung, dass mein
Lebensgefährte im Graben spielte,
kam ein überschwänglicher stolzer
Satz: „Bei uns wohnt die Petra!“
Klar, welche
Petra
das war.
Gebührendes
Staunen von mir. Neid im Herzen. Und
sofort, die Brigitte, die ich bin,
hörte sich laut sagen: „ Klasse!
Dann kann ich sie mal treffen und
sie könnte mir ein Interview
schenken für das „Eurojournal.
Oder?“
„Na klar, ich
sage ihr Bescheid“.
„Ok, dann
bringe ich mal demnächst meine
Visitenkarte bei Ihnen vorbei
und
sie kann in Ruhe privat entscheiden,
ob ja oder nein.“
Und so machte
ich, was ich gerade gesagt hatte,
jedoch erst vierzehn Tagen später.
Eine
Viertelstunde nach dem Abgeben der
Visitenkarte, klingelte mein
Handy. Sofort wusste ich, wer
anrief. Mit einer kleinen Stimme
sagte ich: „Dussol, ja????“
„Hier Petra
Lang, ich bedanke mich für Ihre
Interesse, wenn Sie Zeit hätten,
kann ich heute
um
15 Uhr bei Ihnen vorbeischauen. „
„Heuuu… Wouah!
Blubbel…“
„Ja, ja, Sie
staunen, nicht wahr: aber Ich
arbeite schnell meinen Schreibtisch
ab, dies gibt mir ein gutes Gefühl
für das sonstige Chaos, welches mich
manchmal überschwemmt.“
„ Danke sehr,
dann freue ich mich Sie nachher
empfangen zu können.“
Es war 11 Uhr
morgens.
Ich bin keine
Journalistin. Ich weiß sehr wenig
über Wagner. Ich wusste nicht sooo
viel über diese Künstlerin. Sie war
bis jetzt jenseits meines Lebens
gewesen. Also??? Warum spürte ich
diese irrsinnige Freude in mir? Und
nicht die zu erwartende Panik des
möglichen Versagens meinerseits.
Das
war ich ihr schuldig, ich durfte
nicht mich zu blöd anstellen: Ich
rannte nach Hause und machte meine
Hausarbeit. Ich vertiefte mich im
Internet.
Was für ein
Herzklopfen, als Petra Lang, DIE
Petra Lang, Hallo!!! aus ihrem Auto
aussteigt! Was mir selten passiert:
ich schweige und lächle,
wahrscheinlich leicht einfältig.
In meinem Kopf,
während ich die nötige Höflichkeit
mit Anbieten nach Stuhl und Getränk
für
mich
als Zeitgewinn benütze, geschieht
ein Orkan.
Weil, ich mit 14 Jahren schon Wagner gehört und geliebt
habe und! So ernst, dass ich
freiwillig die 3 Kilometer zu Fuß
ging, zwischen meinem Haus und dem
meines Schwagers André Rigaud. Weil
er originale Tonbänder
von
Ausführungen im Festspielhaus in
Bayreuth besaß. Ja. Echt. Kein
Märchen.
Ich nahm diese
Liebe für Wagner mit nach
Deutschland, als ich 1974 dorthin
umgezogen war und seitdem
durchgehend lebe.
Viele Jahre
vergehen. Klassische Musik ist und
bleibt wesentlicher Teil
in
meinem Leben. Aber Wagner döst vor
sich hin.
Winter 2017
treffe ich einen Fagottisten.
Er
wird mein Lebensgefährte. Er spielt
im Graben. Ich komme nach Bayreuth
und genieße diese fantastische Welt.
Meine Jugendliebe hatte mich
nicht
genug vorbereitet: es
ist
alles viel intensiver, viel
befriedigender, viel bunter als ich
es je gedacht hätte. Ich bin
verzaubert. Und verstehe, warum der
Fagottist 15 Jahre lang auf
seinem Urlaub verzichtet hat, um das
alles erleben zu können.
Und jetzt
steigt die übermaßen gefeierte
Isolde aus ihrem Auto und kommt auf
mich zu. Ihre Augen tauchen in
meine, ihr Lächeln lässt das ganze
Gesicht strahlen. Es ist echt. Die
Situation, meine Gefühle, diese Frau
ist ECHT.
Ein
Glücksgefühl lässt mich spüren, dass
ich in mir drin konform bin. Dass es
etwas Besonderes werden kann. Wird.
Meine Ängste
sind weg. Ich bin aber wesentlich
verunsicherter als vorher. Meine 3
Stunden Internetrecherchen
erscheinen mir jetzt als idiotisch.
Was natürlich nicht der Fall ist,
dies wird sich nachher raustellen.
Ich
werde hier und dort nämlich in die
Tiefe gehen können. Und vor allem
erspare ich ihr manche der üblichen
Fragen,
die sie bestimmt mit Charme immer
wieder beantwortet aber…Aber…Wir
werden anders reden. Das ist sicher.
Wir sitzen
jetzt uns
gegenüber auf der Veranda.
Gutes Licht. Ruhige Stimmung.
Wie fängt man
ein Gespräch an? Ich habe kein
Tonband! Werde ich mich an alles
erinnern? Werde ich mich nicht
verfluchen, weil ich ihre genauen
Worte nicht mehr wissen werde? Werde
ich…OH GOTT! Ich sterbe!
Ich habe nur in
einem Kinderheft (ich war doch gar
nicht vorbereitet, dass Petra Lang
SOFORT ja sagen könnte, und hatte
nicht mal richtiges Papier dabei…)
meine Ziele und Fragen per Hand
notiert.
Ich zittere
innendrin,
weil ich überhaupt nicht weiß, wie
ich es konkret machen werde:
Notizen? Dann aber ist der
Blickkontakt weg. Dies erschein mir
aber als EXTREM WICHTIG: In den
Augen von Petra Lang lese ich sofort
die Nuancen, die Emotionen, die
Töne, die ich festhalten möchte… Sie
versteckt sie nicht. Sie steht dazu.
Sie gibt sie mir. MIR!
Also, keine
Notizen? Grrr??? Und wie soll ich
später alles auf Papier bringen? Die
richtigen Worte, ihre Worte, werde
ich natürlich nicht mehr haben.
Sorry:
ich
habe nicht vergessen, dass ich
keine
Deutsche bin. Sie hatten es
vergessen?
Sie wird mir
auch nie in den zwei Stunden den
Eindruck geben, dass meine
Sprachdefizite für sie ein Problem
sein könnten.
Bevor meine
Panik mich überkommt… redet Petra
Lang. Über die schöne Veranda, über
ihr vorherigen Termin im Bayreuth,
dass sie heute und morgen frei
hätte… Sie gibt mir Zeit.
Meine erste
Frage löst bei ihr den ersten Funken
in ihren Augen aus.
Die Chemie
passt. Darf ich glauben, dass wir
uns sogar mögen?
Danach ist es
wie ein Rausch. Zwei Frauen, so
unterschiedlich wie sie zuerst
erscheinen könnten, finden eine
Ebene. Eine
Ebene
im
Wesentlichen. Nein, nein, ich habe
es mir nicht eingebildet. Und Fakt
ist, wenn ein Beweis erbracht werden
sollte, dass sie freiwillig zwei
Stunden bei mir blieb.
Jetzt, schaue
ich auf den Felsen „Le Roc Qui
Parle“, im tiefsten Aveyron,
Frankreich. Und Frieden mit Freude
überkommen mich wieder. Als wäre es
gestern, dass ich ihr gegenüber saß.
Meine Naivität, meine gerade Art,
meine Neugierde, mein Respekt ihr
gegenüber, ihre Freude an dem
Interview, dies und viel mehr ist
wieder da.
Echte Gefühle
können immer wieder hervorgerufen
werden.
Dass ihre Art
zu singen mich, mich eine Woche nach
dem Treffen ergreifen würde, wusste
ich schon, als sie mir so viel
Intimes über sich und ihrer Kunst
erzählte.
Ganz schnell
merke ich, dass etwas
passiert:
Ich hatte, wie
schon erwähnt, Fragen
aufgeschrieben, in dem Kinderheft,
und hatte mir dabei gedacht, die
oder die wird sie mir schon
antworten. Ich werde später die
richtige Reihenfolge herstellen, je
nachdem, wie und was sie sagt.
Aber es lief
ganz anders.
Petra Lang, Isolde, Petra, die
Künstlerin, die Frau, die Sängerin,
alles was sie ist, redet.
Und ich höre zu. Ich höre
ruhig zu. Ich werfe nur ab und zu
eigenes Erlebtes und vergleiche,
ergänze oder setzte im Kontrast
meine Person zu ihrem Diskurs.
Daraus kommt eine eigenartige
Dynamik. Als wäre ein Regisseur
hinter uns. Es läuft so, wie eine
perfekte Aufführung. Ich gebe ein
Wort, sie gibt die Replik. Kein
einziges Mal! Schaue ich auf meinem
Heft!
Am Ende, nach
Hundertzwanzig
Minuten,
bedanke ich mich. Sie auch. Und es
ist ihr anscheinend schon wichtig
mir zu sagen, dass sie angenehm
überrascht war, über die Art meiner
Befragung. Natürlich ihre
Professionalität, ihr Taktgefühl
hatten sie geführt, mich auf keiner
Weise spüren zu lassen, dass sie
schnell merkte, wie ich selbst
unbeholfen und naiv an der Sache ran
ging. Trotzdem, hat sie Recht.
Ich bin stolz
auf mich. Auf die kleine 14 Jährige
Brigitte, die NIE! Im Traum gedacht
hätte, mit einer solchen Berühmtheit
so nah zu kommen, als echte Präsenz
aber auch als kurze
Seelenfreundschaft, immer wieder,
sozusagen, wenn die zwei Frauen, die
wir sind, Ähnlichkeiten im Denken
und Fühlen bemerkt hatten.
Nachdem sie weg
war, nach dem kurzen anschließenden
harmonischen Treff mit meinem
Fagottist, welcher nach Hause
gekommen war, bin ich emotional
erschöpft.
Also… blättere
ich nur am nächsten Tag mein
Heftchen, um zu schauen, was ich
vielleicht noch hätte fragen können.
Bevor ich mein Erlebnis auf Papier
notiere.
UND
Sehe
Dass
Alles! Was ich
wissen wollte, Petra Lang mir selbst
gegeben hatte! Obwohl sie ihre
eigene Dynamik im Gespräch gebracht
hatte. Obwohl ich meinen Plan im
Heft als Stütze nicht genommen
hatte.
UND! Ich hatte
nicht viel gefragt, was man schon im
Internet gefunden hätte.
Ich habe keine
so kluge Frage über Musik oder
Wagner gestellt. Wie denn? Bin doch
echt eine Laie, wenn auch ein Fan.
Und… siehe da.
Am Ende hatte ich von ihr das
bekommen, was ich als frech oder zu
intim selbst gedacht hatte zu
erwarten, als ich meine Frage im
Heft schrieb.
Petra
Lang, die Frau UND die Künstlerin
hatten es mir geschenkt.
Ich glaube an
Magie.
Es war Magie.
Als ich danach
endlich! Tristan und Isolde Life
erleben darf, in dem fantastischen
Festspielhaus,
in Bayreuth, bin ich bei ihr.
Ich lasse mich noch tiefer verführen
durch ihre Kunst. Ich erlebe sie als
die Künstlerin, die zum Recht so
gefeiert wird.
Ich erinnere mich an manchen
Passagen ihres Gesprächs. Und tauche
in der Tiefe von Wagner, wie ich es
wahrscheinlich in dieser Intensität
nie mehr machen werde.
Dabei… ist auch
mein Herz eng mit meinem Fagottist
verbunden, der dort unten im Graben
spielt. Der mit ihr spielt. Der für
mich heute besonders spielt.
Gibt es mehr zu
sagen? Fühlt der Leser genau jetzt,
was ich gefühlt habe?
Es wäre mir
eine Freude, wenn beim Weiterlesen,
diese Stimmung überwiegt.
Ich, Französin,
seit vierundvierzig Jahren lebend in
Deutschland, möchte gerne länger und
ausführlicher etwas über Werte,
Musik, Lebenswege, Techniken
erzählen… die für jeden Mensch
in
Europa ihre Gültigkeiten haben
sollten.
Wagner hat mich
als Kind verzaubert.
Genau warum, werde ich Ihnen
nicht unbedingt vermitteln können.
Wagner?
Aktuell? 2017?
Ja.
Vergessen wir,
dass diese Musik für manche Idioten
als falsche patriotische Musik
verdreht wurde. Lassen wir
beiseite, dass Wagner eben kein Held
gewesen ist. Und seine Intentionen
beim Schreiben nicht wirklich
schlüssig sind. Lassen wir uns nicht
beindrucken, dass Wagner-Fans heute
gerne diese Musik als „Ihre“
betrachten und sich deswegen leicht
elitär gebärden.
Sehen wir an den eleganten
Damen vorbei, die zu gerne
promenieren während den Pausen, als
wäre DIES das wichtigste an dem
Abend!
Hören wir zu.
Hören wir Petra Lang. Spüren
wir, was diese edle Musik heutzutage
noch bewegen kann. Ganz tief in uns.
Der Schmerz von Isolde ist modern.
Ich werde nie die Szene vergessen,
als Isolde, den toten Tristan hin
und her schaukelt und ihm sagt, er
sollte bitte! Bitte! Doch wieder
atmen…Dort auch hat Petra lang nicht
nur eine schauspielerische Leistung
gebracht. SIE ist die Frau, die es
nicht wahr haben will. Ihre
unsinnigen Bewegungen, ihr
verzerrtes Gesicht, haben mich
völlig aufgewühlt. Ich hätte sie
gerne selbst in meinen Armen
genommen und
getröstet.
Es gibt keine
große oder kleine Kunst. Es gibt
Musik. Und Musik ist Sprache. Sagt
die Linguistin, die ich bin.
Kommen Sie mit
mir auf einer Zeitreise, auf der
Veranda in diesem Dorf bei Bayreuth,
nehmen Sie Platz, seien Sie leise
und hören zu. So wie ich es gemacht
habe.
AKTUELL
"EUROJOURNALpromanagent"
Rubrik: MAGAZIN
Ejm-4-2017
Bayreuther „Grüner Hügel“ mit
menschlichen Antlitz
Eine Begegnung die der Autorin
Dr. Brigitte Nicole Dussol viel
Freude bereitete
Zwei
Frauen, so unterschiedlich wie sie
zuerst erscheinen, finden eine
Ebene. Eine Ebene im Wesentlichen.
„Nein, nein, ich habe es mir nicht
eingebildet. Fakt ist, hiermit wird
ein Beweis erbracht, daß die
Künstlerin vom Weltrang, Petra Lang,
freiwillig bei mir auf der Veranda
in einem Refugium unweit von
Bayreuth zwei Stunden zum Gespräch
geblieben ist“,
Es
gibt keine große oder kleine Kunst.
Es gibt Musik. Und Musik ist
Sprache. Sagt die Linguistin, die
ich bin.
Kommen Sie mit mir auf eine
Zeitreise, nehmen Sie Platz, seien
Sie leise und hören zu, so wie ich
es gemacht habe.
Wer
ist die Frau, die sich heute zu mir
bewegt hat?
P.L.:
Ich
bearbeite immer sofort, das was auf
meinem Schreibtisch an dem Tag
liegt. Danach kann ich mich,
befreit, an das konzentrieren, was
unverhofft noch kommt. Ich war
neugierig.
Neugierig? Eines der Worte,
welche ich im Laufe meiner
Recherchen im Internet gefunden
habe, die man Ihnen zuspricht:
Neugierde, Spontanität, Gelassenheit
und immer wieder das „Warum nicht?“
P.L.:
Das ist mein Privileg als Künstlerin
neugierig sein zu können und auf
mich zukommen lassen, was das Leben
bringt. Neugierig auf Sie heute
morgen, nachdem ich die Visitenkarte
gelesen hatte…
Aber warum eben auf mich???
Neugierig zu sein?
P.L.:
Warum
nicht? Es gehört sich ganz einfach
so, daß ich Ihnen beantworten
sollte. Ich empfinde Respekt für
jeden, der sich wagt, etwas zu
erreichen. Auch wenn Sie eine
Unbekannte waren. Vielleicht deshalb
auch ein wenig deswegen??? (Lächeln)
Spontanität?
P.L.:
Ja und nochmals ja! Soweit ich es
mir, meinem Publikum oder meinem
Mann zumuten kann. Mehr ist nicht
dazu zu sagen: Menschen, welche es
auch sind, wissen, was ich dabei
erlebe und erreichen kann.
Anderen…kann ich es nicht
vermitteln. Leid tun mir sie aber
schon ein wenig.
Gelassenheit? Sie sind jetzt
gerade sehr gelassen.
P.L.:
Ich habe eine so Bilderbuch-Karriere
erlebt! Wer kann schon so was
behaupten in meinem Beruf? Ich
vertraue deshalb viel, auf das, was
man mir „von Oben“ gibt.
Ich
habe keine voreiligen Vorurteile
über Menschen, Kollegen, Regisseure
etc. gegenüber. Ich habe mich früher
so oft vertan, wenn ich es tat,
heute weiß ich meistens, wenn etwas
für mich „Ja!“ oder „Nein!“ ist. Und
dann schlüpfe ich in die Rolle, die
von mir erwartet wird.
Wer sind Sie, inmitten Bayreuth,
im zweiten so erfreulichen Jahr als
Isolde, nachdem sie so viele Jahre
eben die „Zweite“ Frau des Stückes
waren, so perfekt! Und diese Person
zum Leben gebracht hatten. Sind Sie
Brangaine? Isolde? Oder eine der
anderen weiblichen Heldinnen der
Opernwelt?
P.L.:
Ich bin definitiv immer ich. Für
kurze Zeit jedoch WILL ich, diese
Person sein, die ich dem Publikum
zeigen möchte. Die, die ich
verdeutlichen möchte, durch meine
persönliche Art des Gesangs, des
Schauspiels. Dafür forsche ich,
grüble ich nach, gehe tief in die
Geschichte dieser Heldin um zu
spüren, was in mir ist, was ich ihr
von mir ausleihen kann, damit sie
zum Leben erweckt wird. Plausibel.
Dramatisch. Menschlich. Echt. Neu.
Dabei vergesse ich, wer Petra Lang
im normalen Leben ist. UND! Ich
möchte selbst verstehen, aus meinem
eigenen Ich, warum sie so oder so
fühlt oder handelt. Eine wichtige
Frage stelle ich mir immer vor, in
jeder meiner Rollen auf die Bühne:
„Was hättest DU, Petra, gemacht,
wenn es Dir passiert wäre?“ Was
Wagner, Regisseur, Dirigent noch von
mir erwarten, versuche ich im
Einklang zu bringen.
Welche Kriterien haben Sie für
Ihre Entscheidungen, Ihre Zusagen
oder Ablehnungen, die Sie beruflich
treffen müssen. Außer, natürlich,
der Gründen der Logistik, der
Planung Ihrer Auftritte. Als
Selbständige, weiß ich nur zugute,
daß dies treffsichere Gründe sein
können.
P.L.:
Tatsächlich, Sie haben Recht: mein
Kalender verlangt penible lange
Planung, Jahre im Voraus. Was nicht
immer einfach ist, da manche
kollidieren und dadurch manche
„nein“ automatisch verursachen,
welche nur aus Organisationsgründen
nicht entstanden wären.
Dann
aber, wenn die Arbeitsbedingungen
passen, lasse ich mich zuerst darauf
ein und sage ja. Egal wie groß oder
nicht der Auftrag ist. So konnte ich
nämlich kontinuierlich auf dem Stand
meiner Karriere kommen, wo ich mich
befinde. Und heute! Ist es genial!
(Lachsalven, Kichern ) Ich kann fast
immer entscheiden ob Ja oder Nein,
ohne auf viel zu verzichten.
Jedoch…Ich erinnere mich an ein
einzigen Mal wo die Tournee ein
einziges Desaster gewesen ist. Aber,
dann richtig. Also…war mein Instinkt
gut: ich hatte keine große Lust
dazu. Und heute… Isolde… Tja…habe
ich doch dann 2016 ja gesagt, weil
ich neugierig war. Ich hatte mich
immer wieder dagegen gewehrt. Ich
hatte die Stimme vielleicht nicht
dazu? Also meinte ich bald denen,
die mich dazu eingeladen hatten,
sagen zu können, zu denen, die mich
dazu fast bedrängt haben: „Ihr
werdet bald sehen, daß es nicht
paßt.“
Warum haben Sie dann, bei diesem
für Sie damals überraschenden
Treffen mit Katarina Wagner 2016,
zugesagt? Nur um behilflich zu sein,
weil die vorgesehen Isolde nicht
mehr konnte?
P.L.:
Herr Thielemann gab mir sofort das
Gefühl, daß er MICH dabei haben
wollte. Ich wußte, er wird mich
unterstützen. Er hätte mir es sofort
gesagt, wenn er gemeint hätte, daß
ich es nicht schaffen kann. Und mein
Mann war auch dafür. Es war Zeit ein
wenig mehr nach vorne zu kommen.
Kann man (Lachen) überhaupt nein
sagen Isolde in Bayreuth singen zu
dürfen?
Wollte Thielemann Sie „tragen“?
Darf ich das Wort benützen, welches
ich von einem Musiker aus dem
Musikgraben her kenne, weil die
Musiker es in dem Zusammenhang mit
seiner Führung benützen? Wußten Sie,
daß Sie sich eben von ihm „getragen“
fühlen würden? Die Musiker im
Musikgraben beschreiben seine
Leitung als eine geniale und
feinfühlige Art, welche ihm
ermöglicht, die Musik mit denen zu
tragen sowie mit den Sängern, und
damit diese Perfektion beim Publikum
ankommen kann.
P.L.:
Ja! Sehr richtig! Tragen ist das
richtige Wort. Ohne Thielemann hätte
ich mich an manchen Stellen viel
langsamer auf dem Weg zur richtigen
Verschmelzung mit Musik, Kollegen
und Dirigent bewegt. Wir sind
Komplizen, er und ich. Und die Regie
sowie das Bühnenbild sagten mir
sofort zu. Sie werden es selbst
sehen…
Alle diese Städte, Rollen,
Menschen, Musiker, Dirigenten,
Publikum, die Sie treffen… Es ist
doch ein Karussell der Eindrücken,
der Gefühle, denke ich. Wie bleibt
Ihnen der Kopf frei? Ist es jedes
Mal anders? Sind wir als Publikum
anders jedes Mal?
P.L.:
Ja…oder…nein…hm…Also, wie ich alle
diese Menschen wahrnehme, hängt
ausschließlich aus meinen jeweiligen
persönlichen Empfindung auf der
Bühne ab. Was ich versuche zu geben,
wird mir meistens mit verstärkter
Intensivität vom Publikum
zurückgegeben. Es ist fast greifbar.
Alle sind wesentliche Teile meines
Könnens. Für mich alleine, ohne
Publikum?? Wirklich! das hat echt
weit weniger Sinn.
Der
Kopf bleibt mir frei, weil ich
außerhalb meiner Arbeit ein
erfülltes Privatleben habe. Natur
spielt eine richtige Rolle. Jedes
Jahr freue ich mich besonders hier
in diesem Dorf zu sein, die
freundlichen Wirte zu treffen,
meinen Wald wieder zu sehen.
Wollen wir mal jetzt über die
private Petra berichten? Da ich
Ihnen gerne den Raum für die
Intensität und die Grenzen bei der
Gestaltung der Antworten geben
möchte, werde ich, wie in einem
Coaching Gespräch, Worte geben und
Sie sagen etwas dazu, bitte ohne zu
viel Zensur… Aber nur so viel, wie
Sie es möchten. Voyeurismus ist im
„EUROjournal pro management“ weder
angebracht, noch üblich!
P.L.:
Gerne. Und Wissen Sie, ich habe ein
gutes Privatleben. Es wird nicht
schwer sein, darüber zu berichten,
ich habe keine Angst auf falsche
Offenbarungen.
Familie?
P.L.:
Mein Mann ist da. Immer da, auch
wenn er nicht durch die Welt mein
Koffer getragen hat. Das hatte er
sofort gesagt, als es klar wurde,
daß ich in der Öffentlichkeit viel
unterwegs sein werde. ER hat mir
geholfen, die Technik von Adrian
Bianu als meine eigene zu verwenden.
ER hat ein erfülltes Berufsleben,
wir stehen nicht in Konkurrenz, er
versteht sehr viel über meiner
Kunst. Ein und für sich unverhofft
gelungen!
Pflicht?
P.L.:
Mir gegenüber sehr große Pflicht.
Ich arbeite viel. Meinem
Auftraggeber gegenüber fühle ich
mich verpflichtet, ihm zu geben, was
ich als bestes kann. (Lachen) aber
(Lachen) nur wenn ich es als
sinnvoll sehe!
P.L.:
Tja eben, manchmal gebe ich weniger,
weil man mir weniger abverlangt. Ich
konnte nicht eine Karriere aufbauen,
auf einem 100% Hergeben, welches
mich auf dem Weg zum Erfolg, lange
bevor ich am Ziel ankomme,
ausgebrannt hätte. Ich möchte
herausgefordert werden, wenn aber
eine gute aber nicht perfekte Arbeit
gefragt wurde, dann… Ich handeln wie
ich es bei meinen Schülern erwarte :
Ich unterrichte sehr gerne und aus
meiner Erfahrung, als Violinistin,
verlange ich ständig, kontinuierlich
eine Steigerung der Leistungen.
Nicht zu viel und sofort. Mit viel
üben kann jeder etwas von sich
erleben! Wenn ich bloß wenig vom
Schüler erwarte, gibt er mir wenig.
Leider denken manche
Instrument-Spieler, daß Erfolg
hauptsächlich auf Begabung basiert.
Was ist Begabung? Na ja, mit der
Violine, war ich mit meiner eigenen
Leistung selbst nicht genug
glücklich. Obwohl ich dieses
Instrument noch liebe. Im richtigem
Moment, die richtige Eifer. DAS,
zählt. Im ganzen Leben ist es so.
Beruf UND Privatleben?
P.L.:
Beruf? Privatleben? Tja, ist nicht
alles vermischt? Bei vielen Berufen
ist es so. Privatleben ist für mich
wichtig. Ebenfalls alles was sich
nicht automatisch mit dem Beruf
hergibt: Leichtes Vergnügen, ja, wie
gutes Essen, alles was im
Alltagsleben Spaß macht. Ich kann
heute viel lachen, genießen: schauen
Sie doch, was das Leben mir alles
gibt! Mein Beruf gibt mir dieses
Privatleben. Leider, manchmal ändern
sich private Beziehungen, wenn der
Erfolg so offensichtlich ist.
Schade.
Ruhm? Doch ein Hindernis zum
Glück?
P.L.:
Ruhm kommt doch erst seit kurzem in
meinem Leben vor. Weiß ich schon,
welche Konsequenzen es auf mein
Leben haben wird? Meine Karriere war
kontinuierlich und glatt. Wenn auch
mühsam zwischendurch, weil es sehr
ruhig vor sich hingegangen ist.
DAS,
was ich jetzt erlebe, ist wie meine
Rolle als Isolde: es scheint groß,
sehr groß zu werden. Zuerst möchte
ich Bayreuth 2017 gut zu Ende
bringen.
Und
ich habe es eigentlich richtig
verstanden, seit Isolde, daß Erfolg
vieles im Umbruch brachte, als der
begleitende Neid anderen Kollegen
auf mich prallte. Da ich selbst
selten eifersüchtig bin, hat es mich
schon erstaunt. Schauen Sie, WEIL
ich recht gehabt habe, mit meinem
neuen Weg zu einer neuen Stimme,
kommt doch Neid. Dies zu sehen und
zu hören ist verwirrend und, darf
ich? - echt blöde!
Spiritualität?
P.L.:
Ja, ein klares Ja. Was genau
spirituell in meinem Leben ist,
führt zu weit heute in diesem
Gespräch. Aber ohne den Schutz von
Oben, läuft bei uns unten, alles
mehr durcheinander und mühselig. Das
Göttliche durchdringt jedes erfüllte
Moment meines Lebens. Z. B. wenn ich
meine, ja! Ein wenig prätentiös bin
ich schon! (Lachen) Figuren aus
Wagner zur Perfektion bringe, spüre
ich auch dort vom Oben eine
Unterstützung für meine Arbeit.
Sehen
Sie, in den früheren Jahren meines
Berufes wollte ich UNBEDINGT was
Großes schaffen. Der Weg war steinig
und ich hatte kleine Misserfolge.
Innerlich war ich deswegen nicht so
sicher, als Folge dieser
Verkrampfung, dass ich eine Isolde
mal singen könnte.
Also: Loslassen und Vertrauen.
P.L.:
Es wurde mir vor so langer, langer
Zeit in New-York gesagt, ich könnte
Isolde wunderbar singen, wenn ich
nur wollte! Ich habe damals gelacht!
Ich hätte es vielleicht eben doch
nicht gekonnt. Ich war nicht soweit.
Aber, hauptsächlich ging ich damals
verbissen daran, nicht zu versagen.
Es hemmte mich.
Jeder
Mensch sollte im richtigen Moment
spüren, dass er am richtigen Ort
ist. Das ist nicht immer klar.
Aufmerksam sein, ist die Devise.
Umgebung, mit Menschen oder Natur,
sind für mich genauso wichtig wie
eine richtige Ernährung auf dem Weg
des Verbundens mit dem…? Ja, wie
sollte man es nennen?
Ich nenne es „Das Göttliche“
P.L.:
Ja, danke. (Sie schweigt, und wir
bleiben auch geistig kurz zusammen
in diesem Moment.)
Übrigens, daß Sie hier am
Waldrand, seit Jahren, wohnen, wenn
sie nach Bayreuth kommen, hat dies
mit Ihrer Spiritualität im weitesten
Sinne zu tun?
P.L.:
Genau! Alles passt zusammen: Meine
Wirtsleute, der Wald, die Ruhe, die
Abgeschiedenheit, dies erlaubt mir
richtig zu atmen. Im breitesten
Sinne. Es war sogar lange besonders
toll, weil hier die Technik nicht
perfekt ist und ich weit weniger
elektronisch erreichbar war! Klasse!
Ich habe mich lange gegen Internet,
Smartphone etc. gewehrt. Aber? Im
Echt? Es war schon unvernünftig! Es
ist klasse überall in der Welt
schnell nervige Mails beantworten zu
können. Und Tschüss. Oder gute. Was
hätte wohl Wagner dazu gesagt???
Apropos Wagner: ich selbst habe vor
kurzem entdeckt, mit welchem Dialekt
er gesprochen hat! Ohne unpassend zu
erscheinen, ich kann mir ihn
schlecht mit einem Dialekt
vorstellen, welches nicht das
Fränkische ist. Komisch, oder? (Sie
lacht)
Ich
erfuhr auch, daß er ein Eckel-Packet
am Tage sein konnte, daß er launisch
war, daß er unsicher sein konnte,
etc. Ist für mich seltsam, wenn ich
heute seine geniale humanistische
und universelle Musik zuhöre…
P.L.:
Aber ja,,, so ist es. Vielleicht
müssen solche Künstler ein wenig
unangenehm oder verrückt sein, damit
sie uns das Beste aus ihrer
Genialität weiterreichen können.
Nicht gerade ein schönes Bild… aber
wir haben es immer im Laufe der
Geschichte bei Kreativität erlebt.
Es ist nicht banal zu behaupten, daß
alles sehr eng miteinander leben
kann. Eine Profilstörung zeigt dem
Betroffenen den Weg zu kompensieren.
Ihre Unstimmigkeit mit ihrer Umwelt
prädestiniert die genialen Künstler
außergewöhnlich zu werden. Ich
entschuldige es nicht! Aber es
erklärt vieles, was uns Menschen
sonst nicht klar erscheint. Für uns,
für Sie oder für mich, sollte es am
Ende, nur eine Rolle am Rande
spielen. Bei Wagner bleibt uns, mir,
die Stimmen, die Figuren, die
Symbolik und diese Musik! Oh diese
Musik! Die wir erleben dürfen.
Über
Wagner wurde tatsächlich viel
gesagt, behauptet und geschrieben!
Bei Ihnen mag es auch ähnlich
gewesen zu sein, oder nicht? (Sie
nickt für ein Ja) Darf ich jetzt
einige Zitate aus der Presse Ihnen
wiedergeben, damit Sie mir sagen
können, inwieweit derjenige, der es
jeweils geschrieben hatte, Recht
hatte oder nicht behielt?
Sagen
Sie mir bitte, ob diese Worte von
Ihnen waren und wenn ja, welche
Bedeutung, sie heute noch haben.
P.L.:
Das wird interessant sein. Ja,
gerne. (In ihren Augen sehe ich
pures Vergnügen)
Sie sagten, „Demut“ wäre Ihr
Wort.
P.L.:
Immer. Grundsätzlich. Zur gesunden
Betrachtung des „Ichs“ brauche ich
Demut. Schauen Sie doch mal, wie es
mit mir in den letzten 2 Jahren
geschehen ist! So weit nach vorne
gekommen zu sein! Ich MUSS es mit
Demut hinnehmen. Ich habe eben
aufgehört zu kämpfen und Zack! Hier
bin ich. Früher war ich verbissen
und Zack! Ich habe zum Teil
„verloren“.
Sie sagten, eine Art
„Kamikaze“ zu sein. Was meinen Sie
damit?
P.L.:
Isolde lebt wie eine Kamikaze.
Isolde singen, ist Kamikaze. Ich
hatte immer bedenken, nicht zu
erreichen, dass diese Rolle „meine“
wird. So lange ich es nicht gespürt
habe, habe ich es also nicht
angestrebt. Ich war doch sonst
hervorragend, oder? 2016 hat meine
Lust mich dazu geführt, dass ich
Kamikaze wurde. Aber auch… weil
Thielemann mir versichert hat, DU
bist es. Wenn…!!!
Sie sind nicht abgestürzt--- Sie
haben jetzt Erfolg. Isolde ist das
Beste, was Sie uns bis jetzt
präsentiert haben. Welche sind die
wichtigsten Parameter eines solchen
Erfolgs? Mit Glück alleine hat es
garantiert nichts zu tun. Und bitte,
Frau Lang, keine falsche
Bescheidenheit.
P.L.:
Auch wenn es banal klingen könnte:
üben, üben und nochmals üben. Als
ehemalige Violistin und heutzutage
als Lehrerin kann ich mit Recht
behaupten, daß dies eine Konstante
im Leben eines Künstlers sein muss.
Eine Selbstverständlichkeit.
Natürlich, Erfolg auch weil ich
meine Singtechnik radikal gewechselt
habe. Dieses Wagnis wurde von fast
allen Menschen in meiner Umgebung
als sehr riskant gesehen… dass es
für mich heraus folgte: „dies will
ich unbedingt machen!“
Mein Erfolg ist der Lohn dieses
Wagnis. (Sie zögert kurz) Sogar gute
Kollegen sind heimlich zu meinem
Mann gegangen, der, wie Sie wissen,
mein Mentor und Stimmtrainer ist, um
ihn dazu zu bringen, mich von diesem
Vorhaben abzuwenden. Fast alle meine
alten bewährten Methoden und
Techniken habe ich über Bord
geworfen. Das ist Tatsache.
Ich
habe mit über 50 etwas Neues
gemacht. Sie wollten meinen Mann
dazu bringen, mir dieses Vorhaben
madig zu machen. Ihm Ängste
einzujagen. Nach dem Motto: „Sie
schafft es doch nie.“ Und dann ist
dies das Ende ihrer Karriere!“
Ich
merkte, dass es viele Menschen
gestört hat, dass ich so spät, etwas
ganz Neues anfangen wollte. Und
siehe da… ich habe es richtig
gemacht. (Sie schmunzelt) Sonst
hätte ich Isolde nie singen können.
Bitte nennen Sie mich nicht
prätentiös, wenn ich Ihnen sage: Ich
bin heute so gut, weil ich eben es
gewagt habe, nicht unbedingt, weil
ich sicher wusste, dass ich es
konnte. Jawohl! In meinem Alter! Wer
weiß, vielleicht waren ihre Ängste
mehr ein inneres Gefühl von
Traurigkeit, dass sie sich selbst
nicht dazu getraut hätten, etwas
anders zu machen, ganz einfach,
MACHEN.
Wird Isolde deshalb eine lange
Konstante in Ihrer Karriere sein?
Genießen Sie diese neue Seite Ihres
Könnens?
P.L.:
Ja! Ich will mich jetzt selbst dazu
bringen, dass ich richtig, richtig
zufrieden mit mir sein kann, daß ich
mich richtig, richtig wohl fühle.
Dies ist ein Anfang.
Können Sie mir etwas verraten,
wie die Wege sind, die dazu führen,
daß Sie uns so in Bayreuth
verzaubern können? Beruflich
erfolgreich sein, darf gerne
Leichtigkeit zeigen, aber Sie und
ich wissen, daß es harte Arbeit
dahinter steckt. Nicht nur Begabung
und Glück.
P.L.:
Ich lese bei jeder neuen Rolle, den
ganzen Text. Öfter. Aber auch alle
andere Texte der anderen Figuren.
Ich analysiere meine Rolle. Ich lese
Literatur darüber,
Sekundarliteratur, Rezensionen. Ich
kümmere mich, um alle Abweichungen
dieser speziellen Rolle im Laufe der
Zeit, bei den verschiedenen
Regisseuren. Ich höre die Musik.
Immer wieder. Ich lasse dann los.
Und dann frage ich mich, wie wir
alle zusammen kommen können:
Regisseur, Musiker, Dirigent und
Kollegen. Dann wiederum, Loslösung
des ganzen Gelernten. Um
einzutauchen. Um zu sein. Singen,
einfach.
Für
Isolde habe ich jahrelang viele
Kolleginnen erlebt, als ich
sozusagen Zuschauerin ihrer Leistung
war. Gute und weniger gute Isolde,
habe ich erlebt. Sorry, mal ehrlich!
Ich dachte öfter, Mann! Ich hätte
gerne dies oder jenes mal anders
gehört… Diese Beobachtungen habe ich
deswegen als Referenz genommen, um
abzuwägen wofür oder wogegen ich
mich mal entscheiden würde. MEINE
Sicht der Person ist mir dadurch
besonders wichtig. Ich frage mich
schnell: „Was hätte ICH gemacht,
wenn ich Isolde gewesen wäre?“ In
der reellen Welt. Die Situationen in
welchen Isolde sich bewegt, sind
natürlich nicht mit aktuellen
Ereignissen vergleichbar perfekt
identisch. Aber, ja, außerhalb des
historischen Geschehens, am Rande
der Intention von Wagner, der
Interpretation der Regisseurin, gibt
es eine Isolde, die ich sein könnte.
Bipolarität? Sind Sie dann
echt Isolde?
P.L.:
Auf
keinem Fall! Ich empfinde mich mehr
als Botschafterin für die Person,
die sie selbst aus dem Text heraus
verkörpert. In ihrer Stimme, in dem
Inhalt der Geschichte, von der Musik
transportiert. UND! Natürlich! Hier
bitte nicht vergessen! Was
Thielemann sozusagen uns zwingt zu
sein! Aber im Gegensatz zu einigen
Regisseuren, verlangt er nur, was in
der Musik ist. Jedem Regisseur, sag
ich genau das. Eben, weil ich nicht
immer konform bin, wenn sie etwas
verlangen, was ich zuerst nicht
verstehe, sage ich: „Erkläre es“.
Alle Erklärungen höre ich mir an.
Und wenn sie dabei bleiben und ich
weiß warum ich dies oder jenes
interpretieren sollte… dann mach ich
es. Auch wenn ich nicht
Hundertprozent dahinter stehe. Es
muss plausibel bleiben. Wenn ich es
als nicht machbar, un-nützlich,
sogar störend zu meiner Rolle
empfinde… wehre ich mich heftig
dagegen. Der Text und die Musik
sollen nicht zerstört werden Und
tja! Es ist so, dass ich es heut’
darf. Das ist auch Ruhm (Lachen) und
dann sage ich „Bitte nicht das,
sondern etwas anderes, was zu mir
passt“.
UND???
P.L.:
Meistens finden wir Lösungen. Und
manche Regisseure ändern auch ihre
Sichtweise, weil wir Sänger denen
die Grenzen einer Idee zeigen. Und
nach der Konfrontation, wissen sie
auch immer, was die von uns erwarten
können. Und am Ende??? Tja, wir
erleben alle zusammen das Gelungene,
das Einmalige. Alles wird eins.
Sänger, Dirigent, Orchester und
Regie. Das leuchte mir ein, daß es
besser wird, wenn es sich zusammen
tut. Aber: Welche Rolle spielen, zum
Gelungenen, der jeweilige Raum und,
tja, wir, auch das Publikum? Sehen
Sie, Frau Lang, ich weiß, dass ich
in ein paar Tagen, etwas Magisches
erleben werde. Im wahren Sinne des
Wortes. Nicht nur Vorfreude. Wie ist
es für Sie? Werden Sie es
mitbekommen, wie ich mich fühle?
P.L.:
Sie benützen für mich das richtige
Wort. Etwas Spirituelles,
Unbegreifliches ist auch dabei.
Bitte! Machen wir keine billige
Bemerkungen aus der Esoterik. Ich
jedoch, bin ein spiritueller Mensch.
Ohne Titel. Ohne Konfession.
OH
ja! Ich freue mich schon auf der
letzten Vorführung dieser Saison.
(leichte Pause)
Ihre
Augen glänzen. Wir verharren im
Frieden. Sie lächelt mich langsam
an. Für mich ist es richtig etwas
Außergewöhnliches, diesen
wunderbaren Menschen zu erleben. So
nahe bei ihr zu sein. Nicht nur
räumlich gesehen. Ich schaue ins ihr
Gesicht. Eine unwahrscheinliche
Kraft ist zu spüren. Aber keine
zerstörerische. Sie läßt ihre
Energie auf mich wirken.
Ihr
Lachen immer wieder im Gespräch war
so überzeugend! Nicht einstudiert.
Nicht aufgesetzt. Wenig ist im
Alltag Maske bei mir. Ich würde es
so klasse finden, wenn sie auch so
leben würde. …Klar! SIE, sie hat
Routine in solchen Interviews. Sie
weiß, wie professionell sie ist. Sie
spürt jeden Abend ihr Erfolg. Sie
kann sich erlauben gelassen und
perfekt auf meine unbeholfenen
Fragen zu antworten.
Ich
sehe, wie sie sich wohlfühlt. Sie
hat verstanden, das Wagner unser
Ding ist, sozusagen. Sie hat von mir
gehört, wie die Anwesenheit meines
Fagottisten im Musikgraben, eine
besondere Qualität des Erlebten mir
sowieso gibt. Sie spricht es deshalb
auch selbst an, während des Teils
des Gesprächs, welches ich hier
nicht wieder geben werde. Sie gibt
sich selbst. Sie sagt dann mehr
intimere Details aus ihrem
Privatleben. Ich höre ihrem jetzigen
Monolog zu. Und werfe nur hier und
dort wenige Bemerkungen ein, damit
Sie weiter redet.
Und …
danach … kommt dieser Satz von mir:
„Danke. Ich werde dies nicht aufs
Papier bringen. Das gehört uns. Ich
verspreche es Ihnen.“
Sie
lächelt mich an. Und sagt:
„Ja,
so habe ich Sie eingeschätzt. Und
wenn auch… Ich stehe zu mir. Ich bin
kein Monument der Kunst.“
Ich
fühle mich so satt, wie das
Kätzchen, welches gerade ein
Schälchen Milch getrunken hat. Sie
hat das Tempo gegeben, ohne dass es
uns verwirrt hätte. Sie hat lange
bei mir gesessen und ich glaube ihr,
dass diese Zeit nicht so war, wie
andere Interviews.
Ich schaue diese fantastische
Künstlerin an. Ich spüre die
barmherzige, kluge und charmante
Frau. Ich bin wieder 14 Jahre alt.
Und ich danke dem Universum, mir ein
solches Geschenk gemacht zu haben.
Wie immer! Unerwartet und größer als
jeder Wunsch.
Anmerkung der Redaktion:
Dieses Gespräch führte unser
Kollegiumsmitglied Dr. Brigitte
Nicole Dussol während der Bayreuther
Festspiele
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